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PR TB 181 Flammende Welten

PR TB 181 Flammende Welten

Titel: PR TB 181 Flammende Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ulam den Köcher über den Rücken gehängt
hatte, brauchte er nach jedem Schuß immer nur über die
Schulter zu langen, um den nächsten Pfeil auflegen zu können.
Seine Routine ließ höchstens anderthalb Sekunden zwischen
zwei Schüssen verstreichen - und die angreifenden Wild-Charks
waren gar nicht zu verfehlen.
    Dennoch, als das zehnte Tier in die Tiefe getrudelt war und die
Reihen der Angreifer sich immer noch nicht lichteten, da ahnte Ulam,
daß das sein letzter Kampf sein würde. Wenn die Pfeile
verschossen waren, blieb noch die Lanze und danach das Schwert, aber
das Ende würde unweigerlich kommen, sobald seine Arme erlahmten.
    Er nickte So-Nyma zu - und sein Chark bereitete sich auf den Kampf
gegen seine wilden Artgenossen vor.
    Aber mit einemmal schien sich der Schädel So-Nymas zu
verändern. Er wurde zu einem thaltischen Gesicht, zu dem Gesicht
einer Frau, die ihn ruhig und dennoch fordernd anschaute. Die
Konturen des Gesichts blieben jedoch undeutlich und verschwammen nach
wenigen Sekunden wieder.
    Es war der Schädel So-Nymas, der mit dem Schnabel nach einem
Wild-Chark hackte, der sich zu dicht herangewagt hatte. Der Angreifer
    wurde getroffen und mit blutigem Halsstumpf zur Seite
geschleudert.
    Ulam Khar schoß drei Pfeile ab, tötete zwei Charks und
verwundete einen. Beim nächsten Schuß merkte er, daß
er nur noch fünf oder sechs Pfeile besaß.
    Und Mabel wartet darauf, daß ich ihr helfe!
    Die Erkenntnis war ein Schock für den Mann. Er fühlte
sich noch als Thalter, aber er wußte schon, daß der Name
Mabel ihn an ein anderes Leben erinnerte. Nur war die Frage, ob
dieses andere Leben Trug war oder das, das er in Kürze unter den
Krallen und Schnäbeln einer Übermacht von Wild-Charks
aushauchen würde.
    Mit einemmal begriff er.
    Ikroth hat mein Bewußtsein zum Träumen gezwungen - und
mit psionischen Mitteln eine Traumwelt in mir auf gebaut, um mich zur
körperlichen Inaktivität zu verurteilen, bis auch hier, wo
ich bin, die Luft nicht mehr atembar für Menschen ist.
    Beinahe automatisch verschossen seine Hände die letzten
Pfeile, während sein Verstand begriff, daß die Erkenntnis
der Wahrheit allein sein Bewußtsein nicht aus dem Gefängnis
der Träume reißen würde.
    Sein Chark tötete drei wilde Artgenossen, dann versank er
unter den hektisch schlagenden Schwingen, den Stößen von
Krallen und dem Hacken und Reißen der Schnäbel einer
Übermacht.
    Ulam-Guy warf seine Lanze nach einem Chark und traf. Die Klinge
seines Schwertes kreiste pfeifend und tötete.
    Ein Schock! Ein starker Schock gehört dazu, um mein
Bewußtsein aus diesem verdammten Traum zu reißen!
    Welcher Schock ist am stärksten von allen? Der Schock des
Todeserlebnisses!
    Ulam-Guy stieß einen gellenden Kampfschrei aus, sprang mit
kreisendem Schwert zwischen die Charks, die sich um den Kadaver
So-Nymas rauften und schnellte sich mit wildentschlossenem Satz von
der Felsenkanzel in die Luft.
    Unter sich sah er im silbrigen Licht des Mondes die Eisfläche
des Gletschers blinken - und er breitete die Arme und Beine aus und
spürte, wie sein Gesicht sich beim rasenden Todessturz
verzerrte.

6. SUPERNOVA
    Das Gesicht war kontur- und augenlos, und der Druckhelm bestand
nur noch aus einer zerlaufenden emulsionsartigen Masse.
    Ulam-Guy schwang sein Schwert und zielte mit der Schneide auf den
Hals des Monstrums, das die Gestalt Mabels angenommen hatte.
    Aber nichts geschah.
    Da begriff der Mann, daß er nur Guy war und nicht auch Ulam
Khar
    und daß sein Körper sich noch in einer kataleptischen
Starre befand.
    Ikroth würde gewinnen.
    Doch auch sein Gegner unternahm nichts, abgesehen davon, daß
sein Körper beziehungsweise seine Körpersubstanz dagegen
ankämpfte, nicht zu zerfließen.
    Guy Nelson wollte schreien und brachte doch keinen Laut über
die Lippen.
    Was ist mit Mabel? Was hat er ihr angetan, bevor oder nachdem er
sie kopiert hat?
    Vor seinem geistigen Auge tauchte der walförmige Rumpf des
kleinen Raumschiffs auf, darin die Gestalt von Mabel, ausgestreckt
auf dem Boden liegend - ausgestreckt, aber nicht steif, sondern
locker. Also nicht tot, sondern nur bewußtlos.
    Das Bild explodierte vor Guys geistigen Augen, löste sich in
einem Funkenregen auf.
    Guy spürte grimmige Befriedigung. Ikroth hatte ihn seine
Gedanken demnach nicht absichtlich sehen lassen, sondern infolge
einer Schwächung seiner Willenskraft.
    Er schloß die Augen.
    Wach bleiben!
    Guy riß die Augen auf und blickte sich um. Aber er sah
niemanden, der

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