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PR TB 183 Der Fall Oberon

PR TB 183 Der Fall Oberon

Titel: PR TB 183 Der Fall Oberon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war.
    „Gehen Sie dort hinein!" sagte Sem Dohenny und wies auf
die Tür, die ein wenig schief in den Angeln hing.
    Kochern Ahabs Hand glitt unwillkürlich in die Tasche, in der
er normalerweise den kleinen Strahler trug - die einzige Waffe, die
er bei sich führte. Der Griff war umsonst. Tyrio Paments Leute
hatten ihm den Blaster abgenommen. Sem Dohenny hatte Ahabs Bewegung
bemerkt und grinste.
    „Sie gehen kein Risiko ein", erklärte er. „Der
Mann hat Sie nicht befreien lassen, um Ihnen hier den Hals
umzudrehen."
    Kochern Ahab schritt auf die Tür zu. Sie quietschte ein
wenig, als er sie nach innen schob. Er gelangte in einen halbdunklen
Raum, der etwa die Hälfte der Hütte einnahm. An einem
klobigen Tisch saß ein Mann von mittlerer Größe. Er
war von fülligem Wuchs und etwa siebzig Jahre alt. Ahab erkannte
überrascht, daß er die Arbeitsmontur trug, die an die
Besatzungen terranischer Raumschiffe ausgegeben wurde.
    Der Mann erhob sich.
    „Bitte entschuldigen Sie die abenteuerlichen Umstände,
unter denen Sie hierhergebracht wurden", sagte er. „Ich
habe meine Gründe, so vorzugehen. Und ich mußte mit Ihnen
sprechen, denn es hängt viel davon ab, ob Sie wirklich derjenige
sind, für den Sie sich ausgeben."
    „Warum?" erkundigte sich Ahab.
    „Diese Frage kann ich Ihnen jetzt noch nicht beantworten.
Sind Sie wirklich ein Saphyrillenhändler?"
    Kochern Ahab hätte die Frage einfach zurückweisen
können. Aber der Mann sprach mit solcher Dringlichkeit und
erwartete seine Antwort mit derartiger Spannung, daß Ahab es
einfach nicht übers Herz brachte, der Frage auszuweichen.
    „Nein", sagte er.
    Der Beleibte atmete auf.
    „Gott sei Dank", sagte er aus tiefem Herzen, und ein
mattes Lächeln huschte über sein freundliches Gesicht. „Die
erste Probe haben Sie bestanden. Jetzt die zweite. Ich bin Maester
Ruph. Besagt Ihnen der Name etwas?"
    Kochern Ahab zuckte unwillkürlich zusammen.
    „Ruph? Der Kommandant der OBERON?" stieß er
hervor.
    Da leuchtete das Gesicht des Dicken auf. Er griff nach Ahabs
rechter Hand und drückte sie kräftig und anhaltend.
    „Ich dachte es mir!" rief er begeistert. „Sie
kommen von Terra, nicht wahr? Ich wußte doch, daß man
mich nicht im Stich lassen würde!"
    „Sie sind..."
    „Ich bin der einzige Überlebende der OBERON", fiel
ihm Ruph ins Wort. Seine Miene wurde dabei finster. „Als das
Schiff explodierte, wurde ich wahrscheinlich ins Freie gewirbelt. Ich
war bewußtlos. Als ich einige Stunden später wieder zu mir
kam, wirbelte ich im freien Fall durch den Raum und auf Maaghem zu.
Die Explosion hatte mir eine Menge Anfangsfahrt mitgegeben,
glücklicherweise genau in der richtigen Richtung. Meine Montur
besaß ein Antriebsaggregat. Es gelang mir, meinen Fall so zu
steuern, daß ich einigermaßen wohlbehalten auf der
Oberfläche ankam."
    Kochern Ahab staunte. Was Maester Ruph soeben mit ein paar Dutzend
dürren Worten beschrieben hatte, war eine einmalige Leistung.
Die Triebwerksaggregate an Raumanzügen waren für
Operationen auf begrenztem Gebiet und mit geringen Geschwindigkeiten
entworfen. Sie eigneten sich wenig dazu, den Sturz eines Objekts in
der Lufthülle eines Planeten abzufangen, wobei Geschwindigkeiten
von mehr als zehn Kilometern pro Sekunde erzielt wurden. Ruph mußte
außerordentlich geschickt navigiert und geradezu
unwahrscheinliches Glück gehabt haben, um dieses Abenteuer
lebend zu überstehen.
    Ahab zog einen Stuhl herbei und setzte sich.
    „Entschuldigen Sie!" lachte er. „Wenn ich solche
Dinge höre, wird mir immer ein wenig weich in den Knien."
    „Nicht so weich, wie es mir damals war, als ich hier
landete! Ich blieb einen halben Tag lang liegen, bevor ich aufstand.
Ich konnte einfach nicht glauben, daß ich noch am Leben war."
    „Seitdem warten Sie auf das Eingreifen der Liga?"
    „Das ist eine lange Geschichte", antwortete Maester
Ruph und setzte sich ebenfalls. „Am besten erzähle ich sie
Ihnen der Reihe nach. Als ich wieder einigermaßen
geradeausdenken konnte, rechnete ich jeden Augenblick mit einem
massiven Vorstoß der Flotte. Terra, dachte ich mir, würde
die Vernichtung der OBERON nicht einfach so hinnehmen. Als aber
nichts geschah, da dachte ich ein wenig intensiver nach und erinnerte
mich an die Ereignisse unmittelbar vor dem Untergang der OBERON. Ich
war von Maaghem aus von zwei Seiten gewarnt worden. Die erste Partei
bezeichnete sich als Task Force achtzehn der GAVÖK, beanspruchte
Maaghem für sich und erklärte mir, sie werde

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