PR TB 183 Der Fall Oberon
die
Neugierde so fest in den Krallen, daß ich den Transmitter
einschaltete und hindurchging. Ich kam dort heraus, wo Pament auch
Sie gefangenhielt. Ich hielt mich dort eine Zeitlang auf und sah mich
um. Ein paarmal wäre ich um ein Haar geschnappt worden, aber im
letzten Augenblick fand ich immer wieder ein Versteck. Vieles von
dem, was ich heute weiß, erfuhr ich aus Gesprächen
zwischen Tyrio Paments Leuten.
Ich kehrte schließlich wieder ins Bürogebäude
zurück, durch denselben Transmitter. Als nächstes sah ich
mir VanMaaghems Landhaus an. Auch das war zu jener Zeit leer. Ich
fand auch dort ein Transmitteraggregat, das manipuliert worden war.
Allerdings konnte ich nicht erkennen, durch wen und in welcher
Weise."
„Da ergänzen sich unsere Kenntnisse auf sehr glückliche
Art", lächelte Kochern Ahab.
„Gut und schön: ich kam also zu der Ansicht, daß
ich aus eigener Kraft VanMaaghem nicht würde auftreiben können,
und widmete mich daher meiner zweiten Aufgabe."
„Welche ist das?" wollte Ahab wissen.
„Nun - ich nehme an, daß Sie Tyrio Pament fassen und
wegen Piraterie vor Gericht stellen wollen, nicht wahr?"
„Das ist in der Tat der Plan", bestätigte Kochern
Ahab.
„Wie wollen Sie ihn von hier wegschaffen? Der Raumhafen ist
in der Hand seiner Leute, und die beiden Batterien putzen jedes
Raumschiff vom Himmel, das Tyrio Pament nicht genehm ist."
„Und was für einen Ausweg haben Sie gefunden?"
„Man muß dasselbe tun, was damals der geheimnisvolle
Unbekannte tat: die Batterien untauglich machen. Und zwar nicht nur
eine, sondern beide."
„Dazu wäre nötig zu wissen, wo sich die Batterien
befinden !"
„Oh, das ist nicht so schwer. Die Koordinaten der ersten
wurden noch von den Ortern der OBERON vermessen, und die zweite habe
ich ohne langes Suchen gefunden. Tyrio Pament hat die Geschütze
nämlich so eilig installieren lassen, daß ihm die Tarnung
nicht sonderlich gut gelungen ist. Die zweite Batterie liegt übrigens
hier in der Nähe, kaum zwölf Kilometer entfernt."
Ein seltsames Leuchten trat bei diesen Worten in seine Augen. Die
zweite Batterie war diejenige, die die OBERON vernichtet hatte.
Maester Ruphs geheimes Quartier lag nicht von ungefähr in dieser
Gegend.
„Ich sehe", reagierte Kochern Ahab. „Wenn wir
Tyrio Pament in der Hand und die beiden Batterien lahmgelegt haben,
wird ein terranisches Raumschiff hier unangefochten landen und uns
aufnehmen können."
„Genau so habe ich es vor!" bestätigte Maester
Ruph.
Kochern Ahab sah nachdenklich vor sich hin. Dann schüttelte
er plötzlich den Kopf und streckte spontan die Hand aus. Ruph
ergriff sie.
„Ich kann nicht anders, ich muß Ihnen die Hand
schütteln", erklärte Ahab. „Was Sie hier
geleistet haben, grenzt ans Unglaubliche."
9.
Während Tyrio Paments Rolle im Zusammenhang mit den
mysteriösen Vorgängen auf Maaghem also nun einigermaßen
klar war, blieb das Schicksal VanMaaghems weiterhin im dunkeln.
Niemand wußte, ob er sich überhaupt noch auf dieser Welt
befand. Als er zum zweiten Mal entführt wurde, mochte er auf
einen anderen Planeten gebracht worden sein.
Den Namen Mardoun och Vlaas hatte Maester Ruph nie gehört.
Überhaupt hatte er nirgendwo eine Aktivität jener zweiten
Partei feststellen können, die Tyrio Pament den Großen
Mann abgenommen hatte.
Daraus wäre eigentlich zu schließen gewesen, daß
VanMaaghem sich nicht mehr hier befand, sondern aus Tyrio Paments
Machtbereich entfernt worden war. Kochern Ahab hätte indes gern
Sicherheit gehabt. Es war denkbar, daß Lynne Acija auf der Erde
inzwischen ein paar zusätzliche Details erfahren hatte. Es
drängte ihn, zu seinem von Japhet Yosengi gemieteten Zimmer
zurückzukehren und den primitiven Sender in Betrieb zu nehmen.
Allerdings war er nicht sicher, ob Paments Leute sein Quartier nicht
inzwischen aufgespürt hatten.
Inzwischen hatte er ein paar Stunden geruht, und von Maester Ruph
war ihm eine stärkende Mahlzeit aufgetragen worden.
„Yosengi ist in diesem Augenblick unterwegs", sagte er,
als Ahab ihm sein Vorhaben vortrug. „Er will sich ein wenig in
der Gegend umsehen und in Erfahrung bringen, ob die Luft noch rein
ist. Wenn er zurückkehrt, werden wir wissen, woran wir sind."
Als Yosengi zurückkehrte, ging es auf den Abend zu. Der Alte
wirkte mürrisch.
„Man weiß nicht genau, was los ist", murrte er.
„Es geht ziemlich viel Verkehr durch die Gegend. Das war früher
nicht der Fall. Aber es hat sich niemand am Haus zu
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