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PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

Titel: PR TB 191 Geisterschiff Crest IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Anweisungen. Die Elstern, die
dazu ausersehen waren, sich an dem Singen zu beteiligen, verteilten
sich über den Boden des Talkessels. Anscheinend ging es darum,
daß jedermann eine ganz bestimmte Position einnahm.
    Kevan Duryeah benützte die Zeit, die die Elstern für
ihre Vorbereitungen brauchten, um sich mit Lennox Hatt ins Benehmen
zu setzen. Hatt war der Mann im Hintergrund, der dafür sorgte,
daß während der bevorstehenden Zeremonie soviel
Informationen wie möglich gewonnen wurden. Er hielt außerdem
den Kontakt mit der HAMPTON T. aufrecht.
    „Sämtliche Geräte sind einsatzbereit, Sir",
erklärte er. „Wenn der Gesang der Elstern mit der Emission
von Hyperstrahlung verbunden ist, wird uns kein einziger Impuls
entgehen."
    „Was hört man von der HAMPTON T.", wollte Duryeah
wissen.
    „Nichts Neues, Sir", antwortete Hatt. „An Bord
ist alles ruhig!"
    Der Oberst nickte zufrieden.
    „Es wird Zeit, daß ich der Oberelster mein Anliegen
vortrage", sagte er.
    Mirrmiit war an den Vorbereitungen des zeremoniellen Gesangs nicht
unmittelbar beteiligt. Er hatte das Podium, das zum Betrachten der
Geschenke errichtet worden war, nicht verlassen und gedachte
offenbar, das Singen von dort herab zu leiten. Inzwischen verfolgte
er mit glitzernden Augen die Bewegungen seiner Sänger und rief
mit schriller Stimme Befehle, wenn einer Anstalten machte, sich am
falschen Platz aufzustellen.
    Mirrmiit wandte sich zur Seite, als Kevan Duryeah das Podium
betrat.
    „Der Gesang wird in Kürze beginnen", versprach er.
    „Ich habe eine Bitte, die du mir hoffentlich nicht
abschlagen wirst", erklärte Duryeah.
    „Nenne sie mir, mein Freund!" forderte der König
ihn auf.
    „Ihr lebt unter der Obhut und in der Fürsorge derer,
die über euch schweben", begann der Oberst. „Auch uns
verlangt es nach dem Wohlwollen und dem Schutz der Kii-jiöh-rrhaal.
Vielleicht ist es dir möglich, diesen unseren Wunsch in den
Gesang einfließen zu lassen. Mögen die Rrhaal so gnädig
sein, sich auch uns zu offenbaren oder uns ein Zeichen zu geben, daß
sie uns angenommen haben."
    Mirrmiit dachte über dieses Ansinnen geraume Zeit nach. Fast
fürchtete Duryeah schon, er habe gegen die gute Sitte verstoßen,
da sagte der König:
    „Ich bin überzeugt, daß die Kii-jiöh-rrhaal
über deinen Wunsch erfreut sein werden. Du zeigst große
Weisheit, indem du den Schutz derer, die über uns schweben, auch
für dich und deine Begleiter erflehst. Denn es gibt keine
größere Macht im All als die Kii-jiöh-rrhaal."
    „Ich danke dir", antwortete Kevan Duryeah und schickte
sich an, das Podium wieder zu verlassen.
    Mirrmiit jedoch hielt ihn davon ab.
    „Du bist der Herr über deine Begleiter, ich bin der
Herrscher über mein Volk", erklärte er. „Es
gebührt uns beiden, nebeneinander hier zu stehen."
    Duryeah war damit einverstanden. Es konnte nicht schaden, wenn
sein Status als Kommandant den Elstern gegenüber nachdrücklich
unterstrichen wurde.
    Solange ich nur nicht mitzusingen brauche, dachte er bei sich
selbst.
    Der große Gesang, wie Mirrmiit ihn nannte, war eine
fremdartige, streckenweise unheimliche Zeremonie. Auf des Königs
Wunsch hin waren die Leuchten abgeschaltet worden, so daß auf
dem Boden des Talkessels rötliches Halbdunkel
    herrschte. Von einem Gesang im musikalischen Sinn war nicht die
Rede. Mirrmiit stieß mit weit nach vorn gerecktem Schädel
schrille Schreie aus, die seine Untertanen wiederholten.
    Kevan Duryeahs Translator schwieg. Was immer die Schreie zu
bedeuten haben mochten, sie enthielten anscheinend keine Worte der
regulären Sprache der Elstern. Und dennoch besaßen sie
eine unüberhörbare Modulation.
    Duryeah versuchte sich einzureden, er wohne der
dämonenbeschwörenden Zeremonie einer primitiven Kultur bei,
wie er schon Dutzende auf anderen Welten miterlebt habe. Für
ihn, den Mann des 35. Jahrhunderts, gab es keinen Grund, beeindruckt
zu sein. Die einzigen, die sich für solche Dinge interessierten,
waren die Xenologen, zu deren Beruf es gehörte, die Gewohnheiten
fremder Völker zu studieren und zu analysieren.
    So dachte er. Aber je länger der Gesang andauerte, desto
deutlicher spürbar wurde, daß von ihm ein Einfluß
ausging, dem sich auch das Mitglied einer modernen hochentwickelten
Zivilisation nicht entziehen konnte. Der düstere Talkessel war
erfüllt von den spitzen Schreien der Sänger, die von den
Felswänden in dutzendfachem Echo zurückgerufen wurden.
Schrei und Gegenschrei folgten einander in einem

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