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PR TB 155 Traumhändler Des Universums

PR TB 155 Traumhändler Des Universums

Titel: PR TB 155 Traumhändler Des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wüsste nicht, wie ihr den vom Regis Hloki
Betroffenen helfen könntet", sagte der Laktone.
    „Das ist Pan, mein laktonischer Freund", stellte ich
ihn vor. „Die Laktonen besitzen die Fähigkeit, das Regis
Hloki zu erzeugen. Aber Pan weiß selbst nicht, wie es
entsteht."
    „Ich begreife auch nicht, wie das Regis Hloki für die
Bewohner von Planeten innerhalb der Milchstraße erzeugt wurde",
ergänzte Pan. „Lakton liegt in der Galaxis
Myorexis-Chanbar, und mein Volk kann seinen Planeten nicht
verlassen."
    „Auch der Vogel Kräht verlässt niemals seinen
Baum, auf dem er aus dem Ei schlüpfte; dennoch dringt sein
Gesang tief in andere Bäume hinein", sagte Kapalahoa. „In
seinem Fall ist die Luft das Medium, das der Verbreitung dient. Im
Falle des Regis Hloki muss es ebenfalls ein tragendes Medium geben."
Er schien sich nach dem ersten Augenblick der Überraschung nicht
an Pans Fremdartigkeit zu stören, obwohl er wahrscheinlich in
seinem ganzen bisherigen Leben noch nie einem anderen als einem
menschlichen Intelligenzwesen begegnet war.
    Ich wollte etwas erwidern, sah aber davon ab, als ich eine Gruppe
von Menschen sah, die genau wie Kapalahoa gekleidet waren und sich
auf die Häuser dieser Straße verteilten. Sie drangen in
die Häuser ein und trugen die paralysierten Bewohner hinaus.
Dort lehnten sie sie mit den Rücken an die Hauswände.
    Auch die beiden Erwachsenen, die ich gefunden hatte, wurden ins
Freie getragen. Schon wollte ich Rorvic über Funk verständigen,
als ich sah, dass der fette Tibeter von zwei kräftigen Männern
aus dem Haus getragen und davor abgesetzt wurde. Seine Augen waren
halb geschlossen. Das rotäugige Scheusal brachte es doch
tatsächlich fertig, in angeblicher Meditation vor sich hin zu
dösen, während ringsum Millionen Menschen vom Verschmachten
bedroht waren. Ich war empört, sagte jedoch nichts, denn in
diesem Augenblick ertönten Flöten- und Trommelklänge.
Die Freunde Kapalahoas bildeten einen unregelmäßigen
Kreis, in den auch die Paralysierten eingeschlossen waren, fassten
sich und die Reglosen bei den Händen und stimmten einen
gedämpften Gesang an, während sie sich im Rhythmus der
Klänge wiegten.
    „Eine Geisterbeschwörung?" fragte ich verblüfft
und enttäuscht.
    „Unsere wissenschaftliche Denkweise schließt jeglichen
Geisterglauben aus, Captain a Hainu", entgegnete Kapalahoa
freundlich. „Was wir vornehmen, ist eine tiefenpsychologische
Behandlung. Da die Patienten verstandesmäßig nicht
ansprechbar sind, müssen wir versuchen, über ihr
Unterbewusstsein Brücken zu schlagen, sie an das Seil der Nacht
heranzuführen, damit sie an diesem Halt ihr Bewusstsein neu
aufrichten können."
    Die Erklärung leuchtete mir ein. Sie war so verblüffend
einfach wie genial. Doch ich erkannte auch, dass weder ich noch
Rorvic noch irgendjemand von der SOL auf diesen nahe liegenden
Gedanken gekommen wären. Wir alle waren zu sehr in eine
Denkweise verstrickt, in der Technik und hochspezialisierte Medizin
und Pharmakologie dominierten. Zugegeben, ohne das konnten wir auf
der SOL nicht existieren, aber hier auf Ibrik wurde mir klar, dass
wir das Wichtigste vernachlässigt hatten.
    Ich blickte mich nach Pan um und sah, dass er sich in den Kreis
eingereiht hatte. Rorvic war ohnehin eingeschlossen worden. Es wurde
Zeit, dass ich mich ebenfalls in den Kreis begab. Ich ging zu der mir
am nächsten liegenden Stelle des Kreises. Sofort bildeten zwei
Freie eine Lücke und hielten mir ihre Hände entgegen. Ich
nahm sie und setzte mich zwischen sie.
    Das Trommeln und Pfeifen klang beinahe sofort ganz anders. Es
bildete eine beinahe optisch erkennbare Leitlinie, an der entlang ich
mich in den Rhythmus vortasten konnte. Als ich in den Gesang
einstimmte, verblasste die materielle Umwelt. Das Gefühl des
Mitleides und Helfenwollens dominierte, die Trommeln bestimmten den
Rhythmus meines Herzschlags, und die Klänge der Pfeifen und
Flöten öffneten Schale um Schale immer neue Bereiche meines
Unterbewusstseins - bis ich mit allem verschmolz ...
    Als das bewusste Denken und Wahrnehmen tropfenweise zurückkehrte,
fühlte ich Wellen freudiger Erregung und eine Kraft, die ich
früher nie gekannt hatte.
    Ich sah mich um. Die Freien waren schon vor mir erwacht. Sie
kümmerten sich um die Stadtbewohner, die offenbar nicht recht
wussten, was geschehen war.
    Aber sie waren keine lebenden Toten mehr. Das Seil der Nacht hatte
ihre Egos, die sich tief ins Unterbewusstsein zurückgezogen
hatten, wieder

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