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PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

Titel: PR TB 179 Unsterblichkeit X 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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können.
    „Hier, iß!"
    Bully holte ein Stück Braten aus seinem Gepäck und gab
es an Gwendolin weiter. Welche Strecke sie zurückgelegt hatten,
wußte Bully nicht, aber er ahnte, daß der Weg in
Wirklichkeit nur einige Kilometer ausmachte. Es hatte sich als sehr
hinderlich erwiesen, daß Arcomurth weitestgehend unbewohnt war.
Es gab im dichten Wald keine Wege, nicht einmal Trampelpfade. Sich
auf die Wildwechsel zu verlassen, erschien Bully zu gefährlich -
wer wußte schon, wie der Besitzer eines solchen Wechsels
aussah? Es gab keine Straßen, keine Gleiter - vor Bullys Augen
zeichnete sich die grauenerregende Perspektive ab, Hunderte, wenn
nicht Tausende von Kilometern zu Fuß gehen zu müssen, um
wieder auf zivilisiertes Leben zu stoßen.
    „Wollen wir heute noch weit gehen?" erkundigte sich
Gwen; sie sprach mit vollem Mund, aber Bully war nicht in der Laune,
diesen Verstoß gegen die Etikette zu rügen.
    „Bis es dunkel wird", erklärte Bully, und es kam
ihm vor, als spreche er sein eigenes Urteil aus. Seine Füße
schmerzten; kein Wunder, als Stellvertreter Rhodans stand ihm ein
Dienstfahrzeug zu, und Bully hielt es üblicherweise mit der
Maxime, die Henry Ford I. zugeschrieben wurde und lautete: „Stehe
nie, wenn du sitzen kannst, und sitze nie, wenn du liegen kannst!"
    Dieser Maxime gemäß hatte sich Bully zu einem
ausgemachten Faulpelz entwickelt. Nun bekam er dafür die
Rechnung präsentiert, und er beglich sie stöhnend und
seufzend und mit Tausenden von Schweißtropfen.
    „Gibt es hier eigentlich keine Leute?" forschte
Gwendolin. „Der Planet ist doch schön -warum wohnt hier
keiner?"
    Bull zuckte mit den Schultern. Was sollte er dem Mädchen
sagen? Daß es hier eine oder mehrere Stationen der Antis gab,
die vermutlich keinen Augenblick zögern würden, der kleinen
Gwen entweder die Kehle durchzuschneiden oder sie als Sklavin zu
verkaufen. Nach den fürchterlichen Niederlagen, die einige
galaktische Völker in Auseinandersetzungen mit den Terranern
hatten einstecken müssen - Antis, Springer, Arkoniden, Aras und
andere -waren Sklaven von der Erde in gewissen Kreisen besonders
beliebt. Einige reizte daran vor allem der Kitzel, daß die
Terraner unverständlicherweise etwas gegen Sklaverei hatten,
sogar gegen die anderer Völker.
    „Satt?"
    Gwendolin nickte. Sie verstaute den Rest des Bratens in ihrem
Bündel, nahm es wieder über die Schulter und stand auf.
    „Vorwärts!" munterte sie Reginald Bull auf. „Wenn
du früher nicht so viel gegessen hättest, wärest du
ebenso flink wie ich. Du solltest dich schämen!"
    „Ich schäme mich", sagte Bully, um das Thema zu
einem Abschluß bringen zu können. Während der kurzen
Rast hatte sich das Gewicht seines Gepäcks verringert, aber nach
einigen hundert Metern kam sich Bully wieder vor, als müsse er
ein ganzes Depot auf seinen Schultern schleppen. Selbst die Tatsache,
daß er wußte, wie schwer das Gepäck war, änderte
nichts daran, daß ihm sein Gefühl sagte, er werde binnen
kurzem an völliger Erschöpfung sterben. Von so düsteren
Gedanken unbelästigt, hüpfte Gwendolin voran.
    Der Wald war lichter geworden. Der Himmel war ab und zu zu sehen,
und auf dem moosbedeckten Boden kam man schneller voran als in dem
klebrigen Morast, in dem sie vor einigen Stunden marschiert waren. Es
gab Vögel in diesem Wald, vermutlich auch andere Tiere, aber
davon waren einstweilen nur Spuren zu entdecken gewesen. Die Vögel
von Arcomurth hatten wie ihre irdischen Gegenstücke die
Angewohnheit, sich zu zanken und zu bekriegen, ihre Besitzansprüche
lauthals herauszuschreien, und sie taten es mit den gleichen
wohlklingenden Lauten, die auch für irdische Vögel typisch
waren. Das

    grundfalsche Klischee, daß der Gesang der Vögel Frieden
und Glückseligkeit bedeutete, saß so tief in Bully
verankert, daß ihm der heftige Kleinkrieg zweier Schwärme,
dessen Lärm die Luft erfüllte, als blanker Hohn erschien.
Es war ein bösartiger Gedanke, durch ein Idyll zu spazieren -
Waldeseinsamkeit mit zwitschernden Vögelein - und dabei zu
wissen, daßjeder Winkel dieses vermeintlichen Idylls den Tod
verbarg.
    Bully spähte in die Höhe.
    Arcomurth hatte drei kleinere Monde, von denen ständig einer
am Horizont stand. Die Albedo dieser Monde war ziemlich hoch, man
konnte also theoretisch auch bei Nacht marschieren. Der nächste
Blick galt Gwendolin - konnte man einen solchen Nachtmarsch auch dem
Mädchen zumuten?
    Bully begann spöttisch zu lächeln.
    In seiner Kalkulation

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