PR TB 178 Der Sonnentoter
Tekener.
Arta-Ota hob rasch beide Arme.
„Keine Diskussion", rief er erregt. „Dafür
ist es zu spät. Die Terraner haben die sankanischen Völker
in einer Weise beleidigt und gedemütigt, die keine
Entschuldigung zuläßt."
Er drehte sich um und wollte zum Wagen zurückgehen.
„Moment", sagte Tekener. Er folgte Arta-Ota, packte ihn
am Arm und zog ihn herum. Mit verengten Augen blickte er ihn an. Er
fühlte, wie der Sankaner unter seinen Händen zitterte.
„Rhodan wird in spätestens zwanzig Stunden heil und gesund
hier sein, oder wir greifen mit unserer gesamten militärischen
Macht an und holen ihn heraus."
„Wenn Sie das versuchen sollten, werden Sie nur noch einen
toten Rhodan bergen", antwortete der Sankaner abweisend. Er riß
sich los und eilte zu seinem Soyta. Er stieg ein und legte die Hände
vor das gefiederte Gesicht.
Ronald Tekener kehrte zu Hernan Aaron zurück.
„Wir sollten Sonnenbrillen tragen", sagte er, als er
neben ihm saß. „Die Sankaner ertragen es nicht, uns in
die Augen zu sehen."
„Neuerdings nicht. Das ist richtig. Früher hat es ihnen
nichts ausgemacht."
„Jetzt stehen sie alle unter Streß", erwiderte
derNarbengesichtige. „Jede zusätzliche Belastung ist
offenbar zuviel für sie."
Er wartete, bis die Sankaner mit ihren Fahrzeugen gewendet hatten
und sich entfernten. Dann startete er.
„Was werden Sie tun?" fragte Hernan Aaron. „Werden
Sie sich der Forderung der Sankaner beugen?"
„Uns bleibt keine andere Wahl", antwortete Tekener.
„Wir verlassen Sanka", eröffnete Ronald Tekener
den im großen Konferenzraum der FREEDOM versammelten Offizieren
und Wissenschaftlern. „Das heißtjedoch nicht, daß
wir aufgeben. Zunächst müssen wirjedoch Rhodan finden und
befreien. Das wird noch in dieser Nacht geschehen. Wir stellen
Kommandoeinheiten zusammen, die im Schutz der Dunkelheit Sankaner aus
verschiedenen Teilen der Stadt entführen werden. Wir werden
solange Gefangene verhören, bis wir wissen, wo Rhodan ist. Dann
greifen wir an und holen ihn heraus."
Er drückte eine Taste am Tisch, und hinter ihm leuchtete ein
Bild auf. Es füllte nahezu die ganze Wand aus. Den
Konferenzteilnehmern bot sich das Bild der sankanischen Stadt aus
großer Höhe gesehen. Eine Reihe von Gebäuden war
farbig markiert worden.
„Zusammen mit Mr. Aaron habe ich die wichtigsten Gebäude
der Stadt herausgesucht", fuhr Tekener fort. „Beispielsweise
das Regierungsgebäude, das Gefängnis, das mit dem
Justizgebäude zusammengefaßt ist. Dann aber auch die
Häuser einiger besonders wohlhabender und einflußreicher
Sankaner. Insgesamt haben wir dreiundfünfzig Objekte
ausgefiltert. In einem von ihnen können wir Rhodan vermuten."
Er schaltete die Projektion wieder aus.
„Die Entführungsaktion wird Sankaner erfassen, die sich
in der Nähe dieser Objekte aufhalten. So können wir
hoffen,jemanden einzufangen, der etwas über Rhodan weiß.
Die Aktion muß blitzschnell und lautlos durchgeführt
werden, damit das Leben Rhodans nicht gefährdet wird."
Tekener löste die Konferenz auf. Er riefHernan Aaron zu sich,
um noch einige Details mit ihm zu besprechen. Kurz bevor er zusammen
mit dem Ethologen den Raum verließ, traf die Meldung ein, daß
die sankanischen Masken in einigen Stunden fertig waren.
„Das würde bedeuten, daß wir uns morgen mit den
Masken in die Stadt wagen können", sagte Tekener. „Hoffen
wir, daß es nicht mehr notwendig sein wird."
Zehn Minuten später startete der Aktivatorträger mit
einer Space-Jet, die von einem Offizier gelenkt wurde. An Bord
befanden sich daneben noch Hernan Aaron, Preyn Davis und sieben
weitere Offiziere von der FREEDOM. Vierzehn Space-Jets folgten diesem
ersten Raumschiff. Auch sie bewegten sich lautlos mit ihren
Antigravtriebwerken durch die Nacht. Keines der Raumschiffe setzte
Positionsleuchten, und auch die Hauptleitzentralen blieben dunkel,
damit kein Lichtschimmer die Sankaner warnen konnte.
Die Raumschiffe schoben sich bei völliger Dunkelheit über
die sankanische Stadt, die nur mäßig beleuchtet war, und
verharrten in einer Höhe von etwa zweihundert Metern über
den Häusern.
Ronald Tekener gab das Startzeichen. Einer der Offiziere löschte
das Licht im Hangar und öffnete die Schleuse. Der
Aktivatorträger schaltete den Antigrav seines leichten
Kampfanzugs an und ließ sich aus der Schleuse fallen. Hernan
Aaron folgte ihm dichtauf.
Sie schwebten auf ein auffallend großzügig gebautes
Haus zu, das mitten in einem ärmlich und
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