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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kapitäne,
Zakanza und Ptah bewegten sich durch das Gedränge und gaben ihre
Anordnungen, tadelten hier und lobten dort. Wieder eine andere Gruppe
fuhr mit den Beibooten hinaus aufs Meer und warf Angeln aus, einige
Männer speerten die Fische. Wir würden wohl einen
abwechslungsreichen Speisezettel haben in diesen Tagen.
    Ich traf Zakanza-Upuaut in der Sonne. An einem Pfahl hing eine
polierte Silberscheibe. Er schabte sich Kinn und Wangen mit einem
Bronzemesser.
    „Es wird Zeit", sagte er, schöpfte Wasser aus
einer Schale und massierte die Haut mit Palmöl, „daß
wir wieder beginnen, auszusehen wie Menschen."
    Ich lachte; mein Blick ging über die fünfhundert Schritt
Strand mit den Schiffen, die wie riesige Meereswesen aussahen, von
der Ebbe überrascht und liegengelassen.
    „Wir haben einiges nachzuholen. Zuerst werden wir uns die
Bäuche vollschlagen."
    „Das nächstemal sollte eine Flotte weniger Wasser und
mehr Bier mitnehmen", murmelte er.
    „Ich bin sicher, daß wir bei den Menschen von Punt
starkes Bier bekommen werden."
    „Und vor allem genügende Mengen. Nun, Atlan-Horus,
deine Augen funkeln vergnügt. Du bist zufrieden?"
    „Ich bin glücklich", sagte ich. „Je mehr wir
von diesen Küsten kennen, desto sicherer finden wir zurück
ins Nilland."
    „Auch ich freue mich. Alle Anstrengungen sind belohnt
worden."
    Er rasierte sich fertig, öffnete einen anderen Krug und
verteilte mehr Öl auf seiner Haut. Dann sah er sein Gepäck
an und brummte:
    „Ich werde meine Lendentücher waschen, die Sandalen
flicken, das Lederzeug kneten und ölen, und vielleicht finde ich
einen Platz, an dem mich die Mücken nicht ermorden. Ich bin sehr
müde."
    Ich schüttelte ihn an den Schultern und lachte.
    „In ein paar Tagen sind wir alle wieder junge, ausgeruhte
und mutige Männer. Wir alle sind erschöpft. Die Arbeiten
dienen nur dazu, keine Trägheit aufkommen zu lassen. Es ist
gleichgültig, ob wir fünf Tage brauchen oder fünfzehn."
    Ein Boot, fast halb gefüllt mit großen, zuckenden
Fischen, wurde von der Brandung am Strand abgeworfen. Die Männer
sprangen heraus und zerrten es auf den Sand. Fünf Köche
rannten auf die Fischer zu. Ein gewaltiges Geschrei erhob sich. Ich
mochte Fisch, wenn er in Öl gebacken war.
    Zakanza-Upuaut starrte mich nachdenklich an, dann zuckte er seine
mächtigen Schultern und sagte leise:
    „Es ist wichtig, daß wir uns eine gute Zeit machen.
Wenn ich richtig gerechnet habe, werden fünfzehn Monde vergehen,
ehe wir das Nilland wiedersehen."
    „Nichts spricht dagegen."
    „Und dann sollten wir ein Zeichen hinterlassen. Wir werden
das Gelände erkunden und so dafür sorgen, daß wir auf
dem Weg zurück auch wieder hier landen können. Wie auch
immer: Wir werden Großes vollbringen, Horus des Horizonts."
    Gegen Mittag, als die Hitze wieder unerträglich wurde,
versammelten sich die Männer um die Feuer. Es gab Suppe aus den
Innereien der Jagdtiere, vermischt mit Weizenschrot und Gewürzen,
mit den gebratenen Würfeln des Nilpferdschinkens und des
getrockneten Fleisches. Das letzte Brot wurde verteilt; es war hart
wie Stein und schmeckte angenehm salzig. Die einen aßen
gekochten, die anderen gebratenen Fisch, andere wieder schnitten sich
Fetzen aus den Braten heraus, die am Spieß gedreht wurden. Es
gab schwarze und rote Beeren, süße, klebrige Datteln und
Früchte, deren Namen ich nicht kannte. Aber seit dem
überstandenen Mordversuch
    mit dem vergifteten Wein vertraute ich meinem Zellaktivator. Eine
Stunde später suchte sich jeder einen schattigen Platz und
schlief ein.
    Weitab der Schiffe, neben einer Gruppe verschieden großer
Felsen, hatte Ne-Tefnacht eine Art Zelt aufgeschlagen; mehrere
Riemen, einige Stoffbahnen, Felle, Mäntel und Decken bildeten
eine Unterlage im Sand und schufen Schatten und dünne Wände.
Ein Feuer, auf dem grüne Blätter qualmend verbrannten,
vertrieb die Mücken und Fliegen. Unser gesamtes Gepäck war
aus der HATHOR gebracht worden. Einige Tonkrüge, mit nassem
Stoff umwickelt, enthielten durch die Verdunstungskälte
gekühltes Wasser. Die junge Frau saß da und reinigte
Waffen und Ausrüstungsgegenstände. Eine Schale voller
prächtiger Früchte stand auf dem Tisch, der aus einer
Ruderbank und einigen Steinen gebildet war. Ich streckte mich im
Schatten aus.
    „Ist alles in der Ordnung, die du willst?" fragte sie.
    Ich gähnte und antwortete müde:
    „Mehr oder weniger ja. Heute abend werden wir die Kapitäne,
ein paar Schreiber und die Freunde hier

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