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PR TB 184 Aufstand Der Posbis

PR TB 184 Aufstand Der Posbis

Titel: PR TB 184 Aufstand Der Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stimme und einem Sturzbach höchst
bemerkenswerter Flüche sein Eingeborenenpersonal durch die
Räume.
    Die beiden Träger behielten recht. Es kamen hauptsächlich
Terraner, ein Menschenschlag, der auf Hadassah mindestens so exotisch
wirkte wie die Eingeborenen. Wenn sich Erdgeborene nach Berengar
verirrten, dann waren sie bürgerlichen Maßstäben
längst entrückt, sei es durch kriminelle Veranlagung, sei
es aus anderen Gründen. Nach Berengar kamen nur Randfiguren der
menschlichen Gesellschaft. Trinker, die in jeder Kneipe der Galaxis
Lokalverbot hatten, lichtscheues Gesindel. Schwerverbrecher,
Berufsspieler, Spione, Nachrichtenhändler und solche, die es
werden wollten, entlaufene Jugendliche wie das Brautpaar,
Gestrandete, Haltlose - Berengar war ein Schuttplatz für
menschliches Gerümpel.
    Und doch war dies nur die eine Seite dieses Planeten. Nur extreme
Schicksale führten einen Menschen nach Berengar, und hier
erfüllten sich extreme Schicksale. Zu der Symphonie, die
Berengar hieß, gehörte Flötenklang ebenso wie
Trommelschlag. Hier begannen Romanzen und nahmen blutige Rachen ihr
schreckliches Ende.
    Hadassah nippte ab und zu an ihrem Drink, rauchte zwei Zigaretten
in zwei Stunden und musterte die Gäste - ein Sport, dem sich die
meisten Besucher hingaben. Jorans Taverne versprach in zu werden, und
für Hadassah konnte es nur von Nutzen sein, wenn sie rechtzeitig
zu dem Personenkreis gehörte, der in dem Lokal den Ton angab.
    »Gefällt es Ihnen?«
    Joran hatte sich wieder zu Hadassah gesetzt. Er machte ein
zufriedenes Gesicht.
    »Es ist angenehm«, sagte Hadassah. »Ich trinke
aufIhr Wohl. Le Chajim!«
    »Le Chajim«, wiederholte Joran und hob sein Glas. Er
wirkte ein wenig verblüfft; mit dem geröchelten Ch hatte er
ziemliche Schwierigkeiten.
    »Ein Trinkspruch meines Volkes«, sagte Hadassah
lächelnd. »Er bedeutet soviel wie zum
    Leben!«
    »Ein schöner Spruch«, sagte Joran.
    »Nicht wahr?« sagte eine andere Stimme, hoch und
bösartig kichernd. Hadassah brauchte sich nicht umzudrehen.
    Lokandyr.

3.
    Lokandyr, der Mann von Berengar, Besitzer der größten
Craniothek des Planeten.
    Klein war Lokandyr, auffallend klein für einen Eingeborenen.
Er maß nur knapp zwei Meter, und er war auch entschieden zu
breitschultrig ausgefallen, um eine - nach den Maßstäben
Berengars -ansehnliche Figur zu haben.
    Interessant und höchst begehrt allerdings war sein Kopf. Ein
haarloses Etwas, das mit sonnenverbrannter dunkelbrauner Haut bedeckt
war, nicht unähnlich einem Ei aus Blech, mit dem lange Zeit
Fußball oder Rugby gespielt worden war. Lokandyrs Schädel
wies Einbuchtungen, Beulen, Verwachsungen auf, die sein Haupt zum
begehrtesten des ganzen Planeten gemacht hatten. Die Nase,
schmalrückig wie ein Messer, zeigte korkenzieherähnliche
Windungen, die Lippen waren meist zu einem satanischen Grinsen
hochgezogen und entblößten so ein windschiefes Paar
lückenhafter Zahnreihen, vom Tabak schwärzlichbraun
verfärbt. Das linke Ohr hing seit einigen Jahren nur noch an
einem fingerdicken Fleischstrang und baumelte schreckerregend im
Wind. Das rechte Auge fehlte und war durch einen schwarzen
Schmuckstein mit aufgemalter weißer Pupille ersetzt worden.
    Gekleidet war Lokandyr wie immer - den Unterleib in ein
schmuddeliges Tuch gehüllt, einem Haderlumpen ähnlicher als
einem Kleidungsstück, ansonsten war Lokandyr nackt. Das
ermöglichte es jedem, einen Blick auf die dürren, stark
gekrümmten Beine zu werfen und ausgiebig die Wölbung eines
Schmerbauchs zu betrachten, der zu dem Schluß verleiten konnte,
der Träger dieser Leibeswölbung sei eine unglaublich
häßliche, aber nichtsdestotrotz schwangere Frau.
    An einem breiten Lederriemen trug Lokandyr sein Schwert über
der Schulter, ein wahres Monstrum an Waffe, mit einer Klinge, deren
Schärfe legendär war.
    »Heiliger Skalp!« entfuhr es Joran, als er den
Eingeborenen sah. Lokandyr produzierte sein freundlichstes Lächeln
- eine schauerliche Grimasse, die Haluter hätte erbleichen
lassen.
    »Wenn ich vorstellen darf«, sagte Hadassah. »Lokandyr
- Joran.«
    Lokandyrs Blick auf den Schädel an Jorans Haar verriet
Geringschätzung. Er als unbestritten größter
praktizierender Craniologe hatte die Imitation auf den ersten Blick
erkannt.
    Die Art, in der er allerdings Jorans Kopf musterte, hatte etwas
unverkennbar Schwärmerisches. Hadassah fühlte sich an einen
Philatelisten beim Anblick eines gerade erworbenen Sachsen-Dreiers
erinnert.
    »Schön«, murmelte

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