Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
musst wahnsinnig sein, Atlan!“
    „Du wirst sehen, dass ich nicht zuviel versprochen habe,
Shargal. Lässt du mich jetzt allein?
    Ich muss mit der Herrscherin sprechen.“
    Er nickte, warf seine Keule über die Schulter und ging mit
gesenktem Kopf durch den Holzperlenvorhang. Einige Zeit verging. Ich
stand da und überlegte immer wieder die einzelnen Phasen meines
Vorhabens. Immer deutlicher rückten die Vorgänge der
nächsten Zeit in den Vordergrund. Schritte näherten sich;
eines der hübschen Mädchen aus Alyeshkas Umgebung schob den
Vorhang zur Seite.
    „Jäger Atlan! Die Herrscherin bittet dich, zu ihr zu
kommen. Sie will mit dir essen.“
    Ich warf einen Blick nach draußen; tatsächlich begann
der Tag in die Dämmerung überzugehen. Ich hatte es nicht
gemerkt und schenkte dem Mädchen ein herzliches Lächeln.
    „Danke. Ich komme in einigen Augenblicken.“
    Hier war ich sicher. An dieser Stelle würde sich niemand an
den geheimnisvollen Ausrüstungsgegenständen vergreifen. Ich
streifte alle die Geräte ab, die ich verborgen an meinem Körper
herumtrug. Nur ein Dolch, zugleich Energiewaffe, blieb im Gürtel.
Ich warf den Mantel mit dem netzförmigen Muster über die
Schultern und folgte dem Mädchen. Auf dem Weg durch die
verwinkelten Mauern, über die winzigen Plätze, entlang
mühsam gepflegter Gärten, fragte ich sie: „Wie ist
dein Name, Mädchen?“
    „Ich bin D’agana, die Hüterin der Schönheit
unserer Herrscherin.“
    Ich musste lachen; sie drehte sich verwundert um.
    „Du hast deine Aufgabe offensichtlich mit meisterlichen
Fingern wahrgenommen, D’agana.
    Die Herrscherin ist wunderschön!“
    Sie hielt ein zweites Mal inne und fragte stockend, als sei sie
über ihre eigene Kühnheit erschrocken:
    „Ist es so, dass du die Herrscherin liebst, großer
Jäger?“
    Ich lehnte mich an eine Mauer aus Lehmziegeln, die mit weißem
Lehm gekittet waren, und in denen noch die Hitze des Tages ruhte. Ich
antwortete langsam, denn auch ich musste ein wenig darüber
nachdenken:
    „Nein. Wir lieben einander nicht, D’agana. Wir beide
kommen aus unendlich fremden Land und sind Freunde. Nicht einfach
Freunde wie zwei Männer. Mehr wie Bruder und Schwester. Wir sind
beide zu stark, um einander lieben zu können. Wir würden
einander zerbrechen. Ich weiß nicht, ob du verstehst.“
    Sie nickte langsam. In ihrer Jugend, mit dem langen dunklen Haar
und den großen Augen, machte sie auf mich einen ganz bestimmten
Eindruck. Sie war durchaus begehrenswert, eine reife Frau trotz ihres
geringen Alters, und irgendwie stellvertretend für die
Menschheit dieses Planeten.
    Sie ist wie Lehm, wie Ton. Innerhalb gewisser Grenzen zu formen
und zu kneten. Und wenn du denkst, sie ist geformt, macht sich das
Bildnis selbständig wie in der alten arkonidischen Sage!
    Du hast dieselben Probleme wie die Androiden von Wanderer. Auch
sie versuchen zu formen. Und auch sie werden feststellen müssen,
dass ihre Geschöpfe sich um so schneller von ihnen entfernen, je
stärker und ausgeprägter die Form ist, teilte mir präzise
der Extrasinn mit.
    „Ich glaube“, sagte sie und brachte meine Überlegungen
auf einen einfachen Nenner, „dass ihr euch zu lange und zu gut
kennt. Dieses Kennen macht Liebe unmöglich, Jäger.“
    Ich nickte kurz und murmelte grimmig:
    „Wir können den Kampf gegen Ur nicht verlieren.
    Eine Stadt, in der die jungen Mädchen schon so weise sind wie
andernorts die Greise.!“ Schweigend ging D’agana voraus,
und ebenso schweigend bedienten uns die Mädchen, als Alyeshka
und ich ein einfaches, leichtes Abendessen zu uns nahmen. Ich
berichtete ihr, wie mein Pläne aussahen, und was ihr Teil daran
war. Sie gab mir Hinweise, denn sie war eintausend Jahre lang
gewandert und hatte die kleinen und größeren Gruppen
kennen gelernt, die rings um das Land der beiden Ströme wohnten.
Sie waren wichtige Figuren in meinem Spiel.
    Das in Wirklichkeit das Spiel von ES ist, sagte das Extrahirn.
    Fast die ganze Nacht verbrachten wir im Gespräch. Ich erfuhr
die fast unglaubliche Geschichte der langen Wanderung Alyeshkas. Ich
erfuhr von Stämmen und Sitten, die unvorstellbar schienen. Ich
erfuhr, dass kaum eine Regung, kaum eine Begebenheit wirklich neu
war. Alles, was jemals auf diesem Planeten geschehen würde, war
in kleinerem Maßstab schon gedacht und ausgeführt worden.
Ich fand meine eigenen Gedanken bestätigt. Schließlich
fragte Alyeshka ruhig:
    „Glaubst du, dass uns die beiden Freunde helfen können?“
    „Du

Weitere Kostenlose Bücher