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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blickte auf seine Armbanduhr; es
war sieben Minuten vor eins. Die altertümliche Uhr hatte ein
Warnsignal abgegeben.
    Djosan versenkte die Waffe in den Stiefelschaft, ging ohne
sonderliche Unruhe in die Richtung des Bades und sagte murmelnd etwas
zu Drigene. Dann verschwand er plötzlich, in der Dunkelheit des
Raumes, der keinerlei sichtbare Grenzen zu haben schien. Die Musik
dröhnte und klirrte in unveränderter Lautstärke
weiter.
    Der Anthropologe klappte ein Rechteck am Mauerrand hoch, verschloß
den Sicherheitshaken und turnte geräuschlos zwanzig Stufen einer
Wendeltreppe hinunter. Er ahnte, aus welchem Grund die getarnte
Anlage Alarm gegeben hatte. Es warjetzt das vierzehntemal. Und es
geschah immer, wenn der Mond voll über das Firmament zog. Die
Eingeborenen, wie er sie voller Verzweiflung nannte, wurden unruhig.
Er war der einzige Bezugspunkt, den sie kannten... nur er, dachten
sie, kannte und verschwieg die Wahrheit.
    Er schlüpfte durch einen drei Handbreit großen Spalt am
Fuß des Turmes. Über ihm glänzte im grellen,
orangefarbenen Mondlicht das Mosaik des Drachens. Etwa eineinhalb
Meter lange Steine waren in Form einer außenliegenden
spiraligen Treppe ohne Geländer zwischen die Quader eingesetzt.
Schnell und mit angehaltenem Atem lief Djosan aufwärts, immer
drei Stufen auf einmal nehmend. Dann sah er neben dem Gleiter und dem
Hügel, der das Maschinenhaus beherbergte, die Gruppe der
Karthager stehen. Er zählte bedächtig und wartete, aber es
blieben fünf Gestalten. Sie waren in lange, dunkle Mäntel
gehüllt. Waffen blitzten im Mondlicht. Hinter dem Gebüsch
stampften unruhig die Reittiere. Also waren sie nicht mit dem Gleiter
gekommen. Sie würden sich weiterhin in der Anonymität
verbergen wollen. Die riesigen, saurierartigen Tiere, einem
terranischen Leguan nicht unähnlich, peitschten unruhig mit den
Schwänzen.
    Dies war die akustische Information, von der mein Alarm ausgelöst
wurde, sagte sich Djosan. Er preßte sich eng an die Mauer und
wußte, daß ihn der Schatten und seine dunkle Kleidung
schützten.
    Wie wurde er die fünf Männer los, ohne einen Kleinkrieg
zu beginnen?
    Nach einigen Sekunden Nachdenkens hatte er eine Idee. Sie war
nicht sonderlich gut, aber in der herrschenden Situation wohl die
beste Lösung. Langsam bewegte er sich die Außentreppe
abwärts, verschwand aus dem Schatten und tauchte auf der
abgewandten Seite des Turmes wieder im Mondlicht auf. Der bekannte
Eingang war gesichert. Niemand konnte eindringen. Vorsichtig schlug
Djosan einen schmalen Pfad ein, den er selbst getreten hatte. Der Weg
führte zu einem Punkt im Rücken der fünfWartenden.
    Djosan Ahar war einundfünfzig Gäa-Jahre alt. Er wußte
genau, in welch riskantes Spiel er sich auf Karthago II eingelassen
hatte. Sein Körper war nur scheinbar mager und knochig, in

    Wirklichkeit war Ahar hochtrainiert, wendig und schnell. Dies
gehörte zu seiner Ausbildung, ebenso wie der souveräne
Umgang mit zwei Dutzend verschiedenen Waffen. Sein Kopf und der
Ausdruck seines Gesichts kennzeichneten ihn als ganz besonderen, wenn
nicht sonderbaren Typ: zwei Fingerbreit kurz war sein graues Haar,
die Augen beherrschten das Gesicht und schienen zu groß und
brennend in intensivem, kaltem Blau. Hervortretende Wangenknochen,
eine Raubvogelnase mit schmalem Rücken und ein kantiges Kinn
vervollständigten diesen Eindruck. Der Hals war lang und sehnig.
Jetzt verriet jede einzelne Bewegung vollständige
Körperbeherrschung. Schnell und geschmeidig folgte Ahar, sonst
eher von resigniert wirkendem Phlegma, dem schmalen Pfad, kam an den
Reittieren vorbei und blieb stehen, als ihm der stechende
Echsengeruch in die Nase stieg. Von den Reitern kamen schwer
unterscheidbare Geräusche und leise Gesprächsfetzen durch
die warme Nachtluft.
    Mit einem fast unhörbaren Schnappen löste sich die
Sicherung der Schockwaffe. Ahar schob sich näher heran und blieb
schließlich, in zehn Metern Distanz, hinter einem Baumstamm
stehen. Unter seinen Sohlen spürte er undeutlich die Vibrationen
des kleinen Kraftwerks, das Turm und Landeflächenbeleuchtung
versorgte und die Nebensysteme speiste.
    Djosan holte Atem und sagte laut und deutlich:
    »Die Grenze, die ihr kennt, habt ihr überschritten. Ihr
könnt mich nicht zwingen, Männer!«
    Die Wirkung war nicht verblüffend, aber sie reagierten
blitzschnell. Fünf schwarze Gestalten sprangen in verschiedene
Richtungen davon. Jemand hob den Arm, um ein Messer in die Richtung
zu werfen, aus der die

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