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PR TB 183 Der Fall Oberon

PR TB 183 Der Fall Oberon

Titel: PR TB 183 Der Fall Oberon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schaffen
gemacht."
    Die vier Männer saßen um den runden Tisch im Vorderraum
der Hütte.
    „Ich bin sicher, daß Pament die Sache
ausgekundschaftet hat", knurrte Sem Dohenny. „Der erste,
der sich dem Haus nähert, wird von seinen Leuten gegriffen."
    „Das ist auch meine Meinung", äußerte sich
Maester Ruph. „Pament will Ahab wieder in die Finger kriegen.
Er ist unsicher, weil Ahab ihm entkommen ist. Er will wissen, wie er
das fertiggebracht hat. Sonst würde ich sagen..."
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Kochern Ahab aber glaubte zu
wissen, was er meinte.
    „Nehmen wir an", sagte er, „daß Tyrio
Paments Leute das Haus durchsucht haben. Dann ist ihnen mein Sender
sicherlich nicht entgangen. Pament hat mir anscheinend geglaubt, daß
ich ein Kaufmann von Valpidia bin. Jetzt allerdings ist er seiner
Sache
    nicht mehr so sicher, denn Kaufleute haben gewöhnlich nicht
die Mittel, so spurlos aus einem sicheren Gefängnis zu
verschwinden. Nach meiner Ansicht will Tyrio Pament zweierlei:
erstens mich zurück, damit er erfahren kann, wie ich ihm
durchgebrannt bin, und sodann eine Bestätigung, ob ich wirklich
der bin, für den ich mich ausgebe. Wäre ich derjenige, der
zu Yosengis Haus zurückkehrt, so bin ich sicher, daß
Paments Häscher mich erst greifen würden, nachdem ich den
Sender in Betrieb gesetzt und eine Meldung abgegeben habe."
    Maester Ruph nickte.
    „Genau das meine ich auch", bestätigte er. „Dabei
kommen mir Sems Worte wieder in den Sinn: der erste, der sich dem
Haus nähert, wird gegriffen. Wie wäre es, wenn wir einen
fänden, der Japhets Haus aufsucht und sich fassen läßt?
Das gäbe Ablenkung. In der Zwischenzeit könnte Ahab seinen
Sender in Betrieb setzen und eine Meldung durchgeben, durch die Tyrio
Pament irgendwie an der Nase herumgeführt wird."
    Kochern Ahab dachte ein paar Sekunden lang nach, dann schüttelte
er den Kopf.
    „Das hört sich nicht richtig an", meinte er.
„Tyrio Pament ist unberechenbar. Es könnte ohne weiteres
sein, daß er den armen Kerl umbringt. Aber ich glaube, wir
können die Sache auf andere Art und Weise drehen."
    Er erläuterte die Grundzüge seines Planes. Tyrio Pament
erwartete, daß er versuchen würde, seinen Sender zu
benützen, um seinen Hintermännern, wer immer diese sein
mochten, eine Nachricht zukommen zu lassen. Paments Erwartung konnte
genutzt werden, dem Ära eine gefälschte Information
zuzuschieben, auf die er in vorherbestimmbarer Weise reagieren würde.
Das Schwierige an der Sache war, wie der, der den Sender in Betrieb
setzte, Japhet Yosengis Haus wieder verließ, ohne von Paments
Häschern ergriffen zu werden. Aber auch dafür hatte Kochern
Ahab eine Idee.
    Es ging gegen zwei Uhr morgens. Kochern Ahab hatte sich von Sem
Dohennys Gleiter etwa einen Kilometer von Yosengis Haus entfernt
absetzen lassen. Die Straßen lagen finster. Vorsichtig, jede
Deckung ausnützend, schlich Ahab seinem Ziel entgegen. Er hatte
keine Ahnung, wo Tyrio Paments Wachtposten versteckt waren. Aber er
nahm an, daß sie ihn beizeiten bemerken würden.
    Aus Maester Ruphs Beständen hatte er einen Schocker zu sich
genommen. Wenn alles gut ging, würde er ihn nicht brauchen. Die
Waffe gab ihm ein Gefühl der Sicherheit, und genau dieses Gefühl
brauchte er jetzt. Denn der Gedanke, daß er Tyrio Paments
Absichten womöglich falsch eingeschätzt haben könne,
erfüllte ihn mit tiefen Unbehagen.
    Er erreichte Yosengis Haus von der Rückseite her. Dort gab es
einen rechteckigen Hof, der von einer zwei Meter hohen Mauer umgeben
war. Ahab schwang sich auf die Mauerkrone hinauf. Der Hof war leer
bis auf eine Ansammlung von Gerumpel. Ahab sprang hinab. Er hielt auf
das Fenster zu, hinter dem Japhet Yosengis kleine Küche lag. Die
Verriegelung war gelöst. Ahab schob die untere Hälfte des
Fensterrahmens in die Höhe. Das kostete Kraft, denn er mußte
gegen das Getriebe des Öffnungsrnechanismus arbeiten.
    In der Küche hielt er sich nur lange genug auf, um sich zu
vergewissern, daß sich hier niemand befand. Dann eilte er über
die baufälligen Treppen hinauf zu seinem Zimmer. Unterwegs warf
er einen Blick auf die Leuchtziffern des Chronometers. In knapp elf
Minuten würden Maester Ruph und Japhet Yosengi in Aktion treten,
und drei weitere Minuten später war die Reihe an Sem Dohenny.
    Kochern Ahab nahm sich Zeit. Er war jetzt sicher, daß
Paments Leute erst zuschlagen würden, wenn er mit seiner Sendung
fertig war. Bevor er den Sender
    einschaltete, horchte er eine Zeitlang.

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