PR TB 170 Das Geheimnis Von Wardall
sie
erfahrt. Eine Zeitangabe ist unmöglich, da zwischen euch und uns
keine Relation besteht. Da sich aber am Nachthimmel die
Konstellationen verändern, kann es einen Anhaltspunkt geben. Der
Erbe unserer Zivilisation, ein für die Ewigkeit konstruierter
Rob ater, wird euch eine Karte unseres heutigen Nachthimmels
übergeben.
Nun zu den Kräl, die euch nach ihrem Untergang den Weg
wiesen:
Nachdem unsere Wissenschaftler Raumschiffe gebaut hatten, die
unser System verlassen und andere Sterne erreichen konnten, machten
wir eine fürchterliche Entdeckung. Viele der Welten, auf denen
wir landeten, beherbergten schreckliche Ungeheuer, die kein anderes
Leben erlaubten. Wir brauchten lange Zeit, um herauszufinden, daß
diese Ungeheuer winzige Eier legten, aus denen nach sechs
Jahrhunderten kleine Wesen schlüpften, die jegliche Materie
zerstörten und als Nahrung zu sich nahmen, um sich dann
unaufhörlich zu teilen. Es gab kein Mittel, sie zu töten,
wenigstens nicht in ihrer Gesamtheit.
Wir isolierten die verseuchten Welten und Systeme, damit sich
diese Seuche nicht verbreiten konnte, und wir mieden jeden direkten
Kontakt mit anderen Intelligenzen, auf deren Planeten vielleicht
schon diese gefährlichen Eier auf ihre Zeit warteten.
Versuche hatten ergeben, daß keine Mittel die Eier zerstören
oder zum Aufbrechen bewegen konnte, außer ein
Gravitationsschock. Er bewirkte das sofortige Ausschlüpfen der
tödlichen Brut.
Mit dieser Erkenntnis gerieten die Kräl in den Mittelpunkt
unseres Interesses, denn sie experimentierten mit den Kräften
der
energetischen Gravitationsfelder zwischen ihren eigenen Planeten
und später mit jenen zwischen den Sternen.
Wir riegelten ihr System hermetisch ab, obwohl sie nur eine
planetarische Raumfahrt besaßen. Doch die Erfahrung hat
bewiesen, daß jede solche beschränkte Raumfahrt früher
oder später zu der interstellaren führt. In diesem Stadium
begingen wir den Fehler, keinen direkten Kontakt zu den Kräl
aufzunehmen und sie zu warnen.
Wie von uns befürchtet, entwickelten sie ein Sternenschiff,
und als der Start erfolgte, mußten wir außerdem noch
feststellen, daß sein Antrieb auf gravitationaler Basis
arbeitete. Damit hatte sich die Gefahr verdoppelt.
Wir vernichteten dieses Schiff, wie schon aus dem Bericht der Kräl
hervorgeht. Der Bau des zweiten Schiffes, das später ihr System
unbemerkt von uns verlassen konnte, blieb uns verborgen. Wir konnten
zwar die Landung nach der Rückkehr beobachten, unternahmen
jedoch nichts, weil wir nicht wissen konnten, ob sie Eier
einschleppten oder nicht. Somit ahnten wir auch damals noch nicht,
daß sie den sicheren Untergang mitbrachten.
Dann erfolgte der in ihrem Bericht erwähnte
Gravitationsschock auf ihrem dritten Planeten, und damit begann das
Unheil.
Uns blieb keine andere Wahl, als uns zurückzuziehen und weit
außerhalb ihres Systems darauf zu warten, ob das Sternenschiff,
das sie besaßen, wieder startete. Wir hätten es
erbarmungslos vernichten müssen.
Den Exodus der Kräl sahen wir nicht mehr, und das
Sternenschiff muß dem ersten Angriff der Hornschrecken, wie ihr
sie nennt, zum Opfer gefallen sein. Wir kehrten zu unserer eigenen
Welt zurück.
Erst viele Jahrhunderte später entschlossen wir uns zu einer
Erkundungsexpedition in das System der Kräl. Wir fanden die
beiden inneren Planeten zerstört und die Reste der
Krälzivilisation auf dem ehemaligen dritten und nun ersten
Planeten. Die Kräl waren ausgestorben, aber sie hatten durch
ihren Untergang die Gefahr beseitigt.
Als wir diese Botschaft zurückbrachten, entstand in unserem
Volk eine große Unruhe. Die Verantwortlichen mußten sich
viele Vorwürfe anhören und vermochten sich kaum zu
verteidigen. Die eigentliche Schuld traf unsere Vorfahren, die es
versäumt hatten, die Kräl rechtzeitig auf die schreckliche
Gefahr aufmerksam zu machen.
Es gab kein Mittel, den Fehler wieder gutzumachen.
Aber er sollte sich wenigstens nicht mehr wiederholen.
Es wurde abermals eine Expedition ausgeschickt, die auf dem
dritten Planeten landete. Der merkwürdige Wall, der rund um die
Welt verläuft, wurde eingehend untersucht, und erst jetzt
begriffen wir, was für ein großes und wertvolles Volk
unserem eigenen Versagen zum
Opfer gefallen war.
Schließlich fanden wir die Station auf der Nachtseite.
Hier erfuhren wir den Rest. Da die Kräl aber nicht die ganze
Wahrheit kannten, war der Bericht unvollständig. Wir
beschlossen, seine Lücken mit den restlichen
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