PR TB 163 Die Macht Der Roboter
neugierig."
„Es gibt gar keinen Zentral roboter als Herren dieser Welt,
sondern eine Vielzahl von Robotern, die diese Welt fest im Griff
haben."
„Du meinst die vielen Roboter, die in der Gegend
herumlaufen?"
„Nein, die nicht. Aber in jedem einigermaßen wichtigen
Haus gibt es einen Computer, und dieser ist der heimliche Herrscher."
„Das würde bedeuten, daß es auf Volga Millionen
von Computern gibt", bemerkte Khartrat betroffen. Er richtete
sich auf und atmete einige Male tief durch.
„Sie alle stehen miteinander in Verbindung. Sie bilden ein
dichtes Netz, das den ganzen Planeten umspannt. Von diesem Netz aus
wird jeder Volganer überwacht. Dieses Netz nimmt ihm jede
Entscheidung ab. Es leitet ihn nach robotischen Gesetzen. Es ist zum
wirklichen Herrscher über Volga geworden. Dieses Netz ist das
vorläufige Endresultat des Roboters, den der Wissenschaftler
Khartrat vor einigen Jahrhunderten geschaffen hat."
Der Bucklige preßte sich die Hände gegen die Schläfen.
„Bei allen Göttern in der Tiefe und der Unendlichkeit",
sagte er stöhnend. „Wenn das wahr ist, dann hat es keinen
Sinn mehr, noch länger zu kämpfen. Wir sind verloren. Wir
könnten vielleicht einen Riesencomputer vernichten oder stark
beschädigen, aber wir können nicht eine Million oder gar
viele Millionen von Computern zerschlagen."
Elaine Foxans Augen füllten sich mit Tränen.
„Galto", sagte sie mit stockender Stimme. „Bedeutet
das, daß wir für immer auf Volga gefangen sind?"
„Wenn das Computernetz uns nicht freiwillig laufenläßt,
ist es wohl so", antwortete er niedergeschlagen.
Der Volganer schnaufte überrascht, als Khartrat ihm die
Mündung des Gewehrlaufs an die Schläfe drückte. Die
Ittenbur-Schlange, die sich vor ihm aus einem Blumenbündel
erhob, wich zischelnd zurück. Drohend öffnete sie das Maul,
so daß Quohlfahrt die blitzenden Giftzähne sehen konnte.
„Ganz ruhig", sagte Khartrat mahnend. „Keine
unvorsichtige Bewegung, sonst könnte eine Kugel aus meinem
Gewehr deine ganzen Zukunftspläne über den Haufen werfen."
„Sie wagen es, mich in meiner Andacht zu stören?"
Die Stimme des auf dem Boden knienden Mannes bebte vor Zorn und
Empörung.
Einer der Khartrater eilte zu dem Buckligen, um ihm zu helfen. Er
streifte dem Gefangenen das Funkgerät vom Handgelenk.
„Was wollen Sie von mir?" fragte der Mann.
„Wie heißen Sie?" fragte Quohlfahrt.
„Meine Name ist Traque."
„Gut, Traque", entgegnete der Robotologe. „Sie
sind Pilot. Ist das richtig?"
„Das stimmt."
„Gut, Traque. Sie werden jetzt mit uns zu dem Flugzeug dort
drüben gehen und mit uns starten."
„Das geht nicht. Das Flugzeug ist nicht aufgetankt."
„Wir wissen es besser", sagte Galto ruhig. „Wir
beobachten den Flughafen nun schon seit fünf Stunden. Wir haben
gesehen, wie die Maschine gelandet ist, und wie das Bodenpersonal sie
wieder startklar gemacht hat. Also, stehen Sie auf. Wir starten
sofort."
Traque gehorchte, zumal Khartrat ihm den Gewehrlauf gegen den Kopf
stieß. Es war noch immer dunkel. Nur vereinzelte Lichter
erhellten den einfachen Flughafen, auf dem nur drei Flugzeuge
standen. Die Maschine, die Quohlfahrt sich ausgesucht hatte, war so
groß, daß sie bequem Platz für ihn, Elaine und die
Volganer bot. Vorsichtig entfernte sich die Gruppe von der Schlange,
die sich langsam in die Blumen sinken ließ und schließlich
darin verschwand. Geduckt eilten Elaine und
Quohlfahrt auf das Flugzeug zu. Die letzten Meter rannten sie. Der
Robotologe riß die Tür auf und stieg als erster ein. Er
half dem Mädchen, ihm zu folgen.
Traque leistete keinen Widerstand mehr. Er mochte zu dem Schluß
gekommen sein, daß es das beste war, sich der Gewalt zu beugen.
Da er nun über kein Funkgerät mehr verfügte, war von
ihm keine Gegenwehr mehr zu erwarten. Davon war Galto überzeugt.
Damit der Flieger die Möglichkeiten der Maschine nicht nutzen
konnte, zerstörte der Robotologe kurzerhand das Funkgerät
im Cockpit. Khartrat dirigierte den Piloten auf den Sitz hinter dem
Steuer.
Fünf Minuten später startete das Flugzeug. Quohlfahrt
sah, daß einige Männer vom Bodenpersonal aus den Häusern
am Rande des Startfelds stürzten und zu ihnen hinaufblickten,
doch keiner von ihnen hatte eine Waffe.
„Wir schaffen es", sagte Quohlfahrt zu Elaine und
nickte ihr aufmunternd zu. „Warte nur ab. In einigen Stunden
sind wir in der Nähe der Jet. Dann sehen wir weiter."
Er wollte noch mehr sagen, doch in diesem Moment stürzte
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