PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm
haben Sie, Sir?“ fragte ich und
eilte zu ihm.
Im nächsten Augenblick verschwand Rorvic. Das heißt,
ein nebulöser Schemen blieb von seiner Gestalt zurück. Nur
die beiden Hörner und das Haarbüschel dazwischen waren
deutlich zu erkennen. „Was ist mit ihm, Toby?“ fragte
ich. „Ich fürchte, er kann hier nicht lange existieren“,
meinte der Mago.
„Ich spüre ihn nicht mehr“, warf Gucky ein. Im
nächsten Moment war Rorvic wieder in seiner normalen Gestalt
vorhanden. Aber in seinen rötlichen Augen stand das Grauen.
„Wir müssen fort von hier, Tatcher!“ flehte er
und klammerte sich hilfesuchend an mich. „Sonst vergehe ich.“
Der Mausbiber teleportierte neben uns und fragte besorgt:
„Kann ich euch irgendwie helfen, Tatcher?“
„Nein“, antwortete ich. „Rovic verträgt
anscheinend den körperlichen Zustand in einem Raum, in dem wir
normalerweise nur körperlos existieren, nicht. Du solltest
übrigens hier nicht teleportieren, Gucky, denn wenn sich in
unserem Gloom eine Strukturlücke bildet, wirst du vom Hyperraum
irgendwohin geschleudert. Im Augenblick sind wir noch durch einen
Schutzschirm gegen den direkten Kontakt mit dem Hyperraum geschützt.“
„Aber ich nicht, Tatcher“, sagte Dalaimoc Rorvic. Er
verblaßte schon wieder zu einem Schemen.
Laurin sprang auf das Schattenhafte zu, das von dem Tibeter noch
zu sehen war -und verschwand plötzlich, als hätte ihn der
Schemen verschluckt.
Im nächsten Augenblick nahm der Schemen allmählich
wieder feste Konturen an -und etwa zwei Minuten später schien
mit Dalaimoc Rorvic wieder alles in Ordnung zu sein.
„Wie geht es dir, Dalaimoc?" erkundigte sich Gucky.
Der Tibeter streckte den Kopf vor und schnüffelte nach
verschiedenen Richtungen.
„Mir geht es gut", antwortete er. „Aber hier
riecht es mit einemmal so durchdringend nach allem möglichen."
„Ich rieche nicht mehr als vorher", sagte ich.
„Für mich ist es fast unerträglich",
erwiderte Rorvic.
„Aber Sie waschen sich ja nie und sind deshalb strenge
Gerüche gewöhnt, Captain a Hainu."
Ich konnte nichts darauf erwidern, denn der Hyperkom sprach wieder
an. Ich setzte mich vor das Gerät.
„Ich habe Verbindung mit den Glooms dieses Universums
aufgenommen", teilte mir unser Gloom mit. „Sie
versprachen, sich bei anderen Glooms nach dem Schwärm umzuhören.
Aber soviel ich mitbekommen habe, sind sie anders als wir."
„Wie anders?" signalisierte ich.
„Sie legen ihre Eier nicht in die Sonnen eures Normalraums,
sondern nehmen als Brutplätze Lebewesen, die aus eurem
Normalraum in den Hyperraum dieses Universums geraten."
„Dann nimm uns schnell wieder auf!" forderte ich. „Ich
möchte nicht, daß wir als Brutplätze zweckentfremdet
werden."
„Ich weiß nicht, ob es euch etwas nützt, aber ich
werde euch wieder aufnehmen", antwortete der Gloom. „Achtung,
ich erhalte ein Signal aus großer Entfernung. Dort wurde eine
große Ansammlung von Glooms festgestellt. Sie scheinen
zahlreiche Opfer für ihre Eiablage gefunden zu haben."
„Befindet sich dort eine Galaxis ?" fragte Tobias
Kuruzku-Schulze erregt, nachdem ich meinen Gefährten mitgeteilt
hatte, was der Gloom mir übermittelte.
Ich stellte die entsprechende Frage.
Der Gloom bejahte sie.
„Mich würde es interessieren, wo diese Galaxis liegt
und wie weit sie entfernt ist", teilte ich ihm mit. „Kannst
du eine Beschreibung der Umgebung - der lokalen Gruppe
- erreichen?"
Der Gloom gab sich die größte Mühe, aber es erwies
sich als überaus schwierig, die Betrachtungsweise der Glooms
hinsichtlich Entfernungen und Gruppierungen von Galaxien und unsere
entsprechende Betrachtungsweise auf einen Nenner zu bringen.
Mit Hilfe der Hauptpositronik des Robotschiffs konnte das
schließlich nach mehrstündiger intensiver Arbeit und
ständigen Rückfragen erreicht werden.
„Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine
auffallend unsymmetrische Galaxis, die zu einem von mehreren tausend
Galaxien bevölkerten Haufen gehört, der als ,Coma-Haufen'
katalogisiert ist", stellte die Positronik fest. „Die
Entfernung beträgt siebenundvierzig Millionen Lichtjahre."
„Das ist gewaltig!" rief Surti Cova. „Kann uns
der Gloom denn überhaupt so weit transportieren?"
Ich übermittelte unserem Gloom die Frage.
„Die Entfernung innerhalb des Normalraums ist für einen
Gloom kein bedeutsames Problem", antwortete er. „Die
Schwierigkeit für mich, euch dorthin zu transportieren, besteht
aus Gruppen von
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