Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die Folie. Mein
fotographisches Gedächtnis produzierte augenblicklich das
komplette Bild der Landschaf t.
    „Ich zeichne eine Karte, die der Natur entspricht. Wir
brauchen sie dringender als alles andere.“ Die Folie war nur
durch Feuer zu zerstören und hielt, mit einem Schutzlack
versehen, selbst grellen Sonnenstrahlen stand. Ich zog den hölzernen
Stuhl mit Lederriemen und Fellüberwurf heran.
    „Schicke mir bitte Nisobar herein. Er soll sehen, wie wir es
anfangen, zu überleben.“
    „Wenn du ihm schmeicheln willst, so nenne ihn Shargal,
mächtiger Krieger, Nisobar.“
    „Ich habe verstanden“, sagte ich und begann den Lauf
der Flüsse mit ihren vielen Nebenflüssen zu zeichnen. Der
Krieger kam herein, eine Keule von mehr als doppelter Unterarmlänge
in der Hand. Sie trug eine lang gezogene Kupferköpfung, die in
ein stilisiertes Tier auslief, das auf einer Art grobblättriger
Blume stand. Diese Waffe würde verheerende Wunden schlagen. Ich
wandte mich um und sah den mittelgroßen, stämmigen Mann
an. In seinen Barthaaren ’ und über den Schläfen
waren weiße Strähnen. Ich unterbrach meine Arbeit, stand
auf und sagte deutlich, ohne falsche Betonung:
    „Shargal Nisobar! Du und ich werden versuchen, die Stadt zu
schützen. Wir können nicht mit Waffen kämpfen, sondern
mit den Listen eines Jägers und Fallenstellers.“
    „Wie willst du das tun, Atlan?“
    Er musterte mich unerschrocken, als er die Karte sah, zogen sich
seine buschigen Brauen Verständnislos zusammen. Nisobar blieb
lange in tiefen Gedanken versunken, schließlich sagte er: „Was
wird dies?“
    Ich deutete nach oben, zur Decke, die aus Balken, Schilf und Gras
bestand, und in der viele kleine Insekten nisteten.
    „Siehst du den silbernen Reiher, der über dem Haus
kreist?“
    „Ja. Er kam mit dir.“
    „Er wird mich überallhin begleiten. Ich zeige euch das
Bild des Landes, wie es der Vogel sieht. Ich komme aus einem Land
jenseits der Berge, und dort kennt man auch andere Dinge als in
Ninive am Idiglat.“
    „Ich verstehe nicht“, brummte er und hob die
Schultern. „Aber ich fühle, dass du es mir erklären
wirst. Ein Mann, den die Herrscherin als ihren Freund bezeichnet,
kann nicht schlecht sein.“ „Du sagst es!“stimmte
ich beruhigt zu.
    Ich erklärte ihm, was ich vorhatte. Alle die kleinen
Winkelzüge, die ich einmal gelernt hatte, würden angewendet
werden. Wir mussten versuchen, alle Kräfte zu aktivieren, die es
im Land ringsum gab. Wir hatten noch Zeit. Aber von Viertelmond zu
Viertelmond wurde die Gefahr größer. Der Drache, der in Ur
wuchs, begann sich zu recken. Während ich Nisobar in seiner
einfachen Sprache erklärte, was er und ich miteinander tun
würden, zeichnete ich weiter. Eigentlich gehorchten meine Finger
nur den Gedankenbildern und vollzogen sie nach. Nach zwei oder drei
Stunden entstand unter meinen Händen eine plastische Karte des
Gebiets, das einmal die Wiege
    einer großen Kultur werden konnte. Schließlich warf
ich den schwarzen Stift auf die bunte Folie und sagte:
    „Wir werden schnell und mutig sein müssen, Shargal. Wir
werden viele neue Dinge sehen. Mein Vogel wird uns schützen und
für uns spähen. Und wenn die falschen Götter von Ur
aufbrechen, werden sie in unsere tausend Fallen laufen.“
    „Ich bin nur ein einfacher Mann“, knurrte der Gardist
und schüttelte sich vor Unbehagen. „Das alles ist zuviel
für mich. Du musst es mir Schritt um Schritt wiederholen. Aber
ich habe verstanden, dass du die Herrscherin und Ninive retten
willst. Ich bin dein Mann. Bis zum letzten Keulenhieb.“
    „Für uns, Freund Nisobar“, schränkte ich
lachend ein, „wird dieser Hieb sehr lange auf sich warten
lassen. Und dann werden wir ihn führen.“
    „Deine Worte mögen wahr werden, Jäger Atlan.“
    Ich hatte die Informationen. Aus ihnen hatte ich einen Plan
gewebt. Jetzt mussten die einzelnen Züge dieses tödlichen
Spiels getan und vorbereitet werden. Dies war der gefährliche
Teil meiner Aufgabe. Nur zwei Männer mussten versuchen, in einem
winzigen Rahmen die Geschichte eines Teils dieses Planeten zu
beeinflussen. In einigen Tagen mussten wir aufbrechen.
    „Mann der Keule“, schloss ich meine Ausführungen.
„Suche deine Ausrüstung zusammen! Nimm die besten Waffen,
und nimm sie doppelt. Die besten Nahrungsmittel, die beste Kleidung,
alles vom besten. Schlafe dich aus, stärke dich. In drei Tagen
brechen wir auf.“
    „Du willst alle diese unendlich weiten Reisen in einem Mond
machen? Du

Weitere Kostenlose Bücher