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PR TB 186 Rückkehr Der Toten

PR TB 186 Rückkehr Der Toten

Titel: PR TB 186 Rückkehr Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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traditionelle
Formel und bekundete damit seinen Wunsch, sich zu dem, was die
Projektion zeigte, zu äußern.
    »Der Bewahrer ist der Diener«, antwortete Coorn-Haay,
wie es der Brauch verlangte.
    »Ich maße mir nicht an, die Gedanken des Bewahrers
anzutasten, aber.«
    Coorn-Haay drehte sich um. Die beiden violett schimmernden Augen
richteten sich auf sein Gegenüber. Die feinen Lichtadern im
nicht durch die Kleidung verdeckten Teil des schlanken Körpers
pulsierten leicht
    und übten eine beruhigende Wirkung aus.
    »Sprich, Seern-Tooh.«
    Die Ruhe, mit der sich die »Unterhaltung« der vier
Wesen vollzog, täuschte. In diesem Augenblick waren Hunderte von
Plattformen zum Landeplatz des ersten Versklavers unterwegs. Tausende
von Wesen in ihnen, die sich gezwungen sahen, das anzuwenden, was sie
abgrundtief verabscheuten: Gewalt.
    Gleichzeitig lief die Evakuierung der Bevölkerung im
unmittelbar bedrohten Kontinent an. Auf dem Raumhafen sammelten sich
Plattformen, um die Flüchtlinge aufzunehmen.
    »Die Fremden an Bord des abgeschossenen Schiffes hätten
die Möglichkeit gehabt, unsere Brüder zu vernichten, falls
sie wirklich im Dienst der Versklaver stünden. Sie haben es
nicht getan. Ich möchte den Bewahrer allen Lebens an unsere
zwölf Brüder erinnern, die gemeinsam mit den drei
Abgesandten der heiligen Welt aufbrachen, um die Väter der
Auserwählten um Hilfe zu bitten.«
    »Deine Gedanken sind meine Gedanken«, sagte
Coorn-Haay. »Und deshalb möchte ich mit den Vertretern der
Fremden sprechen. Sorge du dafür, daß man sie in den
Palast bringt. Ich werde den Abgesandten aufsuchen und ihn um Rat
bitten.«
    Jaarh-Slaah, ein weiterer Zweitträger, strahlte eine
unangenehm helle Lichtflut aus, ein Zeichen ungezügelter
Erregung und großer Respektlosigkeit.
    Jaarh-Slaah gehörte zu jenen, die einen Prozeß der
geistigen Erneuerung auf Saacnacaan propagierten. Die Gruppe, zu der
er sich zählte, hatte seit dem Auftauchen der Versklaver an
Einfluß gewonnen. Sie forderte unter anderem eine Überprüfung
der herrschenden Ethik. Viele Mitglieder der Bewegung priesen sogar
offen die Gewalt als Mittel zur Verteidigung des Lebens. Es war nicht
zuletzt ihrem Einfluß zuzuschreiben, daß Coorn-Haay sich
dazu entschlossen hatte, den Versklavern mit Waffen entgegenzutreten.
Um Zeit zu gewinnen, hatte er den Befehl gegeben, die zur Landung
gezwungenen Fremden zu paralysieren.
    Ebenso stellten die Erneuerer die für ihre Begriffe
überkommenen Traditionen in Frage.
    »Bewahrer und Träger des Lebens«, begann
Jaarh-Slaah, ohne die gebräuchliche Formel zu sprechen. »Es
wäre unverantwortlich, auch nur einen der Fremden in Eure Nähe
zu lassen. Wir erwarteten die Rückkehr unserer zwölf Brüder
schon vor langer Zeit. Die Versklaver sind mächtig, doch die
Tatsache, daß es uns gelang, eines ihrer Schiffe zu erobern,
zeigt, daß sie verwundbar sind. Sie werden sich nicht scheuen,
uns durch geschickte Manöver zu tauschen. Eine solche Täuschung
kann ihr zweites Schiff sein. Wir sollten keine Gnade für jene
zeigen, die sie nicht verdienen, und statt dessen alles daran
    setzen, das Hauptschiff der Versklaver zu vernichten.«
    Seern-Tooh wollte auffahren. Jaarh-Slaahs Worte bedeuteten für
ihn und auch Tlaah-Cooy einen Frevel. Doch Coorn-Haay signalisierte
ihnen, zu schweigen.
    »Niemand kann einen Versklaver vernichten, selbst wenn er es
wollte. Ich werde mit den Fremden reden, und wenn meine Hoffnung sich
erfüllt, werden wir vielleicht eines Tages in der Lage sein, das
neue Leben zu zeugen - auf Saacnacaan.«
    »Wie sollen sie, selbst, wenn Ihr die Richtigen in ihnen
seht, ohne Gewalt etwas gegen die Versklaver ausrichten?«
fragte Jaarh-Slaah spöttisch. »Ihr toleriert bei ihnen
das, was Ihr uns vorwerft, Träger des Lebens.«
    Coorn-Haay schwieg. Das Licht, das seinen Körper
durchströmte, wurde matter. Er drehte sich wieder zur Projektion
um.
    »Geht jetzt«, sagte er. »Alle.«
    Die drei gehorchten und verabschiedeten sich - mit Ausnahme von
Jaarh-Slaah - dem Brauch entsprechend.
    Coorn-Haay, der Lebensträger, blieb allein zurück.
    Er sah, wie weitere Fremde aus dem schwarzen Schiff kamen und
paralysiert wurden. Schwerkraftfelder schoben sich unter sie und
ließen sie langsam zu Boden schweben.
    Die ersten befanden sich bereits in den Transportern. Die Platten
hoben lautlos ab und setzten sich in Richtung Zentralstadt in
Bewegung.
    Coorn-Haays Finger berührten die Kugel an der Seite. Sofort
wechselte das Bild und er

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