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PR TB 184 Aufstand Der Posbis

PR TB 184 Aufstand Der Posbis

Titel: PR TB 184 Aufstand Der Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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handelte es sich um einen Ertruser.
    Es gab nicht sehr viele Ertruser auf Berengar.
    Geistesgegenwärtig drückte sich Hadassah in einen
Hauseingang.
    Der Mann mußte über die Straße gehen. Für
Klettertouren über die Dächer war er zu schwer ausgefallen.
    Hadassah schüttelte verwundert den Kopf, als sie den Mann
erkannte.
    Es war Joran, der Besitzer der Taverne, leicht an der langen
Skalplocke zu erkennen, die er sich über die Schulter gelegt
hatte. So verhinderte er, daß der Schrumpfkopf am Ende des
Zopfes über die Straße schleifte.
    Hadassah sah mit steigender Verwunderung, wie Joran offenbar auf
Wache zog. Der Hüne stellte sich in einen Winkel, in dem er so
leicht nicht zu sehen war und von dem aus er LeGrews Wohnung gut im
Auge behalten konnte. Hadassah wartete einige Minuten, dann machte
sie sich auf den Rückweg. Jorans Verhalten war so eindeutig
gewesen, daß es nicht lohnte, abzuwarten, was er in den
nächsten Stunden unternehmen würde.
    Der Umweg, den Hadassah einschlagen mußte, um Joran nicht in
die Arme zu laufen, brachte es mit sich, daß Hadassah sich auch
ihrer Unterkunft auf einem anderen als dem normalen Weg näherte.
    Auch vor ihrer Wohnung war eine Art Posten aufgezogen. Auf sein
langes Jagdschwert gestützt, stand Lokandyr in einem Winkel und
beobachtete Hadassahs Wohnung.
    Die Frau hätte sich gern näher mit dieser ungewollten
Dienstleistung befaßt, aber sie entschied sich, dieses Problem
vorerst zu vertagen. Auf der Rückseite ihres Hauses turnte sie
in ihre Wohnung zurück.
    Als erstes sah sie nach Beau. Der junge Mann lag im Bett und
schlief. Hadassah sah ihn einen Augenblick lang kopfschüttelnd
an, dann wurde ihr schmerzlich bewußt, daß sie
unglaublich müde war. Rasch zog sie sich aus, schlüpfte
unter die Bettdecke und war wenig später fest eingeschlafen.

6.
    Das erste, was Hadassah am nächsten Morgen nach dem Erwachen
tat, war, nach dem Wächter
    der Nacht zu sehen. Lokandyr war verschwunden, aber Hadassah
konnte im Boden deutlich die kleine Vertiefung sehen, die das
Jagdschwert des Berengaresen hinterlassen hatte. Sie lächelte
ein wenig. Aus dem Verhalten von Lokandyr und Joran wurde sie nicht
recht klug - war dieses Aufpassen in der Nacht ein
Freundschaftsbeweis? Oder steckte mehr dahinter?
    Hadassah ließ Beau noch etwas schlafen.
    Sie duschte ausgiebig, dann machte sie das Frühstück
fertig. Es gab auf Berengar alles zu kaufen, was Terraner
üblicherweise benötigten. Dies war eines der Mysterien, die
den Kosmos erfüllten -wie sich beispielsweise eine Packung
altmodischer Rasierklingen Made on Terra in einen Kramladen auf
Berengar verirren konnte. Und doch gab es die Klingen, und der
Händler hatte nicht nur frische Peran-Früchte anzubieten,
er führte auch Brotpackungen, die auf Terra versiegelt worden
waren. Der Inhalt war daher stets frisch. Dazu gab es
Mehrfruchtmarmelade von Zirkon, diverse Würste von Ertrus -
nichts fehlte, was nach Hadassahs Geschmack zu einem echten Frühstück
gehörte. Das schloß erstklassigen Kaffee ein, die
Morgenzeitungen und weichgekochte Eier. In den Video-Filmen pflegten
die Helden in den Weiten des Kosmos stets Pillen und Nährgallerten
zu verzehren. Auf die Idee, daß sich die Gewohnheiten aus
vielen Jahrhunderten fortsetzen konnten, schien keiner der
Drehbuchautoren gekommen zu sein.
    Hadassah bereitete alles sorgsam vor, dann erst weckte sie Beau.
Der junge Mann war sofort hellwach, und er wußte auch sofort,
wo er sich befand. Er lächelte breit.
    »Frühstück am Bett?«
    »So bin ich es gewöhnt«, sagte Hadassah.
    Sie stellte das Tablett ab, nahm den Guten-Morgen-Kuß in
Empfang, der für ihren Geschmack etwas zu flüchtig ausfiel,
dann goß sie den Kaffee ein.
    Beau LeGrew gehörte zu den Menschen, die ihr Frühstücksei
und das dazu passende Blutbad in der Boulevardzeitung schweigend
genießen. Das Frühstück verlief daher ziemlich
einsilbig.
    Hadassah war das nur recht.
    Sie hoffte, der Flug zur Hundertsonnenwelt würde endlich
Klärung bringen, Klärung auch für ihren
Gefühlszwiespalt. Daß sie LeGrew in ihre Wohnung
mitgenommen hatte, war nicht nur der branchenübliche Trick
gewesen, mit dem weibliche Agenten männliche Opfer einzuwickeln
versuchten. Der Mann war ihr tatsächlich sehr sympathisch. Das
änderte aber nichts an den bekannten Tatsachen, die Beau LeGrew
zu einem geheimnisvollen, gefährlich erscheinenden Mann machten.
    Ab und zu sah Hadassah auf die Uhr. Ughan war als Mann großer
Pünktlichkeit

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