PR TB 191 Geisterschiff Crest IV
euch schweben."
„Ja, so hätte unser Freund Paööl gesprochen",
bestätigte die Elster. „Wie geht es Paööl?"
Lennox Halt, der erstens ein gläubiger Mann war und zweitens
über Paol Haines nichts in Erfahrung gebracht hatte, was diesem
den Eingang in die Seligkeit verwehrt haben könnte, antwortete
ohne Gewissensbisse:
„Es geht ihm so gut, wie es einem Menschen nur gehen kann!"
„Das freut mich Lennox!"
Das klang, während es aus dem Translator hervorkam, wie
„liinxx", und so wurde Lennox Hatt von den Elstern
fürderhin genannt.
„Ich bin Mirrmiit, der Niiau unseres Volkes", erklärte
die große Elster würdevoll. „Laßt uns den
Gesang der Freundschaft anstimmen, und dann wollen wir euch helfen,
euer Ziel zu erreichen."
Lennox Hatt sah verwundert auf.
„Welches Ziel?" fragte er verwundert.
„Sucht ihr nicht nach dem großen Fahrzeug, mit dem
seinerzeit Paööl und seine Freunde reisten?"
„Ich sage Ihnen, es war absolut irreal!" stieß
Lennox Hatt hervor und wischte sich imaginären Schweiß von
der Stirn. „Ich stehe da, mit belanglosem Geschwätz
beschäftigt, und der Kerl sagt mir auf den Kopf zu, daß
wir gekommen sind, um nach der CREST zu suchen!"
„Das sollte Sie nicht allzu sehr verwundern", hielt
Kevan Duryeah dem aufgebrachten Major entgegen. „Von der CREST
IV wurde berichtet, daß die Elstern pseudo-telepathische
Fähigkeiten besitzen, die wahrscheinlich von dem Mineralklumpen
ausgehen, der in ihrem Schädel sitzt."
„Das mag so sein", ächzte Hatt. „Aber
gespenstisch war die Sache trotzdem!"
„Was haben Sie mit den Elstern vereinbart?"
„Daß der Gesang der Freundschaft vorerst verschoben
wird. Ich redete mich darauf heraus, daß ich nicht der
eigentliche Befehlshaber unserer Truppe sei. Der Befehlshaber sollte
jedoch anwesend sein, wenn gesungen wird."
„Richtig so!" lobte Duryeah. „Der Gesang der
Elstern produziert manchmal ungeahnte Folgen. Wir haben eine Reihe
von Vorbereitungen zu treffen. Hat der Aufschub die Elstern etwa
verstimmt?"
„Ich ließ es erst gar nicht so weit kommen. Es wurden
sofort weitere Geschenke aufgefahren. Die Kerle sind ungeheuer
gierig. Man könnte den Jahresumsatz eines großen
Warenhauses unter ihnen verteilen, und sie würden noch immer
nach mehr Ausschau halten."
„Sie sind der geborene Diplomat", grinste Duryeah.
„Erinnern sich die Elstern an die Landung der CREST?"
„Es hat den Anschein, Sir."
Duryeah musterte ihn überrascht.
„Hat den Anschein? Wie meinen Sie das?"
„Nun - man weiß nicht genau, ob es eine echte
Erinnerung ist, Sir", erklärte Lennox Hatt. „Die
Elstern sprechen von dem großen Fahrzeug und ihrem Freund
Paööl. Aber ob dieses Wissen aus ihrer Überlieferung
stammt oder ob es ihnen erst vor kurzem von den Rrhaal aus passendem
Anlaß wieder eingebleut worden ist, das kann man einfach nicht
sagen."
„Sie sind also fest überzeugt, daß die Verbindung
zwischen den Elstern und den Rrhaal nach wie vor besteht."
„Unbedingt, Sir. Kurz bevor die Elstern über dem
Talkessel erschienen, wurde eine äußerst kräftige
Serie von hyperenergetischen Impulsen registriert. Die Impulsserie
enthielt entweder den Befehl der Rrhaal an die Elstern, die
Verbindung mit uns herzustellen - oder sie war die Nachricht der
Elstern an die Rrhaal, daß sie auf dem Weg waren, den Kontakt
mit uns aufzunehmen. Im übrigen: Wer würde den Elstern den
Mineralklumpen in den Schädel montieren, wenn nicht die Rrhaal?"
„Diese Sache müssen wir uns ansehen!" sagte
Duryeah. „Ich werde den König bei unserer ersten Begegnung
darauf ansprechen, daß wir mit den Rrhaal Verbindung aufnehmen
wollen. Wenn er nicht weiß, wie man das macht, dann will ich
ihn dazu bewegen, daß er mir den Ort zeigt, an dem aus
animalischen Flugwesen pseudointelligente Elstern gemacht werden.
Meinen Sie, er läßt sich dazu überreden?"
„Wenn er den Ort weiß, warum nicht?" meinte
Lennox Hatt. „Es kommt nur auf die richtige Vorgehensweise an."
„Und welches ist die richtige Vorgehensweise?"
„Bringen Sie mehr Geschenke", lautete Hatts lakonische
Antwort.
Den zweiten Ausflug zum Talkessel der Elstern machte Remo Shah
nicht mit. Er blieb an Bord der HAMPTON T. zurück. Das allein
hätte der tatendurstige Leutnant leicht verwunden. Was ihn aber
wirklich wurmte, war, daß er während Kevan Duryeahs
Abwesenheit unter dem Kommando einer Frau stand. An Bord des Kreuzers
befehligte bis zu Duryeahs Rückkehr Nadim Abouzir. Und während
Remo durchaus
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