PR TB 182 Held Der Todeswelt
erst ein Vorgeschmack auf das, was noch auf Sie zukommt, Klackton", sagte Armagnion Lazy mit unheilvoller Stimme. "Die Demonstranten sind schon ganz nahe. Haben Sie nicht irgendeine Wunderwaffe, mit der Sie sie aufhalten könnten?" Er deutete auf die monströsen Gebilde rund um die Farm. "Können Sie diese Maschinen nicht in Gang setzen? Ihr Anblick würde vielleicht genügen, um die Demonstranten in die Flucht zu schlagen."
"Nur Hector könnte mit ihnen umgehen", beteuerte Klackton. "Bis ich ihre Funktion herausgefunden hätte, wäre es längst zu spät. Mir bleibt nichts anderes übrig, als den Leuten entgegenzugehen und es mit gutem Zureden zu versuchen."
"In diesem Aufzug?" fragte Lazy anzüglich und mußte trotz des Ernstes der Lage über Klacktons jämmerlichen Anblick grinsen. "Da wäre es noch vernünftiger, Billy the Kid als Unterhändler zu schicken. Vielleicht gelingt es ihm, einige Demonstranten zuzureiten, so daß sie danach viel zu erschöpft sind, um noch ans Demonstrieren zu denken."
"Ach, du lieber Himmel", rief Klackton erschrocken aus, als er an sich hinunterblickte und feststellte, daß er noch im Nachthemd war. Er raffte es vorne zusammen und machte sich rückwärtsgehend auf den Weg zum Eingang des Hauptgebäudes. Dabei grinste er beschämt und rief dem Gauchoroboter zu: "Billy, geh du den Demonstranten entgegen und versuche, sie durch vernünftige Argumente von ihrem Vorhaben abzubringen."
3.
Klackton zog sich ins Haus zurück, um sich anzukleiden. Es herrschte ein so heilloses Durcheinander, daß er froh war, unter einem Stoß von Fachzeitschriften und Notizen in Hectors Handschrift, frische Unterwäsche und einen Arbeitsanzug aus Drillich zu finden; Klackton trug am liebsten Kleidung aus Naturfasern, was zwar ein teures Hobby war, aber er war gegen manche Kunststoffe allergisch.
Während er mit der Drillichhose kämpfte, um sie über seine Beine zu bekommen, kramte er in dem Wirrwarr seines Gehirns nach seiner Erinnerung an die letzten Tage. Er schnupperte und stellte fest, daß in der Luft nur noch schwacher Froschgeruch hing. Demnach schätzte er, daß seit etwa zehn Tagen kein Frosch mehr das Gebäude betreten hatte. Wenn man dann noch bedachte, daß die Känguruhmilch eine Haltbarkeit von zirka vierzehn Tagen hatte, so ließ sich die Dauer der Orgie in etwa davon einschätzen.
Vor vierzehn Tagen also hatte das Besäufnis begonnen, und wenige Tage danach waren seine Haustiere verschwunden. Hier schien ein Zusammenhang zu bestehen.
Klackton hatte endlich die Drillichhose übergezogen, mußte jedoch zu seiner Verwunderung feststellen, daß es sich um das Oberteil handelte. Damit begann die,anstrengende Prozedur des Anziehens wieder von neuem.
Klackton warf einen schnellen Blick durch ein Fenster nach draußen und sah seine drei Besucher in hektischer Betriebsamkeit das Farmgelände absuchen.
Hoffentlich tauchte Hector bald auf, um etwas Licht in diese mysteriöse Angelegenheit zu bringen. Schließlich war die Nektarorgie seine Idee gewesen, und er hatte ihn, Klackton, erst in diese mißliche Lage gebracht.
Durch seine verrückten Experimente hatte er sie in Schulden gestürzt und die Bevölkerung von Rustoner gegen sie aufgebracht. Selbst die Tierschutzvereine hatten sich gegen ihn gestellt. Welche Schande!
Solange die USO ihre schützende Hand über sie gehalten hatte, war noch alles gutgegangen. Aber schließlich mußte es Atlan doch zu dumm geworden sein, daß Hector keine brauchbaren Erfindungen mehr lieferte, und der Arkonide hatte verständlicherweise den Geldhahn zugedreht. Damit fingen die Schwierigkeiten an, und plötzlich bildeten sich Bürgerinitiativen; eines ergab das andere, bis auf einmal die gesamte Bevölkerung des 14. Wegaplaneten gegen sie stand.
Manche der Anschuldigungen waren berechtigt, das mußte Klackton unumwunden zugeben. Es war schließlich verständlich, daß es den Anrainern nicht behagte, wenn in ihrer Nachbarschaft ständig Explosionen stattfanden, und daß Hector seine häßlichen, nutzlosen Maschinen in die Gegend stellte.
Vor vier Wochen war ein terranischer Museumsdirektor hiergewesen, der einen Rattenschwanz von Kunstexperten mitgebracht hatte. Sie waren von Hectors "Kunstwerken" überaus angetan, so daß sie die Hoffnung schöpfen konnten, wenigstens die Materialkosten hereinzubekommen. Doch da hatte eines der Kunstwerke plötzlich verrückt gespielt. Da nicht einmal mehr Hector wußte, zu welchem Zweck er es gebaut hatte, kam es selbst
Weitere Kostenlose Bücher