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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einzelne Palme siehst!"
    „Ich gehorche, Horus des Horizonts. Wasser? In der Tat?"
    „Für hundert Flotten genug!" sagte ich und hob die
Hände an den Mund.
    „Wir laufen in hundert Herzschlägen auf den Strand
auf."
    Sie waren zu müde, um zu jubeln. Die LOB DER HATHOR schwenkte
scharf nach Backbord, wurde von einer Welle hochgehoben, wartete die
nächste ab und fuhr dann eine Wende. Wieder packte uns eine
Welle, riß uns mit sich, und schob schließlich das Schiff
auf den Strand zu. Ich schrie gellend:
    „Riemen in die Luft! Drückt die Schäfte zum Kiel!"
    Ohne Ordnung hoben sich wie zwei Flügel die fünfzehn
Ruderpaare.
    „Festhalten!"
    Die Fahrt wurde innerhalb weniger Schritte abgebremst. Die HATHOR
schob sich knirschend auf den Strand hinauf und kippte dann schwer
aufs Heck. Losgerissene Gegenstände polterten durchs Schiff. Wir
waren links von der Einmündung gelandet.
    „Hinaus mit euch! Trinkt in kleinen Schlucken! Stellt euch
ins Wasser!" schrie ich.
    Die Ruderer sprangen rechts und links vom Bug in den Sand oder ins
seichte Wasser. Jetzt begannen sie vor Freude zu schreien. Ich blieb
stehen und wartete auf Ne-Tefnacht. Es war ein majestätischer,
auf alle Fälle erhebender Anblick, als rechts und links von uns
ein Schiff nach dem anderen das Manöver wiederholte, sich in die
Brandung schob und dann auf den Strand lief.
    „Wir sind da!" sagte ich, sprang vom Heck ins Wasser
und sah zu, wie Ne-Tefnacht neben mir hineinsprang. Wir wateten durch
hüfttiefes Wasser auf den Rand des Baches zu, gingen durch den
feinen, knirschenden Sand dem Waldrand entgegen und fanden
schließlich eine Stelle, an der noch keine Ägypter lagen
und ihre Köpfe ins Wasser tauchten. Wir tranken langsam und
ruhig, und noch niemals hatte mir kaltes Wasser so gut geschmeckt.
    Der Rest dieser Nacht war ein organisatorisches Chaos, aber
irgendwie schafften wir es, riesige Feuer anzuzünden, Suppen zu
kochen und unsere Vorräte an den Strand zu bringen. Gegen
Mitternacht lagen etwa eintausend Männer verstreut um die Feuer,
entlang des Strandes und am Waldrand. Ne-Tefnacht und ich badeten im
    Meer, wuschen uns mit Süßwasser, tranken abermals und
liebten uns dann voller Hingabe und Leidenschaft auf unseren Mänteln,
die wir weitab der Schiffe zwischen den Wurzeln eines wuchtigen
Baumes ausgebreitet hatten, auf einem dicken Polster aus Moos und
Laub.
    Das Leben von knapp tausend Männern und die Existenz der
Flotte waren gerettet. Aber bis Punt war es noch weit. Das alles war
mir im Augenblick völlig unwichtig; ich spürte die Lippen
und die Finger Ne-Tefnachts, und der Durst nach Wasser war gelöscht.
    Wir hatten ein völlig neues, anderes Land betreten. Deutlich
erkannten wir es, als die Sonne aus dem Meer kroch. Es war wunderbar
schattig und kühl. Beim ersten Lichtstrahl weckte uns ein
rasendes Lärmen aus dem Wald hinter uns. Insekten, Raubtiere und
Scharen von Vögeln zwischen den Zweigen. Riesige Schmetterlinge
taumelten über den Strand. Es war eine narkotische Welt, die
immer deutlicher wurde, je mehr wir davon sahen. Nach und nach
erwachten die Männer und blickten verwundert um sich. Es sah
aus, als würden sie nur ganz langsam begreifen, daß sie
gerettet waren.
    Gestern nacht schien die Erde unter unseren Sohlen gebebt zu
haben; wir waren zu lange den typischen Bewegungen des Schiffes
ausgesetzt gewesen. Ich gähnte und öffnete die Augen noch
nicht. Ich ließ die Gerüche und Geräusche auf mich
wirken. Es würde wieder heißen Braten vom Spieß
geben, frische Früchte, Beeren und alles andere, das wir fast
zwei Monde lang vermißt hatten.
    Neben mir murmelte Ne-Tefnacht schläfrig:
    „Gleich wird Ptah-Sokar anfangen, seine Männer zu
organisieren. Bleibe liegen, Atlan, umarme mich. Dann meine ich, daß
es ein Traum ist."
    „Wir werden den Rest der Fahrt zu einem Traum machen!"
versprach ich leise und küßte sie. Aber die Unruhe nahm
zu, je höher die Sonne stieg. Eine närrische
Ausgelassenheit erfüllte die Männer; wir hörten
Gelächter, Schreie, Flüche, und dann erst unterschieden wir
deutlich die natürlichen Geräusche: Schritte, die Brandung,
die knarrenden Schiffe. Über uns hingen Wedel und Blätter
von unbekannten Bäumen. Es war Dschungel, an dessen Rand wir
lagerten. Und dann hörte ich tatsächlich Ptahs Stimme, die
keineswegs mehr heiser, sondern voll und stark klang.
    Er organisierte, zusammen mit den anderen Kapitänen, die
Arbeiten und Aufgaben.
    Ein Zug Jäger wurde ausgerüstet, aß etwas

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