PR TB 176 Spion Der Sternenmacht
Aschenhaufen geworden. Nur
im Hintergrund des großen Innenraums hatte ein einziges Abteil
dem Wüten der Hitze widerstanden. Seine Wände schimmerten
im düsteren Graublau hocherhitzten Stahls. Auf dieses Abteil zu
bewegten sich die beiden Überschweren.
Vor einem metallenen Schott blieben sie stehen.
„Öffnet!" befahl Sanssouq.
„Das kann nur von innen geschehen - oder mit einem
Kodegeber, den wir nicht besitzen", erhielt er zur Antwort.
Sanssouq zog die Waffe. Mit einem nadelfeinen Energiestrahl
schnitt er ein rundes Stück aus der Mitte der beiden
Schotthälften. In dieser Gegend saß gewöhnlich die
Verriegelung.
„Versucht es!" trug er den Überschweren auf.
Sie stemmten sich gegen das Metall. Es bedurfte einiger Mühe,
aber schließlich bewegten sich die beiden Teile des Schotts
auseinander. Eine Öffnung entstand, die in einen Gang mit
metallenen Wänden zu beiden Seiten führte. Drinnen war es
wesentlich wärmer. Sanssouq rann der Schweiß übers
Gesicht, bevor er noch drei Schritte weit gegangen war.
„Schneller!" trieb er die Überschweren an.
„Was suchst du hier?" wollte Schaander wissen.
„Seepra dorn Qett."
„Hier?"
„Seine Leute behaupten es."
„Er kann hier unmöglich überlebt haben!"
„Warte, bis wir das nächste Schott hinter uns haben!"
stieß Sanssouq hervor. „Diese Anlage ist eine Schleuse.
Sie hält gefährliche Gase ebenso ab wie Hitze. In Qetts
Gemach ist es wahrscheinlich recht gemütlich!"
Zwanzig Schritte weiter endete der Korridor vor einer zweiten
Metalltür. Diesmal stellte Sanssouq keine Fragen. Er zückte
die Waffe und wiederholte die Behandlung, die er dem ersten Schott
hatte angedeihen lassen.
Aus dem Raum jenseits der Tür drang helles Licht.
Ein Schwall angenehm kühler Luft schlug den Eindringlingen
entgegen, als sie das Schott aufstemmten. Sie blickten in ein Gemach
von mittlerer Größe, das mit technischem Gerät
vollgestopft war. Inmitten des Durcheinander von Geräten stand
ein mächtiger Tisch. Dahinter, in einem thronartigen Sessel,
hing in merkwürdig verkrümmter Haltung die Gestalt eines
Überschweren.
Schaander trat hinzu. Die Muskeln in seinem Gesicht waren
gespannt, die Augen blickten unnatürlich starr.
„Seepra dorn Qett!" sagte er, und obwohl er nicht mehr
als halblaut sprach, klang seine Stimme wie die Posaune des jüngsten
Gerichts.
*
Die verkrümmte Gestalt öffnete die Augen und blinzelte
gegen das grelle Licht.
„Schaander ten Csy", sagte der Überschwere matt:
„Ich sehe, du hast mich gefunden!"
„Steh auf!" fauchte Schaander ihn an.
Ein mattes Lächeln erschien auf Qetts Gesicht.
„Ich kann nicht, Schaander. Das Schicksal hat dir einen
Streich gespielt. Du mußt deine Rache an einem Krüppel
vollziehen!"
Schaander wandte sich an Eegar.
„Du verstehst etwas von solchen Dingen", sagte er.
„Untersuche ihn! Sag mir, was ihm fehlt!"
Eegar bewegte sich um den schweren Tisch herum. Etwa zwei Minuten
lang befaßte er sich mit Seepra dorn Qett. Als er sich
aufrichtete, lag ein eigentümliches Glitzern in seinem Blick.
„Es scheint, ein anderer Rächer hat den Herrn des
Bündnisses schneller ereilt als du", sagte er zu seinem
Vetter.
„Wer?" fragte Schaander scharf.
„Die Angst!"
Seepra dorn Qett schloß die Augen. Vor Scham? Aus Schwäche?
Eegar fuhr fort:
„Als es seinem Hauptquartier an den Kragen ging, hat er vor
Furcht einen Schlag erlitten. Seine linke Seite ist völlig
gelähmt. Die Herztätigkeit ist unregelmäßig. Das
Gehirn wird nur noch unzureichend mit Blut versorgt."
„Wie lange hat er noch zu leben?" fragte Schaander.
Eegar machte eine Ungewisse Geste.
„Das weiß ich nicht. Wenn das Herz nicht weiter an
Kraft verliert, ist er physisch nicht unmittelbar in Gefahr."
„Physisch? Was heißt das?"
„Das Gehirn läßt sich verringerte Blut- und
Sauerstoffzufuhr nur kurze Zeit gefallen. Der entstehende Schaden ist
permanent."
Seepra dorn Qett öffnete die Augen.
„Mach ein Ende, Schaander!" bat er. „Töte
mich!"
Schaanders Gesicht blieb unbewegt.
„Was haben deine Roboter mit meinem Schiff angefangen?"
verlangte er zu wissen.
„Nichts", ächzte der Gelähmte. „Wir
haben sie zurückgezogen, sobald wir merkten, daß die
YHOI-ZAO leer war."
„Das möchte ich euch geraten haben", knurrte der
Springer.
„Mach Schluß mit mir, Schaander!" bettelte Seepra
dorn Qett von neuem.
Schaander machte eine ablehnende Geste.
„Wenn du den Tod suchst, mußt du dich an jemand anders
wenden",
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