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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mich
Nisobar.
    „Ja. Ich glaube, die Nomaden überzeugen zu
können!“sagte ich fest.
    Die Maschine landete. Ihr Kiel zog eine tiefe Furche in den Sand,
der hinter dem Heck aufwirbelte und sich rasch wieder senkte. Eine
harte Spannung ergriff uns beide, als wir den Boden mit den Sohlen
unserer Stiefel berührten. Ich drückte den Kontakt und
befahl dem Vogel:
    „Kreise tiefer über uns und schütze uns. Keine
tödlichen Waffen.“
    Über unseren Köpfen krächzte das riesige Tier einen
Laut der Zustimmung. Wir sahen uns an und verstanden. Langsam nahmen
wir unsere Waffen aus den seitlichen Fächern und tranken einen
letzten Schluck Wein aus dem nachgeahmten Schlauch. In der Ruhe am
Rand der Grünfläche hörten wir Tierschreie und die
rauen Worte einer unverständlichen, aber lauten Unterhaltung.
Zwischen den Stämmen der Bäume und den wenigen Büschen
bewegten sich hell gekleidete Silhouetten. Nomaden. Braunhäutig
und schmalschädelig, mit dunklem Haar.
    „Was geschieht jetzt?“fragte mich Nisobar. Er trug
seinen Schild und die furchtbare Kupferkeule, die er wie einen Speer,
ein Schwert und ein Beil mit äußerster Meisterschaft
handhabte. Ich hatte ihn einmal in einer Übung mit einem jungen
Wallwächter erlebt.
    „Wir gehen genau in die Mitte der Oase. Aber an eine Stelle,
die ohne viele Baumkronen ist.“
    „Der Vogel? Was kann er noch alles?“
    „Ich hoffe, wir lernen nicht alle seine Fähigkeiten
kennen!“sagte ich gepresst und ging langsam auf den Buschrand
zu. Einige braunfellige Tiere mit gebogenen Hälsen, schlanken
Läufen und einem arroganten Ausdruck ihrer langen Schädel
sahen uns ohne Interesse an. Sie stanken wie eine offene Kloake.
Angewidert spuckte Nisobar in den Sand.
    „Andere Völker, andere Gerüche!“sagte ich.
„Und eine andere Sprache.“
    Aber der Dialekt hatte genügend Ähnlichkeit mit dem der
Zweiströmeleute. Ich hatte ihn lernen müssen. Wir kamen bis
auf dreißig Schritte an die ersten kümmerlichen Bäume
heran, ehe uns ein Mann entdeckte. Ich hob beide Arme und rief:
    „Wir kommen in Frieden, Mann der Wüste.“
    Er sah uns schweigend an, etwa zehn Herzschläge lang. Dann
wimmelte es plötzlich neben und hinter ihm von jungen und
älteren Männern. Sie alle waren bewaffnet. Es waren
steinzeitliche Waffen, die mit ihren steinernen Zähnen und
Lederschnüren bösartig aussahen. Schnell bildeten sie um
uns einen Halbkreis, der schrittweise zurückwich, als ich eine
Elle vor Nisobar ruhig weiterging. Drei Mannslängen über
uns schwebte mit ausgebreiteten Schwingen, den schwertartigen
Schnabel schräg nach unten gestreckt, der Vogel. Immer wieder
starrten sie ihn an, seine rotglühenden Augen und das
silberstrahlende Gefieder. Ich musterte langsam die Nomaden vor uns.
Neben mir stieß Nisobar summende Laute des Zorns und der Wut
aus. Die Menschen waren ungepflegt, bärtig, mit all den Zeichen
ihres unaufhörlichen Kampfes gegen die grausame Natur. Sie
besaßen keine Zeit, ihre Körper mehr zu pflegen als
unumgänglich war. Auf eine merkwürdige Art wirkten sie
unstet und ruhelos und - gefährlich. Eine böse Ausstrahlung
des Misstrauens und der Angriffslust, aus der Furcht vor uns
Unbekannten geboren, umgab sie. Sie trugen lange Gewänder, die
sie vor der Sonne schützten, jetzt aber zurückgeschlagen
waren und narbige Körper sehen ließen. „Warum ist
Feindschaft zwischen deinen Leuten und uns?“
    Er sah flüchtig in die Richtung, aus der die Männer den
Bewusstlosen anschleppten.
    „Ihr habt ihn getötet!“
    Nach seinem letzten Wort begannen alle Stammesangehörigen
fast gleichzeitig zu wimmern, zu
    jaulen und laut zu schreien. Ein unbeschreiblicher Spektakel brach
um uns aus. Die Weiber stießen schrille Laute aus. Die Kinder
kreischten. Einige Hunde heulten und stoben mit eingezogenen
Schwänzen davon. Nisobar und ich warfen uns einen ratlosen Blick
zu, dann schrie ich, so laut ich konnte:
    „Hört auf! Er ist nicht tot!“
    Zögernd hörte das Schreien und Lärmen auf. Tummaz
winkte die Männer zu sich heran. Ich sagte ruhig:
    „Bei Sonnenaufgang wird er einen schweren Kopf haben, aber
wieder gesund sein. Er beleidigte uns, Tummaz. Warum gilt bei euch
nicht das Gastrecht der Nomaden? Wir sind Wandernde wie ihr.“
    Schließlich deutete er auf die Zelte und sagte feierlich:
    „Bleibt an unseren Feuern, Fremde.“
    Wir entspannten uns. Die Gefahr schien vorüber zu sein.
Trotzdem blieben wir wachsam und immer in Reichweite des Vogels.
Einige Stunden später

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