PR TB 163 Die Macht Der Roboter
wohl der Beweis dafür, daß
die Volganer sich für ein freies Leben entscheiden. Stellen sie
sich gegen ihn, dann werden die Volganer die Macht der Roboter
niemals mehr brechen. Roboter werden dann für alle Zeiten über
dieses Volk herrschen."
„Wer weiß, vielleicht sind sie dann auch glücklich?"
„Glücklich? Warum nicht? Ungerechtigkeiten wird es dann
kaum geben. Niemand wird sich über andere erheben und sie
unterdrücken. Alle werden gleich sein. Aber
eine echte Zukunft werden sie dann nicht mehr besitzen, denn wenn
die Macht der Roboter ungebrochen bleibt, haben die Volganer den
Kulminationspunkt ihrer Entwicklung erreicht." Quohlfahrt
schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht auf einer
solchen Welt leben. Ich würde ersticken."
Sie schwiegen, bis der Panzerwagen das Plateau erreichte.
Quohlfahrt blickte durch die Schlitze nach draußen. Ein Heer
von Soldaten versperrte ihnen den Weg.
„Halt", befahl er, wartete, bis Khartrat die Bremsen
betätigt hatte, und stieg dann aus.
Hexalel kam ihm entgegen, während alle anderen Volganer
regungslos stehenblieben, wo sie standen. Hexalels Gesicht war von
Tränen überströmt.
„Was haben Sie getan?" fragte der Volganer stammelnd.
„Was haben Sie nur getan?"
Er wies auf sein Armbandfunkgerät und tippte mit den Fingern
auf die Ruftaste, ohne daß sich die anonyme Stimme meldete.
„Ich habe mich gewehrt", erwiderte Galto Quohlfahrt.
„Weiter nichts."
„Sie haben unser Leben zerstört. Sie haben uns alles
genommen, was uns wichtig war."
Der Robotologe schüttelte den Kopf.
„Sie müssen damit fertig werden", sagte er.
„Überlegen Sie genau, was Sie tun wollen. Die Roboter der
Stadt sind ausgeschaltet, aber überall auf Volga gibt es
unzählige andere, die noch arbeiten. Es wird nicht lange dauern,
bis die anonyme Stimme sich wieder meldet. Sie können dann
entscheiden, ob Sie auf sie hören wollen oder nicht."
„Die Stimme hat mir Geborgenheit gegeben."
Quohlfahrt nickte.
„Sicher", gab er zu. „In uns allen ist die
Sehnsucht nach Geborgenheit, so wie sie für uns während der
Kindheit selbstverständlich war. Aber irgendwann einmal muß
der Mensch aufhören, immer nur nach Geborgenheit zu streben. Er
muß sich behaupten und sich seine eigene Welt schaffen, denn
nur dann kann er selbst Geborgenheit vermitteln."
„Ich verstehe nicht, was Sie meinen", erwiderte
Hexalel.
„Weil Sie nie selbst gedacht haben, sondern das Denken immer
anderen überlassen haben. In diesem Fall den Robotern. Das ist
ja auch viel einfacher, als selbst zu denken. Leben Sie wohl."
Er winkte Elaine Foxan zu sich heran, nahm ihre Hand und entfernte
sich von Hexalel und Khartrat. Langsam ging er mit dem Mädchen
auf die Space-Jet zu. Die Soldaten wichen zur Seite und machten ihnen
Platz. Niemand richtete eine Waffe auf ihn. Mit einem Funkbefehl
schaltete Quohlfahrt die Energieschirmprojektoren aus. Das
Schleusenschott öffnete sich, und er trat zusammen mit Elaine
ein.
Als sich das Schott hinter ihnen schloß, schien eine
Zentnerlast von ihnen gewichen zu sein.
„Du glaubst gar nicht, wie ich mich fühle", sagte
das Mädchen leise und klammerte sich an ihn.
„Und ich erst", bemerkte er und schob sich den
zerschossenen Videohelm ins Genick. „Mit diesem Blechding auf
dem Kopf muß ich mich nun an Bord der SOL sehen lassen.
Unfaßbar."
„Du könntest es wegwerfen", schlug sie lächelnd
vor.
Seine Augen weiteten sich.
„Unmöglich", erwiderte er. „Meine
Posbi-Freunde würden unter einem Feuerwerk von Kurzschlüssen
zusammenbrechen, wenn ich meine Gesundheit und meine Sicherheit in
dieser Weise gefährden würde."
Er grinste, nahm den Helm ab, ließ ihn auf den Boden fallen
und schmetterte ihn mit einem Fußtritt gegen die Wand.
„Auf jeden Fall werden sie mir sofort einen neuen Helm
verpassen."
Sie verließen die Schleuse und schwebten im Antigravschacht
nach oben. Quohlfahrt setzte sich in den Sessel des Kommandanten.
„Eine Frage noch, Galto", sagte Elaine. „Weshalb
hast du die SOL eigentlich verlassen? Ich meine, Rhodan hätte
dir doch niemals die Genehmigung gegeben, einfach nur so einen
Ausflug mit mir zu machen."
Er nickte.
„Du hast recht, Elaine. Es ging um einen Roboter, den ich in
meinem Labor entwickelt habe. Er ist eine Maschine, die über
kreative Fähigkeiten verfügt und sich selbständig
verbessern kann. Ich hatte vor, sie auf einem unbewohnten Planeten
erstmals einzusetzen."
„Und jetzt?" fragte sie.
„Sobald wir gestartet
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