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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ans Steuer. Hinaus, durch die Brandung. Aber
segelt nicht zu weit weg!"
    Ich blieb stehen und sah zu meiner Beruhigung, daß aus der
Richtung des Waldes und des Dorfes immer mehr Männer gelaufen
kamen. Auch Eingeborene rannten hinter ihnen her und halfen. Ich
stand da und lauschte, starrte hinüber zu der immer größer
werdenden Wolke der Insekten. Sie löste sich in einzelne Teile
auf, die nach allen Seiten auseinanderstrebten. Im Nordosten war ein
krachendes Geräusch, wie das Brechen von dürrem Holz.
    Irgendwo zwischen Waldrand und dem Beginn des Gebiets aus
Buschwerk hing eine breite Wand in der Luft. Sie war hellgrau, aber
dann schössen von unten brodelnde Säulen fetten schwarzen
Qualmes hoch. Schon waren einzelne Flammenbündel zu sehen, die
in die Höhe peitschten. Der erste Schwärm von Fliegen raste
dicht über dem Sand heran und stürzte sich auf Menschen und
Schiffsteile. Binnen Sekunden war alles von einer schillernden,
schwarzen Schicht überzogen. Die Männer, die eben noch an
den Schiffen gezerrt und geschoben hatten, schlugen wild um sich,
warfen sich in den Sand und rollten darin hin und her. Ich hielt
beide Hände an den Mund und schrie:
    „Taucht ins Wasser! Das vertreibt sie!"
    Dann sammelte ich ein paar Männer und lief mit ihnen auf das
nächste Schiff zu. Wir stemmten uns gegen die schweren Balken
und schoben das Boot ins Wasser zurück. Es war eine furchtbare,
schweißtreibende Arbeit. Die Ruderer, die aus der Richtung der
Siedler heranstürzten, wurden von einem weiteren Teil der
Insekten überfallen und rannten glücklicherweise in die
Wellen hinein. Die Wand aus Rauch und Feuer war größer
geworden. Sie wälzte sich auf uns zu, denn an beiden Seiten
wurden die Flammen durch den nassen Regenwald erstickt und breiteten
sich entlang der Zone geringsten Widerstands aus.
    Vor dem Rauch flatterte ein großer Vogelschwarm auf.
    Die Gefahren summieren sich! sagte der Extrasinn.
    Jetzt schwammen bereits fünf Schiffe auf die Brandung zu. Die
Riemen kamen langsam in den richtigen Takt und schoben, nachdem die
Schiffe mehr oder weniger geschickt gedreht hatten, die
Holzkonstruktionen, die von der Sonne ausgedörrt waren, auf die
Brandungswellen.
    Ich rannte weiter, auf die anderen Schiffe zu. Die Lastenboote
übergingen wir. Die Zone des Strandes verwandelte sich in ein
Irrenhaus. Überall sah ich Männer, die sich ins Wasser
warfen, wie wahnsinnig um sich schlugen und wieder auftauchten. Die
Insekten, alle die Falter, die Flugschrecken, Wespen, Bienen,
Hornissen, die vielen Arten von Fliegen, schienen von einer Reihe von
verhängnisvollen Befehlen gesteuert zu werden. Obwohl die
flüchtenden Vögel über dem Strand und dem nassen
Streifen Sand ihre Furcht vor dem Feuer zu vergessen schienen,
flatterten sie aufgeregt über unseren Köpfen umher und
schnappten lustlos nach diesen Millionen Insekten.
    Ich warf mich ins Wasser, hielt den Atem an und tauchte unter,
dann rannte ich auf das nächste Schiff zu und schob wieder
daran.
    Die Feuerwand heulte, prasselte und knisterte. Sie kam rasend
schnell näher. Große Flächen schwarzer Flocken wurden
von dem heißen Luftstrom wirbelnd hochgerissen. Funken sprangen
wie Explosionen nach allen Seiten. Der Seewind fachte die Flammen
noch mehr an. Noch immer war die riesige blutrote Sonne nicht aus dem
Dunst hervorgekommen. Die Menge der Ägypter, die sich bei den
Schiffen versammelten, nahm abermals zu. Einige der Bläser
hörten auf, weil sie erschöpft waren.
    Die Insekten wüteten unter uns, aber seltsamerweise flogen
sie nicht den Schiffen nach, die sich immer weiter vom Sand
entfernten. Jetzt erfüllten auch die Vogelscharen meine
Erwartungen und fraßen Unmengen der Fliegen und Falter auf.
Schreiende Männer, von Hornissen gestochen, wälzten sich im
kochendheißen Sand. Wieder glitt knirschend ein Schiff ins
Wasser. Wir stapften durch das Wasser, das uns bald bis zu den
Schultern ging, schoben und zerrten an den schwer beweglichen
Kolossen.
    Kreischend kam die Fürstin aus dem Hochwald gerannt und
schrie unverständliche Worte. Ich beschloß, mich erst dann
um etwas anderes zu kümmern, wenn ich sicher sein konnte, daß
unsere Flotte gerettet war. Jetzt schwebten die ersten glühenden
Fetzen herunter, fielen ins Wasser und zischten, bedeckten die
Schultern der Männer und ließen sie aufschreien und
untertauchen. Unsere Hast nahm zu.
    Das Brüllen der Flammenwand, die höher wurde und sich in
eine Rolle verwandelte, sagte mir deutlich, daß die

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