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PR TB 186 Rückkehr Der Toten

PR TB 186 Rückkehr Der Toten

Titel: PR TB 186 Rückkehr Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schnell zeigte.
    Bully redete vor sich hin - belanglose Worte, wie sie ihm gerade
einfielen, bis einer der beiden die Hand hob.
    Der Staatsmarschall schwieg sofort. Sein Blick heftete sich an die
seitlich vom Kopf abstehenden Augen des Planetariers.
    Und dann begann der schlanke Fremde, Laute auszustoßen, die
Reginald Bull an das Zwitschern von Vögeln erinnerten.
    Der Translator arbeitete.
    Weiter! dachte Bully.
    Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er, wie eine weitere, größere
Gestalt hinter den Peruanern auftauchte. Komar Herkom. Der Ertruser
blieb in respektvoller Entfernung stehen.
    Der Pearlianer mußte wissen, daß Bull ihn nicht
verstehen konnte. War er sich also über die Funktion des Geräts
auf der Brust des Terraners im klaren? Besaß sein Volk ähnliche
Instrumente?
    Bully wartete etwa zwei Minuten. Dann nahm er eine weitere
Schaltung am Translator vor. Der Planetarier redete weiter, und jetzt
drangen die ersten Worte aus dem Lautsprecher. Bully verstand noch
nicht alles, konnte aber Sinnzusammenhänge erkennen.
    Umpolung.
    »Kannst du mich verstehen?« fragte der Terraner ins
Mikrophon.
    Der Hochgewachsene zuckte leicht zusammen. Schwache Lichtspeere
drangen aus den unbekleideten Teilen seines Körpers. An einigen
Stellen schimmerte die Haut wie ein Regenbogen. »Du mußt
weiterreden, damit wir uns noch besser verständigen können.«
    Und der Fremde begriff.
    Nach weiteren Minuten stand Bully auf. Der Pearlianer machte einem
    anderen Platz und übernahm dessen Aufgaben an der
Kontrollwand.
    »Wir verstehen euch«, sagte das Wesen.
    »Dann sollt ihr wissen, daß wir nicht zu jenen
gehören, die eure Welt angreifen und versklaven«, sagte
Bull. Er hielt sich nicht mit jetzt unangebrachten Floskeln auf. Jede
Minute konnte kostbar sein. »Wir fanden eure Kameraden in dem
Schiff, das ihr uns schicktet. Sie waren tot, ebenso wie die drei
Menschen von Chromund. Wir sind gekommen, um euch zu helfen.«
    War es möglich, aus dem Spiel der Farben, das die Augen des
Pearlianers umgab, ein Gefühl herauszulesen? Bestürzung?
    Eine Weile schwieg das Wesen. Dann sagte es:
    »Der Lebensträger hatte recht. Sie haben euch
tatsächlich gefunden.«
    »Der Lebensträger?« fragte Bull. »Wer ist
das?«
    »Der Bewahrer des Lebens - jener, der berufen wurde, die
nach uns Kommenden zu erwecken.«
    »Aha«, machte der Staatsmarschall. »Wohin bringt
ihr uns?«
    »Zum Lebensträger.«
    Der Planetarier gab einem seiner Artgenossen ein Zeichen.
Ungläubig verfolgte Bully, wie die Wände des Fahrzeugs sich
aufzulösen begannen - zumindest schien es so. Er hatte plötzlich
das Gefühl, zwischen zwei Platten zu schweben, der Decke und dem
Boden, durch nichts zusammengehalten.
    Blauer Himmel. Weiße ruhig dahintreibende Wolken. In der
Ferne eine Stadt, die nur aus Glas zu bestehen schien.
Formvollendete, majestätisch in den Himmel aufragende
stabförmige Bauten. Kuppeln, auf deren Oberfläche sich die
Sonne brach.
    Bully hatte einen Moment lang das Gefühl, die Erde zu
erblicken, wie sie in ferner Zukunft einmal aussehen könnte.
    Aber die Erde war rund zwei Millionen Lichtjahre entfernt.
    »Eure Welt«, murmelte der Terraner. »Sie ist
wunderschön.«
    »Es war unsere Welt«, erwiderte der Pearlianer, und
diesmal bestand kein Zweifel daran, daß das Ermatten seiner
Körperfarben tiefe Trauer und Resignation ausdrückte. »Ihr
kamt zu spät. Niemand kann uns mehr retten, denn der Versklaver
ist gelandet und bereits an der Arbeit.«
    »Das werden wir sehen«, knurrte Bull. Pearl war ein
Paradies und die Bewohner, wie es schien, friedfertige Wesen, die
keiner Fliege etwas zuleide tun konnten.
    Sie hätten ihn und seine Mannschaft töten können.
    Nicht ohne Unbehagen fragte Bully sich, wie Terraner, Arkoniden
oder Springer an ihrer Stelle gehandelt hätten.
    Der Staatsmarschall verscheuchte die Gedanken. Er war in erster
Linie an Bord des schwarzen Raumers gegangen, um den Bewohnern
    Chromunds zu Hilfe zu kommen.
    Er ahnte, daß eine schwere Entscheidung auf ihn zukam.
    Wieder die Trauer, wieder Bestürzung und Resignation im
Farbenspiel des Fremden, als er eine entsprechende Frage stellte und
von dem mißglückten Kontaktversuch über Chromund
berichtete.
    »Die Welt der Vollendung ist noch nicht in der Hand der
Versklaver«, sagte der Hochgewachsene. »Dennoch werdet
ihr keine Gelegenheit erhalten, eure Brüder dort zu treffen.
Niemand darf den Planeten jetzt anfliegen. Ihr würdet alles
verderben.«
    »Das ist Unsinn!«

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