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PR TB 155 Traumhändler Des Universums

PR TB 155 Traumhändler Des Universums

Titel: PR TB 155 Traumhändler Des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entblößte die Zähne zu einem Grinsen, das nicht
die geringste Heiterkeit verriet, sondern eher Schrecken ausdrückte.
    Ich schluckte, dann sagte ich:
    „Bitte, nehmen Sie Ihr Bhavacca Kr' a zu Hilfe, Sir. Ihr
Anblick erschreckt mich zutiefst."
    Rorvic nickte und zog sein Amulett hervor. Er hielt es vor sein
Gesicht, indem er die Handflächen gegen den Rand presste, so
dass die Reliefbilder nicht teilweise verdeckt wurden.
    Ich wandte mich den Kontrollen zu und konzentrierte mich auf meine
Arbeit. Das half mir ein wenig, die Beklemmung abzubauen, die mich
befallen hatte. Es musste böse aussehen auf Ibrik, wenn die
ausgestrahlten Emotionen der Ibriker dem Halbcyno das Gruseln
beigebracht hatten.
    Wenig später stieß das Diskusschiff durch eine lockere
Wolkendecke und schwebte mit Hilfe der Antigravprojektoren lautlos
und leicht hinunter. Ich steuerte die GHOST im Schutz ihrer
Antiortungssysteme über einen tiefblauen Ozean nach Norden. Eine
halbe Stunde später tauchte die Küste des Kontinents auf,
auf dem die Stadt Paradise City stand.
    Ich drückte die Space-Jet tiefer. Bald danach glitt sie in
fünfhundert Metern Höhe über ein ausgedehntes
Korallenriff, das teilweise über den Meeresspiegel ragte und an
dem sich die Kraft der Wellen brach. Dahinter lag eine weite Bucht -
und auch Paradise City.
    Die Stadt umspannte den inneren Bogen der Bucht gleich einem weiß
schimmernden Halbmond. Sie bot
    Einen wahrhaft paradiesischen Anblick mit ihren weißen
Häusern und grünen Palmenalleen. Die Palmen waren entweder
von der Erde eingeführt oder von Botanik-Genetikern aus
einheimischen Pflanzenarten gezüchtet worden.
    Sehr bald aber zeigte sich, dass der Anschein des Paradieses dem
Blick aus der Nähe nicht standhielt. Ich sah, dass viele Häuser,
vor allem die größeren, verfallen waren. Die Straßendecken
wiesen Risse und Löcher auf, und hinter der Stadt türmten
sich Halden aus verschrotteten Gleitern, deren Unterhalt den früheren
Besitzern nach der Absperrung vorn galaktischen Handel wohl
unerschwinglich geworden war.
    So sahen also die Auswirkungen der Herrschaft des Konzils über
unsere Galaxis aus. Die stürmische Aufwärtsentwicklung der
Menschen war brutal gestoppt und zurückgedreht worden. Wo einst
Wohlstand geherrscht hatte, mussten sich die Menschen mit einem
Existenzminimum zufrieden geben, das sich die auf der SOL geborenen
Menschen wahrscheinlich nicht einmal vorzustellen vermochten.
    Ich unterdrückte die in mir aufwallende Empörung, indem
ich mich daran erinnerte, dass die Menschen auf Ibrik nicht in der
Armut ihren schlimmsten Feind hatten, sondern in dem Grauen, von dem
sie offenbar beherrscht wurden.
    Niemand war auf den Straßen zu sehen. Paradise City wirkte
wie eine Geisterstadt. Dagegen aber sprachen die intakten
Glassitscheiben in den Hauswänden. Wäre die Stadt seit
langer Zeit verlassen gewesen, hätten uns leere Fensterhöhlen
angestarrt.
    Ich blickte zu Rorvic.
    Der Mutant starrte immer noch sein Amulett an. Seine Lippen
bewegten sich lautlos und sein Gesicht war schweißüberströmt.
Er litt furchtbar; daran zweifelte ich nicht.
    Ich landete die Space-Jet im Garten einer halbverfallenen Villa am
westlichen Stadtrand, schnallte mich los und fragte:
    „Soll ich mit Pan in einem Gleiter in die Stadt fahren,
Sir?"
    Dalaimoc Rorvic schüttelte den Kopf, steckte sein Bhavacca
Kr' a weg und erhob sich. Sein Gesicht wirkte ausdruckslos.
    „Ich komme mit, Tatcher", erklärte er mit fester
Stimme. „Wo ist dieser verflixte Haschmich?"
    Ich atmete erleichtert auf, denn wenn Rorvic schon wieder in der
Lage war, dumme Bemerkungen über andere Leute zu machen, hatte
er sein seelisches Gleichgewicht weitgehend wieder gefunden.

    „Pan!" rief ich. „Würdest du dich bitte
sichtbar machen! Rorvics entzündete Augen vertragen den Anblick
von Unsichtbaren heute nicht besonders."
    „Ich habe keine entzündeten Augen!" schimpfte der
Tibeter.
    „Doch", erwiderte ich. „Ihre Augen sind stark
gerötet. Schauen Sie doch mal in einen Spiegel, dann sehen Sie
es."
    „Witzbold!" meinte Rorvic.
    Unterdessen hatte Pan seine Körperfärbung so verändert,
dass sie einen Kontrast zur Färbung des Hintergrunds bildete,
vor dem er stand. Damit wurde er wieder sichtbar.
    „Ich bin bereit, Tatcher", sagte er.

4.
    Als wir aufbrachen, waren wir noch unschlüssig gewesen, nach
welchen Gesichtspunkten wir da« Haus auswählen wollten, in
dem wir mit unseren Untersuchungen anfingen.
    Wir hatten uns noch nicht

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