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PR TB 160 Die Absolute Macht

PR TB 160 Die Absolute Macht

Titel: PR TB 160 Die Absolute Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jedoch nur kurz. Meine
Aufmerksamkeit wurde von dem Boden gefesselt, über den ich ging.
In der Nähe des Flammenbauwerks hatte er ausgesehen wie
schwarzes Glas, obwohl er sich unter meinen Füßen so
federnd wie Poroplast anfühlte. Als ich mich ungefähr
hundert Meter von dem Gebäude entfernt hatte, gelangte ich auf
einen Bodenabschnitt, der einer dünnen Glasfläche glich,
unter der graue Nebelschleier wogten.
    Doch je weiter ich mich dem Mittelpunkt dieser Arena - ich habe
keine Ahnung, wie ich auf diesen Vergleich kam - näherte, desto
mehr veränderte sich der Boden. Immer blieb der Eindruck einer
glasartigen Oberfläche beziehungsweise Decke, unter der sich die
Veränderungen vollzogen. Ich schritt über etwas, das einem
eisbedeckten orangefarbenen See glich, gelangte in eine Zone, bei der
hellblaue Blitze unter der transparenten Decke zuckten - und stand
plötzlich auf einer total transparenten Kreisfläche, unter
der ich keine Farben mehr zu sehen vermochte.
    Es war, als befände sich unter meinen Füßen jene
Art von absolut klarer, unbewegter Luft, wie sie auf dem Mars in ganz
bestimmten Gebieten um die Zeit des Blühenden Sandes vorkam,
wenn die Winde des Roten Planeten eine Ruhepause einlegten, nur um
wenige Tage später mit orkanhafter Gewalt über die
Oberfläche zu rasen und sie wochenlang mit gigantischen
Staubwolken zu verdunkeln.
    Ich blieb stehen und schloß die Augen. Die Erinnerungen
überschwemmten mich mit ihren Bildern und Szenen. Mein Geist
wurde durch die ganze Skala menschlicher Gefühle getrieben,
labte sich an den Erinnerungen und bebte vor Schmerz, weil ich von
all dem, was ich so liebte, getrennt war - getrennt nicht nur durch
Raum und Zeit, sondern auch durch unbegreifliche Dimensionen.
    Vermutlich deshalb merkte ich lange Zeit gar nicht, daß es
nicht nur meine eigenen Gefühle waren, die mich fesselten,
sondern auch andere Gefühle, die von außen kamen und so
sachte wie nachdrücklich auf mich einwirkten. Erst, als ich
psychisch wieder aufgerichtet war und mich fragte, was mir geholfen
hatte, die seelische Erschütterung so rasch zu überwinden,
wurde mir klar, daß diese Hilfe nicht aus mir selbst gekommen
war.
    Jemand oder etwas hatte mit mir gespielt wie mit einem Instrument,
    hatte mich behutsam umgestimmt und wahrscheinlich verhindert, daß
ich seelisch zerbrach.
    Ich öffnete die Augen und sah mich um. Aber die Umgebung
wirkte ebenso leblos wie zuvor. Dennoch wußte ich, daß
ich nicht allein war. Jemand oder etwas sah mich, konnte meine
Gefühle erfassen und auf sie einwirken. Aber diese Einwirkung
war positiv gewesen, folglich durfte ich davon ausgehen, daß
das Unbekannte mir freundlich gesinnt war.
    Plötzlich sehnte ich mich danach, mit jenem Unbekannten
Kontakt aufzunehmen, es kennenzulernen, mit ihm zu sprechen, es zu
sehen.
    Was du siehst, sind immer nur die Erscheinungen. Das Wesen der
Erscheinungen offenbart sich aber nur im Austausch des Innern. Du
weißt es. Weshalb willst du mich dann noch sehen ?
    Es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff, daß das
Unbekannte in meinen Gehirn zu mir gesprochen hatte. Im ersten Moment
hatte ich angenommen, es würde sich lauthaft artikulieren.
    »Weil ich ein Mensch bin«, antwortete ich -
vorsichtshalber meine Gedanken aussprechend. »Zwar ein
Marsianer der a-Klasse, aber auch ein Mensch. Für Menschen aber
ist auch der visuelle Kontakt wichtig, denn mögen wir mit den
Augen auch nur die Erscheinungen sehen, offenbart sich uns in diesen
Erscheinungen dennoch vieles von der Schönheit des Universums,
die unsere Gedanken befruchtet und unseren Geist erhellt.«
    Aber das Wesentliche sind die Vorgänge, die sich im Innern
abspielen, denn nur in der Verinnerlichung erschließt sich die
Gesamtheit des Äußeren.
    »Ich erkenne die Richtigkeit deines Schlusses an«,
erwiderte ich. »Aber er ist nur dann richtig, wenn der
Verinnerlichung die Aufnahme des Äußeren vorausgeht.«
    Du mußt von einem Zeitpunkt kommen, der sehr weit
zurückliegt, denn dort, wo mein Zeitpunkt noch im Strom der Zeit
trieb, gab es die Notwendigkeit der unmittelbaren visuellen Aufnahme
nicht mehr. Der Quell des Wissens enthielt alles, was zur
Verinnerlichung erforderlich war.
    Ich spürte, wie das Entsetzen gleich einer eisigen Hand nach
mir griff und sich um mein Herz schloß. Aber sofort sickerten
wieder ausgleichende Gefühle von außen in meinen Geist,
stabilisierten meinen seelischen Zustand. Was blieb, war die
sachliche Erkenntnis, daß es die SOL

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