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PR TB 155 Traumhändler Des Universums

PR TB 155 Traumhändler Des Universums

Titel: PR TB 155 Traumhändler Des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geeinigt, als wir in die erste Straße
einschwebten und aus dem dritten Haus ein dünnes Wimmern hörten.
Es war eindeutig das Wimmern eines kleinen Kindes. Damit hatten sich
alle weiteren Überlegungen und Diskussionen erübrigt. Ich
hielt den Gleiter vor dem betreffenden Haus an, und wir stiegen aus.
    Es war ein einstöckiges Haus, das noch zur Zeit des Solaren
Imperiums gebaut worden sein musste, denn es war aus
Plastikzement-Fertigteilen errichtet und hatte ein Fundament aus
Glasfaserbeton. Die weiße Farbschicht, die man damals über
die Wände gespritzt hatte, musste von hervorragender Qualität
gewesen sein, denn sie war noch immer in Fragmenten zu sehen. Auch
die Glassitscheiben hatten gehalten. Nur an einem Fenster war
gewöhnliches Glas eingesetzt worden.
    Das alles nahm ich nur im Vorbeigehen auf, denn wir eilten vom
Gleiter aus sofort zur Haustür.
    Der erste Raum, den wir betraten, war ein kleines Wohnzimmer, ohne
großen Luxus, aber sauber. Wir gingen sofort weiter und kamen
in eine Küche, in der Unordnung herrschte. Das Wimmern leitete
uns schließlich in ein Kinderzimmer. Als wir die Tür
öffneten, schlug uns ein übler Geruch entgegen.
    Mir stockte unwillkürlich der Atem. Dennoch zwang ich mich
dazu, das Zimmer zu betreten.
    In einem Kinderbett lag ein etwa einjähriges Kleinkind. Seine
Kräfte schienen beinahe aufgezehrt zu sein, denn es bewegte nur
noch kraftlos die Finger, hatte die Augen geschlossen, den Mund
geöffnet und wimmerte. Die Lippen waren ausgetrocknet und
rissig, die Haut über der Stirn wirkte durchscheinend, die
Ärmchen und Beinchen waren erbarmungswürdig dünn.
    „Es liegt mindestens seit drei Tagen hier, ohne dass sich
jemand um das Kind gekümmert hätte", sagte Rorvic.
„Schnell, Tatcher, holen Sie warmes Wasser und warme Milch!"
    Allein der Gedanke an Flüssigkeiten erfüllte mich mit
Widerwillen. Dennoch eilte ich sofort in Richtung Küche, denn
mir war klar, dass das Kind nur noch durch schnelle Hilfe gerettet
werden konnte. Als ich mit einer Schüssel voll warmen Wassers
zurückkehrte, hatte der fette Tibeter das Kind einigermaßen
gesäubert.
    „Es war nur verdorbene Milch da, Sir", berichtete ich.
„Ich schlage vor, Sie flößen dem Kind erst einmal
etwas Wasser ein, damit seine Körperflüssigkeit ergänzt
wird."
    Dalaimoc Rorvic nahm mir die Schüssel ab.
    „In Ordnung", meinte er. „Sehen Sie inzwischen
mal nach den anderen Hausbewohnern, Tatcher!"
    Ich nickte und verließ das Kinderzimmer wieder. In einem
großen Schlafzimmer fand ich eine Frau und einen Mann. Sie
lagen zusammengekrümmt auf ihren Betten und sahen genauso
verwahrlost und halbverschmachtet aus wie das Kind. Ihre Augen waren
fest geschlossen. Der Mann hatte einen Daumen in den Mund gesteckt
und sog in kurzen Abständen hastig daran.
    Mir wurde schlecht bei dem Anblick. Ich stürzte hinaus und
übergab mich. Als ich zurückkehrte, stieß ich gegen
Pan, der sich unsichtbar gemacht hatte.
    „Das ist die Wirkung des Regis Hloki". sagte der
Laktone. „Die Betroffenen ziehen sich in sich leibst zurück
und versuchen, ihre eigene Existenz zu vergessen."
    „Es sieht schlimmer aus, als ich befürchtet hatte",
sagte ich. „Wir brauchten mehrere Schiffsladungen voller
Psychiater und Hunderttausende von Helfern, um die Menschen von Ibrik
zu retten. Aber wir haben weder das eine noch das andere. Kannst du
mir verraten, wie wir auch nur zehn Prozent aller hilflosen
Kleinkinder auf Ibrik vor dem Verschmachten retten sollen, Pan?"
    „Nein", antwortete Pan.
    Ich blickte verzweifelt auf die beiden Erwachsenen und fragte
mich, wie ich wenigstens ihren Lebenswillen wecken konnte und ihren
Elterninstinkt. Doch ich wusste ja nicht einmal, was das Regis Hloki
eigentlich war. Wie konnte ich die Wirkung bekämpfen, wenn ich
die Ursache nicht kannte?

    Ich trat neben das Bett des Mannes, packte seine Schultern und
rüttelte sie. Dann kniff ich den Hilflosen in die Wangen und
redete auf ihn ein. Ohne Erfolg. Es schien, als könnte er mich
überhaupt nicht wahrnehmen.
    Panische Angst überflutete mich. Wir konnten doch Ibrik nicht
wieder verlassen, ohne den bedauernswerten Opfern geholfen zu haben.
Wenigstens die Kinder, die sich ohnehin nicht selbst helfen konnten,
mussten wir retten.
    .Ohne zu bedenken, dass drei Personen so gut wie überhaupt
nichts ausrichten konnten, stürzte ich aus dem Haus, um in den
Nachbarhäusern nach anderen Kindern zu suchen, sie zu waschen
und zu füttern.
    Auf der Straße wäre ich

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