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PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

Titel: PR TB 179 Unsterblichkeit X 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Instinkt zündete Gwen nicht nur ein Feuer an, sie
sammelte auch das Holz dafür. Keines der Astbruchstücke
qualmte übermäßig oder entwickelte zuviele Funken.
„Hervorragend", lobte Bully. „Was wäre ich ohne
dich."
    „Einige Kilometer weiter", sagte sie kaum hörbar,
und Bully schickte einen leisen Fluch zum Himmel. Das Mädchen
war hochintelligent. Es hatte längst bemerkt, daß Reginald
Bull es unglaublich eilig hatte, und es würde nicht leicht sein,
durch die Mauer ihrer Vernunft zu den unkontrollierbaren Ängsten
vorzudringen, die sie quälten.
    „Hast du Angst, ich würde dich zurücklassen?"
    Gwen sagte nichts, aber sie nickte, und in dem unsicheren Licht
des kleinen Feuers sah Bully Tränen in ihren Augenwinkeln. Wenn
ihm nicht schnell etwas einfiel, das Gwen beruhigte, kam es zur
Katastrophe.
    In diesem Augenblick gab es für Bully kein Überlegen. Es
war purer Instinkt, der ihn auf dem gleichen Niveau antworten ließ,
das Gwen eingeschlagen hatte.
    „Traust du mir so etwas zu?"
    Gwen zwinkerte verblüfft, und dann stahl sich ein Lächeln
über ihr Gesicht. Sie war beruhigt; Bullys Frage hatte
eindringlicher gewirkt als ein Bündel von vernünftigen
Argumenten.
    „Ich halte die erste Wache", versprach Bully. „Leg
dich hin und schlafe. Ich wecke dich, wenn es Zeit ist für deine
Wache."
    Gwen nickte eifrig und streckte sich neben dem Feuer auf dem
moosigen Boden aus. Es war angenehm warm, man brauchte keine Decke,
selbst nachts nicht.
    Bully legte Holz nach, und als er sich wieder aufrichtete, war
Gwen bereits eingeschlafen. Amüsiert stellte Bully fest, daß
Gwen schnarchte.
    Bully lehnte sich gegen einen Baumstumpf. Er hütete sich, in
die Flammen zu sehen. Im Fall, daß irgend etwas oder
irgendjemand aus dem Wald kam, würde er kostbare Sekunden
brauchen, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Von dem namenlosen Mond im Orbit um Arcomurth war nur ein zackiger
Fetzen kalkigen Weiß zwischen den Baumwipfeln zu sehen.
Unwillkürlich mußte Bully lächeln, als er in die Höhe
sah; wie damals hatte ihn unwillkürlich der Gedanke beschlichen:
wie mag es da oben wohl aussehen?
    Reginald Bull hatte die Antwort auf diese Frage bekommen. Er hatte
den Mond gesehen, die Venus betreten, Arkon erlebt. Er würde
noch viel sehen und erleben, aber auch er mußte einen Preis
dafür zahlen. Sein Blick fiel auf Gwen. Das war sein Preis.
Niemals konnte Bully ein normals Vater-Sohn/Tochter-Verhältnis
erleben. Ein Unsterblicher - und Bully war dank der Zelldusche
relativ unsterblich - war dazu verurteilt, allein oder nur im Kreis
anderer Unsterblicher zu leben.
    Bully ahnte nicht, daß zu diesem Zeitpunkt andere Urteile
gefällt wurden - und auch vollstreckt.

7.
    „Die Sache wird langsam gefährlich", stellte
Skloth-Bar fest. Solange diese Gefahr ihn nicht unmittelbar betraf,
war es ihm gleichgültig.
    Kalder-Dhan nickte betroffen.
    Über einem Seitenflügel des Versammlungsgebäudes
der Bäalol-Priester stand eine Rauchsäule. Von dem Flügel
selbst waren nur noch verkohlte Trümmer zu sehen. Vier
Bäalol-Priester waren in dem Brand umgekommen. Wenn die Hitze
nachgelassen hatte, würde man die beiden Aktivatoren aus den
Trümmern bergen. Kalder-Dhan zweifelte nicht daran, daß
ein Zellaktivator einen Großbrand überstehen würde.
    „Laßt uns in den Saal zurückkehren",
bestimmte Kalder-Dhan.
    Skloth-Bar hätte am liebsten gestöhnt. Er war am Ende
seiner Kräfte.
    Stunde um Stunde war vergangen, und nur die Aktivatorträger
hatten nichts davon bemerkt. Ihre Kräfte wurden von den
Aktivatoren stetig erneuert, sie waren in der Lage, sich noch
tagelang zu konzentrieren.
    Es war ein Ausleseprozeß, dessen war sich Skloth-Bar bewußt.
Und er selbst spielte in diesem Prozeß eine Schlüsselrolle,
die er noch sehr lange würde geheimhalten müssen. Noch war
der Zeitpunkt nicht gekommen, an dem Skloth-Bar sich melden würde.
Einstweilen gab es für ihn nur eines - abwarten, mitspielen und
mit den eigenen Kräften möglichst rationell umgehen.
Vierundfünfzig Bäalol-Priester setzten sich wieder
zusammen. Zwölf davon trugen an den unzerreißbaren Ketten
einen Zellaktivator um den Hals. Stolz zeigten sie die Geräte.
    Der Ausleseprozeß war erbarmungslos.
    Zuerst wurde der Aktivator von seinen Paraeigen-schaften
gesäubert, wie Kalder-Dhan das Verfahren nannte, die
ungewünschten Impulse des Aktivators zu isolieren, abzublocken
und ihre Quelle aufPara-Basis auszuschalten. War ein

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