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PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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baut
man gute Schiffe.«
    Keftiu! Schiffbauer aus Keftiu. Eine Spur der Erinnerung flackerte
auf. Ich blickte Gerth verblüfft an und sagte scharf:
    »Bist du sicher, daß du halten kannst, was du eben
versprochen hast, Bootsbauer?«
    Er hob die schmalen, knochigen Schultern und kratzte sich dann
ausdauernd in seinem Bart.
    »Wenn ich die Unterstützung bekomme, die ich brauche,
dann werdet ihr hier bald gute Schiffe segeln können. Wie ist
der Lohn?«
    »Er wird der Qualität der Schiffe entsprechen, die du
baust. Komm mit!« sagte ich, trank den Wein aus und sprang auf.
Plötzlich, wie aus heiterem Himmel, hatte mich eine seltsame
Erregung gepackt. Wenn Gerth hielt, was er versprach, hatte ich eines
der vielen Probleme so gut wie gelöst. Siren blickte mich
fragend an, ich winkte und sagte:
    »Dort hinüber.«
    Wir gingen durch die glühende Hitze hinüber zu dem
großen, langgezogenen Rechteck, das dereinst die Werft, das
Holzlager und alles für den Bau von Schiffen sowie das Magazin
enthalten sollte. Noch standen erst die Fundamente, lagen Trümmer
und rohe Blöcke
    herum, das Ganze atmete trostlose Unfertigkeit aus.
    »Dieses Fundament«, sagte ich und packte Gerth an der
Schulter, »soll die Werft werden. Ich werde es zusammen mit dir
fertigbauen lassen. Richte es so ein, wie du es brauchst. Komme zu
mir, wenn du etwas benötigst oder Schwierigkeiten hast. Auch
Siren hier wird helfen, wo immer er kann. Ich will, daß du als
erste Arbeit fünfzehn Fischerboote bauen sollst. Hole dir auch
die Fischer zu Hilfe. Ich schicke dir Männer und Werkzeuge.«
    »Dies alles hört sich gut an. In wieviel Jahren soll
das alles fertig sein?« fragte Gerth etwas erschrocken. Meine
Antwort machte ihn ratlos.
    »Ich gebe dir drei volle Monde, das Wichtigste zu tun!«
sagte ich. »Du kannst sofort anfangen.«
    »Wo wohne ich?«
    »In meinem Haus. Aber auch dort beginnen in den nächsten
Tagen die Handwerker.«
    Gerth streckte mir die Hand entgegen. Er schien bemerkenswert
selbstsicher zu sein, jedenfalls zeigte er keinerlei Unterwürfigkeit
oder falsche Bescheidenheit.
    »Abgemacht. Ich werde tun, was ich kann. Allerdings bitte
ich um einen kleinen Vorschuß, Herr!«
    »Siren wird dir alles beschaffen, was du brauchst.«
    »Danke, Herr!«
    »In der Tat sind mein Vertrauen und meine Großzügigkeit
sehr ausgeprägt. Bis auf weiteres.«
    Ich ging davon, zurück zur Schänke. Ich wollte den Krug
noch leertrinken und dann einen langen Gang durch die wachsende Stadt
unternehmen. Das plötzliche Erscheinen des Krückenmachers
hatte mir Mut gemacht. Ich begann Gubal, diesen gigantischen
Trümmerhaufen voller baufälliger Hütten, mit anderen
Augen zu sehen. Das Gleichnis vom halbleeren oder halbvollen Krug
fiel mir ein; nur ein Unterschied in der Betrachtungsweise. Ich sah
Gubal plötzlich als halbvollen Krug, als noch nicht fertige
Stadt. Jeder Tag brachte sie dem erwünschten Endpunkt näher.
    Vier Stunden später, nachdem ich auf vielleicht hundert
Baustellen Ratschläge erteilt, Lob und Tadel ausgesprochen,
Befehle und Anordnungen gegeben und die Männer angefeuert hatte,
stand ich auf dem höchsten Punkt der Stadt, neben dem Haus, das
ich bewohnte. Ich warf einen nachdenklichen Blick auf die doppelt
mannsgroßen Zedern, die entlang einer breiten Straße
wuchsen, dann ging mein Blick wieder hinunter in den Hafen.
    Das Wasser war ohne Wellengekräusel und smaragdgrün.
Jenseits der beiden Felsspitzen der Einfahrt hing ein fahler, weißer
Dunst über dem Meer. Aus dem Nebel tauchte wie eine Vision ein
Schiff auf. Ich
    erkannte es auf den ersten Blick: es war ein Schiff aus dem
Nilland. Das Segel war gerefft und an der hochgezogenen Rah
festgezurrt, die Ruderer schufteten an den langen Riemen mit den
vergoldeten Bändern.
    Der Bote des Pharao Sesostris, sagte der Logiksektor. Er wird
Rechenschaft verlangen.
    Ich blinzelte überrascht. So zeitig hatte ich das Schiff
nicht erwartet, aber vielleicht hatten die Leute aus dem Nilland
guten Wind gehabt und waren nicht von Piraten belästigt worden.
Was hatte ES gesagt? Eine eiserne Mannschaft würde zu mir
stoßen, und ich solle mich auf ein dramatisches Ereignis
vorbereiten. keine Ahnung, was das sein sollte. Ich zuckte die
Schultern und ging langsam die breite, geröllübersäte
Straße wieder hinunter.
    Das Schiff lag mit dem Heck auf dem Sand, und die Besatzung fing
an, die Ballen, Krüge und Pakete durch das flache Wasser auf den
Strand hinauf zu tragen. Ich blieb hinter dem Ruder

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