PR TB 188 Computer Kid
alphabetisch geordneten Schaltern von dem
betreffenden Terminal eine Karte erhalten, auf der der Ihnen
zugewiesene Wohnort mit allen Informationen über Umwelt und
Klima und Verkehrsverbindungen sowie die für Sie ausgesuchte
Arbeitsstelle ausgedruckt ist.
Das alles betrifft natürlich nur Ihren neuen Start auf Terra.
Das heißt, Sie können nach einer Probezeit von einem
halben Jahr frei entscheiden, ob Sie die zugewiesene Wohnung und
Ihren Arbeitsplatz behalten wollen oder nicht. Dennoch wäre es
ja möglich, daß jemand von Ihnen spontan so große
Bedenken gegen die Zuweisung hat, daß er sie unter keinen
Umständen annehmen möchte. In diesem Fall werden sie von
jeweils einer Dame und einem Herrn beraten, die neben den Terminals
sitzen."
Er musterte seine Schützlinge, dann schickte er sie zu den
verschiedenen Schaltern.
Kyron Barrakun wurde von dem Mann und der Frau. die an seinem
Schalter saßen, mit einem irgendwie aufgemalt wirkenden Lächeln
begrüßt. Er erwiderte das Lächeln nicht; dazu war er
viel zu aufgeregt, denn er begriff, daß an diesem Schalter die
Weichen in seine Zukunft gestellt wurden.
„ „Bitte, nennen Sie Ihren Namen!" sagte der
Terminal.
„ „Den Familiennamen zuerst, dann die Vornamen!"
„ „Barrakun, Kyron!" sagte Kyron. „ „Ich
habe nur den einen Vornamen, soviel ich weiß."
„Das ist bekannt, Mister Barrakun", erwiderte der
Terminal. „Bitte, nehmen Sie Ihre Zuweisungskarte entgegen und
bestätigen Sie mit wenigen Worten den Empfang!"
Aus einem Schlitz an der Unterseite des Terminals schnellte eine
gelbe Plastikkarte von etwa Handflächengröße und
rechteckiger Form.
Kyron ergriff die Karte mit spitzen Fingern und las den hellblau
gedruckten Text leise vor:
„ „Lieber Kyron Barrakun, herzlich willkommen auf
Terra. Mit dem Empfang dieser Karte haben Sie die Bürgerrechte
der Liga Freier Terraner erhalten. Den Angaben über Sie
entsprechend, wird Ihnen ein Apartment im Junggesellen-Hochhaus an
der Crest-Street in Terrania City zugeteilt. Ihre Arbeitsstelle
befindet sich im Datenerfassungszentrum Tecy am Anlytha Square. Am
Anfang werden Sie als Aussortierer von Undaten beschäftigt, und
zwar die reguläre Arbeitszeit von fünf Stunden täglich.
Nach der Probezeit bestehen Aufstiegsmöglichkeiten bis zum
Sektionsassistenten innerhalb von Tecy. Sobald Sie sich bei Tecy
melden, erhalten Sie Ihre ID-Karte, die gleichzeitig als Kreditkarte
dient und auf der ein Vorschuß von fünfhundert Solar
gebucht sein wird.
Im Auftrag der Regierung der LFT wünschen wir Ihnen, Kyron
Barrakun, eine gute Eingewöhnung in Terrania City und an Ihrer
Arbeitsstelle."
Kyron starrte weiter auf die Karte, obwohl es nichts weiter darauf
zu lesen gab.
Seine Hand zitterte leicht.
„Bitte, bestätigen Sie den Empfang, Mister Barrakun!"
sagte der Terminal.
„ „Ich habe die Karte erhalten", sagte Kyron. „
„Aber ich mag nicht nach Terrania City gehen."
„ „Danke, Ende!" sagte der Terminal.
„ „Mehr bekommen Sie vom Computer nicht zu hören.
Mister Barrakun", sagte die Frau am
Schalter. „ „Mister Keller und ich sind dazu da, Sie
zu beraten. Ich heiße übrigens Sita Devale. Nennen Sie
mich bitte einfach Sita! Und nun kommen Sie herein!"
Sie berührte einen Sensorpunkt auf einer kleinen
Schaltkonsole vor sich. Ein Teil der gläsernen Theke verschob
sich, so daß ein Durchlaß gebildet wurde, der zwei
Menschen nebeneinander Platz bot.
Kyron ging hindurch und ließ sich auf dem Sessel nieder, den
die beiden Menschen ihm anboten. Keller nannte seinen Vornamen:
Narad. Er bot Tee an, ein Getränk, das Kyron bislang nicht
bekannt war. Nach den ersten vorsichtigen Schlucken stellte er fest,
daß er sich daran gewöhnen konnte.
Unterdessen hatte Sita Kyrons Karte studiert. Mit gerunzelter
Stirn blickte sie den Rücksiedler an.
„Wissen Sie, daß die meisten Rücksiedler vor
Freude Luftsprünge vollführen würden, wenn man sie in
Terrania City wohnen ließe, Kyron?" fragte sie.
„ „Und Sie wollen nicht dort leben. Warum nicht?"
„ „Zu wenig Leben dort", antwortete Kyron
Barrakun.
Narad Keller lachte.
„ „Terrania City ist der belebteste Ort auf Terra",
sagte er. „ „Und seine Bevölkerung nimmt täglich
um viele tausend Menschen zu. Und Ihnen herrscht dort zu wenig
Leben!"
„ „Ich glaube, Kyron meinte es anders", warf Sita
ein.
Kyron nickte.
„ „Richtig, Sita. Mir sind nicht zu wenig Menschen
dort. sondern es gibt zu wenig Natur. Alles ist Beton,
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