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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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versammeln. Wir müssen
beraten, was wir in den nächsten Tagen tun."
    Ich schob meinen zusammengerollten Mantel unter den Kopf und sah
ihren graziösen Bewegungen solange zu, bis ich einschlief. Ruhig
verging der Nachmittag. Einige der Jäger kamen zurück,
während ich schlief. Sie hatten hinter einem breiten
Dschungelstreifen eine Ebene gefunden und dort reiche Beute gemacht.
Der Trupp unter Nitokras erreichte ziemlich spät den Strand und
brachte interessante Neuigkeiten mit. Als ich aufwachte, brannten
schon die ersten Feuer entlang des Strandes, diesseits und jenseits
des breiten Baches. Ne-Tefnacht saß schweigend da, ein
Öllämpchen brannte, und ich sah, daß die Ägypterin
wohl den Rest des Tages damit verbracht hatte, ihre Schönheit zu
pflegen. Sie gab mir einen Becher voller Wasser und Fruchtsaft. Es
schmeckte bitter, säuerlich und erfrischend.
    „Danke", sagte ich. „Morgen werde ich dich
bitten, mir das Haar zu schneiden. Etwas Neues?"
    „Nichts. Du hast geschlafen wie tot."
    Langsam verschwanden die Spuren der Strapazen aus unseren
Gesichtern. Ich lockerte meine Muskeln und blickte hinüber zu
dem namenlosen Berg. Jenseits des Waldes, fast genau in Südwest,
erhob sich der braune Gipfel. Der Schatten kletterte langsam an der
Flanke hinauf. Einzelne Felsen leuchteten in den letzten
Sonnenstrahlen auf. Für einige Sekunden verwandelten Licht,
Schatten und Formen den großen Hügel in ein rätselvolles,
schweigendes Gesicht, das mit unbestimmbarem Ausdruck auf uns
herunterblickte. Dann verging diese Erscheinung wieder. Ich
schüttelte mich und zog meine Sandalen an.
    „Ich gehe und sage ihnen, daß wir uns versammeln!"
sagte ich, ging hinunter zum Strand und versuchte, auf keinen der
zahlreichen Seeigel zu treten. Ich schwamm eine Weile und genoß
das saubere, kühle Wasser und die schwerelosen Bewegungen. Als
ich bei den Schiffen wieder auf festen Boden kam, war ich erfrischt
und völlig klar.
    Ich schickte Nebamum als Boten zu den Kapitänen. Ipuki,
Zakanza, Ptah und Nitokras standen am Heck der HATHOR und
unterhielten sich. Sie winkten, als ich näherkam und sie mich
erkannten. Jetzt, da wir alle satt und ausgeschlafen waren, wirkten
sie wieder so, wie ich sie kennengelernt hatte: entschlossene,
unternehmungslustige junge Männer im Dienst des Pharaos.
    „Wir treffen uns heute nacht bei Ne-Tefnachts Zelt",
sagte ich. „Wir und die Kapitäne."
    „Einverstanden, Atlan-Horus. Wann segeln wir wieder ab?"
    Die Arbeiten an den Schiffen hatten bei Anbruch der Dunkelheit
aufgehört. Die Männer saßen an den Feuern und an den
Kesseln und Tischen der Köche.
    „Noch lange nicht. Öffner der Wege", erklärte
ich. „Erst einmal bereiten wir alles für die Weiterfahrt
vor. Was hast du herausgefunden, Nitokras?"
    Der Anführer der Bogenschützen hatte seine kleine Truppe
wieder vollständig zurückgebracht. Er schüttelte den
Kopf und sagte abschätzend:
    „Nicht jeder Weg führt zu dem gewünschten Ziel.
Wir alle sahen keinen Rauch von Herdfeuern, keine Hütten und
keinerlei menschliche Spuren. Aber das Land ist wildreich."
    Ich deutete auf den Berg ohne Namen, der jetzt im abendlichen
Dunst verschwand.
    „An einem Tag werden wir diesen Berg erklettern und uns
umsehen. Und die Männer sollen entweder einen Felsen
herbeirollen, oder wir schlagen die Zeichen in die Felsen dort
hinten!"
    „Welche Zeichen?" fragte Ptah-Sokar verwundert.
    „Die Zeichen, daß Atlan-Horus mit einer Flotte hier
lagerte, zum Ruhm des Nillands und des Amenemhet!"
    „Gut gesprochen, Horus", pflichtete mir der Steuermann
bei. Sein Arm schien wieder völlig intakt zu sein. „Alle
sollen es lesen."
    „Nun", schränkte ich ein, „sehr viele
Besucher wird diese Küste nicht sehen."
    .Aber später, wenn wir mit der Sonnenbarke zu den Göttern
gefahren sind, dann werden sie unsere Zeichen erkennen."
    „Auf dem Rückweg sind wir die ersten", lachte
Zakanza. „Was habe ich gehört, ein Fest bei der einzigen
Frau der Expedition?"
    „Ein Fest mit ausgepreßten Früchten und klarem
Wasser. Es wird verhindern, daß wir Unsinn reden."
    Ich nickte ihnen zu.
    „Wenn der Mond zwischen diesen Sternen dort steht, über
dem Mast der HERRIN VON PUNT, kommt alle zusammen. Wir werden in Ruhe
essen und sprechen. Bringt den Alten mit; vielleicht erinnert er sich
an einige Dinge, die er damals erlebt hat."
    Nitokras machte eine Geste der Ratlosigkeit.
    „Ich weiß noch immer nicht, ob Nebamum lügt oder
die Wahrheit spricht. Oder ob sein Geist

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