PR TB 163 Die Macht Der Roboter
humanoid", stellte er fest. „Das wird
die Verständigung erleichtern."
Er lenkte das Raumschiff bis über den Mittelpunkt des
Kreises, den die Hubschrauber der Volganer bildeten, und senkte sie
langsam herab.
Galto Quohlfahrt blickte auf den Bildschirm. Die Volganer waren
klein. Er schätzte, daß sie nicht größer als
etwa 1,50 Meter waren. Die Gestalt war tatsächlich humanoid. Die
Arme waren im Verhältnis zum Rumpf und zu den Beinen länger
als bei den Menschen, der Kopf war rund und etwas größer
als bei Terranern. Sonst waren kaum Unterschiede vorhanden. Galto
fiel auf, daß die Volganer keine einheitliche Hautfarbe hatten.
Einige waren tiefbraun, andere fast weiß.
Etwa hundert Meter von der Jet entfernt hielt der erste Wagen der
Fahrzeugkolonne, die aus der Stadt gekommen war. Zwei Volganer
stiegen aus und näherten sich dem Raumschiff. Sie zeigten
keinerlei Scheu und schienen nur bemüht zu sein, möglichst
bald bei der Jet zu sein, um die Besucher aus dem All nicht warten zu
lassen. Die beiden Volganer trugen leuchtend blaue Uniformen, die eng
am Körper lagen und nur an den Füßen weit ausgestellt
waren.
„Kaum zu glauben", sagte Galto. „Sie sind uns so
ähnlich, als hätten wir gemeinsame Vorfahren."
„Vielleicht haben wir gemeinsame Vorfahren", meinte
Elaine.
Der Robotologe schüttelte den Kopf.
„Kaum denkbar", entgegnete er. „Vergiß
nicht, daß wir hier nicht in unserer Heimatgalaxis sind."
„Das hat alles nichts zu bedeuten", wandte Max Gloundky
ein. „Die Geschichte der humanoiden Völker läßt
sich bis weit in die Vergangenheit hinein verfolgen. Bis heute ist
der Ursprung dieser Völker noch nicht geklärt. Warum sollte
nicht auch eine Splittergruppe in diese Galaxis verschlagen worden
sein? Außerdem scheinen Sie mir enttäuscht darüber zu
seih, daß die Volganer uns so ähnlich sind?"
„Auf der einen Seite ja, auf der anderen nicht",
erwiderte Galto. „Die Kommunikation dürfte, wie ich schon
sagte, unter diesen Umständen besser klappen. Reizvoller finde
ich es immer, wenn fremde Intelligenzen äußerlich ganz
anders sind."
„Das hat überhaupt nichts zu bedeuten", sagte der
Exobiologe. „Die Mentalität der Volganer kann so
fremdartig sein, daß über diese erste Verständigung
hinaus jeder weitere Kontakt unmöglich wird."
„Sie haben recht", lenkte Galto ein. Er erhob sich.
„Ich werde die Jet zunächst allein verlassen. Danach sehen
wir weiter."
„Paß auf dich auf", bat Elaine.
„Keine Sorge. Ich werde vorsichtig sein." Er blickte
zum Hauptbildschirm hinüber. Darauf war zu erkennen, daß
die beiden Volganer die Jet erreicht hatten und nun etwa dreißig
Meter von der Bodenschleuse entfernt standen und warteten.
Galto Quohlfahrt ließ sich im zentralen Antigravschacht nach
unten sinken. An der Bodenschleuse steckte er sich einen
Kombistrahler ein, den er auf Paralysewirkung schaltete. Dann erst
verließ er das Raumschiff.
Eine warme, angenehm riechende Luft schlug ihm entgegen. Galto
Quohlfahrt setzte seinen Fuß auf den Boden von Volga und
spürte, wie die höhere Schwerkraft ihn plötzlich
erfaßte. Der Wert war zwar nur geringfügig höher als
jener, den er von der SOL her gewohnt war, machte sich aber deutlich
bemerkbar.
Er trat unter dem Rand des diskusförmigen Raumschiffs hervor
und blinzelte im grellen Licht der weißlichgelben Sonne. Die
beiden Volganer blieben stehen, wo sie waren.
„Was ist mit euch?" fragte Galto im Selbstgespräch.
„Wollt ihr nicht zu mir kommen?"
Er blieb stehen und wartete, doch die Volganer bewegten sich nicht
vom Fleck und zeigten auch nicht durch Gesten an, was sie
beabsichtigten. Aus einem der Hubschrauber sprang jedoch eine kleine
schwarz gekleidete Gestalt hervor und rannte auf die Space-Jet zu.
„Ist er bewaffnet?" fragte der Robotologe, wobei er in
sein Armbandfunkgerät sprach.
„Nichts zu erkennen", erwiderte Elaine. „Ich
glaube - nein."
Quohlfahrt stützte seine rechte Hand am Kolben seines
Kombistrahlers ab und wartete. Der Schwarze sprintete an den beiden
blau gekleideten Männern vorbei und rannte auf ihn zu. Keuchend
und völlig außer Atem blieb er vor ihm stehen. Der Schweiß
rann ihm über das Gesicht. Ganz offensichtlich hatte ihn der
schnelle Lauf angestrengt. Quohlfahrt fragte sich amüsiert, ob
das alles ein Teil des Begrüßungszeremoniells war.
„Sind Sie allein?" fragte der schwarz Gekleidete
atemlos. Der positronische Translator auf der Brust des Robotologen
übersetzte seine
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