PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao
Logiksektor.
Es war beängstigend ruhig geworden. Dann sah ich, wie sich
einer der Fischer über die Bordwand schwang, weit nach hinten
ausholte und einen Dreizack schleuderte. Ich stieß mich vom
Mast ab und hechtete schräg abwärts auf Asyrta zu. Aus
vollen Lungen schrie ich:
„Zakanza! Hilf uns!”
Ich erreichte Asyrta, umfaßte ihre Oberschenkel mit beiden
Armen und riß die Frau zu Boden. Aneinander geklammert rollten
wir über die heißen Planken. Die Harpune zischte durch die
Luft, verfehlte uns um eine Handbreite und bohrte sich mit einem
krachenden Geräusch in die Bordwand. Ich hatte gesehen, daß
der dunkelhäutige Fischer in der anderen Hand zwei dieser Waffen
gehalten hatte. Er mußte sich vom Kanu aus in einem
blitzschnellen Satz über die Bordwand der niedrigen Barke
geschnellt haben. Jetzt erkannte ich die schnelle Bewegung, mit der
er den linken Arm hochwarf, mit der Rechten die Harpune aus der Luft
fing und wieder ausholte. Mein Schrei hatte die Besatzung für
einen Sekundenbruchteil erstarren lassen. Jetzt sprangen aus allen
Richtungen die Männer auf den Attentäter zu. Ich versuchte,
schnell auf die Füße zu kommen, griff in rasender Eile
nach einem ver
schnürten Gegenstand und sah, wie sich die Finger vom Schaft
der Harpune lösten, am Ende der nach vorn geführten
Bewegung. Ich fing die Harpune mit dem Packen auf, meine Arme gaben
nach, das Paket wurde hart gegen meine Brust geschlagen. Ich warf es
zur Seite, griff nach meinem Dolch, aber da warf der Attentäter
bereits seine dritte Harpune. Ich sprang nach rechts, meine Hände
griffen um den Schaft der langen Rah; als ich mich hochwinden ließ,
summte die Harpune unter mir vorbei und bohrte sich tief in das eng
gewickelte Seil, das um den Maststumpf lag. Sofort hörte ich ein
lautes Klatschen, und als ich wieder sicher auf dem Deck stand, sah
ich den dunklen Körper von Za-kanza-Upuaut über die
Bordwand springen. Ich rannte hinterher und sah, wie mein Freund
dicht hinter dem flüchtenden Attentäter ins Wasser
eintauchte und wie ein langer, schwarzer Fisch auf den Mann
zustrebte.
„Aus dem Weg! Nach links! Geht an Land!” schrien ein
paar Stimmen vom Heck der Barke. Nitokras und Rawer standen dort,
hatten ihre Bögen bereits ausgezogen und feuerten gleichzeitig
die Pfeile ab.
Die Fischer in der Binsenbarke paddelten wie besessen in die Mitte
des Flusses hinaus. In fast geraden Bahnen flogen die Geschosse
hinterher. Ein Pfeil traf den vorderen Ruderer in den Nacken, der
nächste durchbohrte die Wirbelsäule des dahinter rudernden
Fischers. Als die zwei Toten aus dem Boot kippten und das Binsenkanu
umwarfen, tauchten fast gleichzeitig Zakanza und der Mörder
zwanzig Schritte unterhalb der Barke auf.
Ich stand jetzt am Ende der riesigen Rah, die quer über dem
Schiffchen lag, hielt mich am Tragseil fest und donnerte:
„Bringt Asyrta-Nebkaura ins Haus! Holt ein anderes Boot.
Schnell!”
Meine Muskeln spannten sich. Ich war bereit, einzugreifen, aber
Zakanza-Upuaut kämpfte schnell und er
barmungslos. Er umklammerte mit einer Hand den Hals des
Attentäters und versetzte ihm mit der geballten Faust eine Serie
wilder Schläge ins Gesicht, ohne sich um die verzweifelte
Gegenwehr zu kümmern. Dann schwang Zakanza sich aus dem Wasser
hoch und schloß beide Hände um den Hals des Mannes. Er
drückte ihn unter Wasser, kämpfte mit gewaltiger
Anstrengung, und beide trieben ziemlich schnell ab. Ich sah hinterher
und erkannte, daß die Bewegungen des Fischers immer schwächer
wurden und schließlich aufhörten.
„Wo ist das Boot?” schrie ich und rannte quer über
das Schiff, sprang hinunter in die hohen Gräser und sah mich um.
Ptah-Sokar winkte von einem Platz etwa fünfzig Schritte weiter
flußabwärts. Ich rannte auf ihn zu und schwang mich in das
Binsenboot, in dem zwei Bogenschützen saßen. Sofort
stießen sie ab und ruderten schnell hinter Zakanza her, der
versuchte, gegen den Strom anzuschwimmen.
Nach etwa dreißig kräftigen Ruderschlägen waren
wir neben ihm. Ich beugte mich über den Rand des schwankenden
Bootes und half Zakanza herein. Die Konstruktion schwankte
bedenklich, aber dann war er darinnen und klammerte sich an den
hochgebogenen, zusammengeschnürten Bug.
„Ich danke dir, Zakanza”, sagte ich leise. „Es
wird so weitergehen, nicht wahr?”
Er wischte sich Wasser aus Gesicht und Haar, dann holte er tief
Luft und murmelte:
„Dancredi muß die Mörder ausgeschickt haben, ehe
er mit uns zusammentraf und
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