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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war der Schneefall der Nacht abgeräumt worden. Darauf zu
gehen, war entschieden angenehmer als das Herumklettern in der
Wildnis. Templin blieb an einer Ecke stehen. Wohin sollte er
    sich wenden? Er wollte Gaelyn und die kleine Joan besuchen, er
wollte mit einem Mitglied der Regierung sprechen, er wollte etwas
essen, und er mußte auch mit Mclnty reden, wegen des Gleiters.
Was war am wichtigsten?
    Templin verließ die Hauptstraße. Er brauchte zehn
Minuten, bis er den Friedhof am Stadtrand erreicht hatte.
    Die Gräber mußten in den Boden gesprengt werden, keine
leichte Arbeit. Eines der wenigen Gräber auf dem Friedhof war
vor kurzem erst ausgehoben worden. Ein Kreuz aus Metall stand am
Kopfende des Grabes.
    Jentho Cardon, las Templin. Cardon war zweiunddreißig Jahre
alt geworden.
    „Du hättest noch ein paar Augenblicke gebraucht,
Junge", murmelte Templin. „Noch eine Minute, dann hättest
du mir dein Geheimnis erklären können."
    Duplos, was waren Duplos? Templin hatte den Begriff noch nie
gehört.
    Der Jäger blieb fünf Minuten an dem Grab stehen, dann
verließ er den Friedhof wieder. Bedächtig marschierte er
zur Hauptstraße zurück. Er beschloß, als erstes eine
warme Mahlzeit einzunehmen.
    Im Saloon waren die Schäden der großen Keilerei längst
beseitigt worden. Templin war ein wenig enttäuscht, als er
ziemlich gleichgültig empfangen wurde, aber das gehörte zu
dem Menschenschlag, der Lochny besiedelt hatte. Man machte nicht viel
Aufhebens. „Herzlich willkommen", sagte eine Frauenstimme.
    Sheila Marsden hatte Templin erkannt. Der Jäger wurde rot,
ärgerte sich darüber und wußte nicht einmal warum.
    „Ein Steak, Mädchen", bestellte er. „Und
viel Salat dazu."
    Auf den Whisky hatte er verzichtet. Es war vielleicht besser, den
Körper einstweilen zu schonen.
    Während in der Küche das Essen vorbereitet wurde,
versuchte Templin nachzudenken.
    Er mußte Lochny mit dem nächsten Schiff verlassen, das
jedenfalls stand fest. Zum einen war er ruiniert, sein Vermögen
gehörte weitestgehend Mclnty, zum anderen war er als Jäger
und Fallensteller erledigt - daß er die Reste der
Carruthers-Expedition gefunden und gerettet hatte, entband ihn nicht
von der Verpflichtung, die vermaledeiten Frösche
heranzuschaffen, die er zugesagt hatte.
    „Nun? Erfolg gehabt?" fragte Sheila und setzte sich an
seinen Tisch.
    Templin schüttelte den Kopf.
    „Nein", sagte er mit erstaunlich ruhiger Stimme. „Es
war eine Pleite, eine fürchterliche Pleite sogar. Ich habe keine
Frösche gefunden, wohl aber ein paar Leute."
    „Ich weiß", sagte Sheila. „Ich habe sie
gesehen. Die Frau ist hübsch. Das kleine Mädchen auch."
    Wieder wurde Templin rot. Der herantretende Kellner enthob ihn der
Verpflichtung, irgendetwas Dummes zur Erklärung zu stammeln. Das
Steak war riesig, der Salat knackig und frisch. Templin hatte einen
ausgesprochenen Heißhunger und fiel wie ein Wolf über das
Essen her.
    „Morgen wird das Schiff kommen", sagte Sheila. „Wir
wissen noch nicht, wer uns besucht, aber es soll ein hohes Tier sein,
habe ich gehört." Templin sah verwundert auf.
    „Und was ist mir der Warnung?"
    „Was für eine Warnung?"
    „Auf den Besucher soll ein Anschlag verübt werden",
sagte Templin hastig. „Ich habe dem Doktor gesagt, er solle die
Administration warnen. Oh, dieser Narr, er hat mein Reden für
Fieberträume gehalten."
    Templin war blaß geworden. Er legte das Besteck zur Seite
und schob den Teller von sich. „Wo sind meine Begleiter?"
fragte er. „Die Frau, das Kind und der alte Mann?"
    „Sie sind bei der Witwe untergekommen", wußte
Sheila zu berichten.
    Templin dankte hastig, warf eine Münze auf den Tisch und
hastete davon. Die Witwe hatte auch einmal einen Namen gehabt, aber
der hatte sich auf geheimnisvolle Weise verflüchtigt. Sie hieß
die Witwe, weil sie die einzige Frau auf Lochny war, die nach dem Tod
ihres Mannes nicht wieder geheiratet hatte. Angesichts des horrenden
Männerüberschusses war das höchst bemerkenswert.
    Templin brauchte nur ein paar Minuten, um das Haus der Witwe zu
erreichen. An der Tür mußte er erst einmal verschnaufen.
Noch war er nicht auskuriert. Der Lauf hatte ihn angestrengt.
    Templin klopfte.
    Es war Gaelyn, die ihm öffnete. Sie sah erholt aus, wenn auch
ein wenig mager.
    „Cassiddu", sagte die junge Frau. Aus dem Hintergrund
kam Joan herangaloppiert und schmiegte sich an Templins Beine. Der
Jäger nahm sie in den Arm.
    „Zieht euch an, aber schnell. Wir müssen

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