PR TB 193 Das Ende Der Duplos
Persönlichkeit robotisch. Irgendwer
- Genaueres hatte sich nie feststellen lassen - hatte vor vielen
Jahren einmal einen Roboter nach Lochny gebracht und dort vergessen.
Möglich war auch, daß er die Maschine einfach auf den
Schrott geworfen hatte.
Der Robot war eine schüsselförmige Erscheinung auf
sieben wackligen Beinen. Diese Schüssel hatte einen Deckel, und
unter diesem Deckel saß eine Kreatur, die Templin nie zu
Gesicht bekommen hatte. Er wußte nur, daß es sich um ein
Lebewesen handeln mußte, das auf organische Nahrung angewiesen
war. Dipper pflegte nämlich mit einem seiner Glieder, die sichje
nach Lage mit Werkzeugen versehen ließen, Wurzeln auszugraben
und unter dem geheimnisvollen Deckel verschwinden zu lassen. Dabei
gab Dipper sehr acht darauf, daß niemalsjemand einen Blick in
das Innere der Schüssel werfen konnte. Das fiel ihm dank eines
Kranzes von insgesamt siebzehn Sehzellen recht leicht, der sich am
Rand der Schüssel entlangzog.
Cassiddu Templin hatte nicht die leiseste Ahnung, wer einen so
verrückten Roboter gebaut hatte. Allein die Zahl der jeweiligen
Organe oder Gliedmaßen war verrückt - sieben Beine,
siebzehn Sehzellen, insgesamt dreiundzwanzig verschiedene Werkzeuge,
die in Halterungen am Körper des Roboters klebten. Das größte
Rätsel aber war, was für ein Lebewesen es geschafft sich
mit einem positronischem Roboter zu verbinden.
Templin warf einen Blick auf den Tachometer. Der Gleiter flog
trotz seiner beachtlichen Last mit etwas mehr als einhundert
Stundenkilometern über Lochny hinweg. Der Jäger schätzte,
daß er noch etwas mehr als eine Stunde Zeit hatte, sich einen
Landeplatz auszusuchen, bevor es dunkel wurde. Die Arbeit, die
Nutzlast zu verstauen, verschob er auf den nächsten Tag. Templin
sah auf der Karte nach, einer ziemlich rohen Zeichnung, die nur die
wesentlichen Einzelheiten zeigte; auch kartographisch war Lochny noch
eine Wildnis. Es gab zwar eine ganze Sammlung erstklassiger Fotos,
die von Satelliten gemacht worden waren, aber diese Bilder zeigten
hauptsächlich Wald, Wald und abermals Wald. Auch mit
Falschfarbenfotografie kam man auf diesem Planeten nicht sehr weit.
Am Horizont kamen die Nullarbor-Mountains in Sicht. Templin kannte
dort von einem früheren Unternehmen her eine mittelgroße
Höhle. Er beschloß, dort sein Hauptquartier einzurichten.
Vor allem konnte er in der Nähe den Gleiter einigermaßen
sicher abstellen. Der Rest mußte sich ergeben.
Als der Gleiter den Boden berührte, berührte
gleichzeitig die Spitze einer Beißzeder die Scheibe der
untergehenden Sonne. Templin grinste vergnügt. Er hatte seinen
Zeitplan einhalten können.
Dipper entfaltete seine Gelenke und sprang aus dem Gleiter. Auf
geheimnisvolle Weise hatte Dipper ein untrügliches Gespür
für Wildjeglicher Art. Nach kurzer Umschau gab das Wesen einen
schrillen Pfiff von sich. Das hieß, daß es in der näheren
Umgebung des Landeplatzes weder Wild noch Raubtiere gab, die Templin
bei der Arbeit stören konnten.
Die Höhle lag knapp dreißig Meter über dem Boden,
auf dem Templin den Gleiter abgestellt hatte. Näher heran war er
nicht gekommen. Er hatte ohnehin Glück gehabt. Ein Sturm hatte
den einsamen Baum, der vor sechs Jahren auf dem Landeplatz
gestanden hatte, herabgeweht. Nur dadurch war auf der Plattform
genügend Platz für den Gleiter frei geworden. Andernfalls
hätte Templin das Fahrzeug siebzig Meter tiefer abstellen
müssen.
Templin machte sich an den Aufstieg. Er erinnerte sich an den Weg,
der zu der Höhle hinaufführte. Die Felshaken, die er
eingeschlagen hatte, saßen noch an ihren Plätzen. Er
brauchte also nur neues Seil, und die Höhle war wieder
betretbar.
Templin brauchte eine halbe Stunde, dann hatte er den Aufstieg
durch weitere Haken und ausreichende Mengen Seil gesichert. Der
Eingang zur Höhle wurde halb von einem riesigen Felsbrocken
verdeckt, der glücklicherweise so stand, daß bei normalem
Wind kein Hauch in das Innere der Höhle gelangen konnte. Vor
allem bei den Winterstürmen war die Windrichtung sehr konstant,
das kam Templin zugute.
Mit dem Impulsstrahler vertrieb er ein halbes Dutzend
Flugschlangen, die sich in der Höhle eingenistet hatte,
meterlange Geschöpfe mit wurmförmigem Leib und
fledermausähnlichen Flügeln, ziemlich harmlos, wenn man
sich nicht auf einen Ringkampf mit ihnen einließ. Sie ernährten
sich hauptsächlich von kleinen Nagern, deren es in den Wäldern
genug gab.
„Hier werden wir es uns gemütlich machen",
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