Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Leiche
eines Mannes, eines sehr tapferen, mutigen Mannes."
    „Stimmt", sagte der Arzt. Er fühlte den Puls. „Daß
wir den alten Mann durchbringen konnten, erscheint mir wie ein
Wunder. Die Frau und das Kind werden in ein paar Tagen wieder wohlauf
sein."
    Templin lächelte schwach. Er hätte gerne gesehen, wie
sich die Kleine anstellte, wenn sie zum ersten Mal eine richtige
Stadt sah.
    Dann fiel ihm etwas ein.
    „Hören Sie, Doktor! Ich muß ganz dringend einen
hohen Vertreter der Administration sprechen. Es ist ungeheuer
wichtig."
    „Langsam, langsam", sagte der Arzt gemütlich.
„Kein Grund zur Aufregung."
    „Doktor, das Imperium ist in Gefahr. Ist der Jubiläumstag
schon angebrochen? Ist der Vertreter des Imperiums schon angekommen?"
    „Noch ist es nicht soweit", sagte der Arzt. „Und
wenn Sie wieder völlig hergestellt sind, dann können Sie
auchjemanden von der Administration besuchen."
    Templin wollte aufspringen und das Bett verlassen, aber seine
Gliedmaßen gehorchten ihm nicht. Er brachte nur ein Stöhnen
über die Lippen. Der Doktor drückte ihn auf das Bett
zurück.
    „Verehrtester", sagte der Arzt energisch. „Als
Sie hier bei mir ankamen, da hatte der Sensenmann Sie bereits fest im
Griff. So etwas von Erschöpfung habe ich noch nie erlebt. Daß
Sie noch leben, ist ein Wunder, wie es die Medizin nur alle
Jahrhunderte einmal erlebt. Es sind jetzt zwei Tage vergangen - mit
dem Bäumeausreißen werden Sie noch ein Weilchen warten
müssen."
    „Doktor!" Templin legte alle Überzeugungskraft in
seine Stimme. „Ich bin nicht irre, und ich habe auch keine
Halluzinationen. Ich muß einen der Administratoren sprechen. Es
ist ungeheuer wichtig, für Lochny und für das ganze
Imperium. Auf den Repräsentanten des Imperiums soll ein Anschlag
verübt werden."
    Der Arzt pfiff durch die Zähne. Templin seufzte erleichtert.
Man hatte ihn verstanden.
    „Auch das wird sich legen, junger Mann", sagte der Arzt
freundlich. „Ich werde Ihre Warnung an die zuständigen
Stellen weiterleiten."
    Templin ließ sich in die Kissen zurücksinken. Er hatte
die Warnung rechtzeitig überbringen können. Er hatte es
tatsächlich geschafft. Jetzt hatte er sich eine große
Portion Schlaf redlich verdient.
    Beim Erwachen stellte er fest, daß er zum einen
zweiundsiebzig Stunden hintereinander geschlafen hatte, und daß
er zum anderen von einem grauenvollen Hunger gepeinigt wurde. In
seinem Arm steckte in der Nähe des Handgelenks eine
Plastikkanüle im Fleisch, die mit einer großen Flasche
verbunden war. Die Flasche enthielt eine klare Flüssigkeit und
baumelte am Kopfende des Bettes an einem Haken. Offenbar hatte er die
ganze Zeit über am Tropf gehangen. Das erklärte, warum er
so lange geschlafen hatte, offenbar war der Flüssigkeit ein
Medikament beigemischt worden. Von Traubenzuckerlösung hatte
Templin allerdings genug. Er entfernte die Kanüle aus seinem Arm
und stand auf.
    Seine Knie hatten die Festigkeit eines Puddings. Wenn er sich
nicht vorsichtshalber am Bett festgehalten hätte, wäre er
der Länge nach auf den Boden geschlagen. Das hätte
garantiert den Arzt auf den Plan gerufen, und der hätte Templin
wahrscheinlich wieder ins Bett gesteckt. „Was ich brauche",
murmelte Templin, während er vorsichtig einen neuen Anlauf nahm,
um das Bett zu verlassen, „ist ein Riesensteak und ein noch
größerer Whisky."
    Diesmal gaben seine Knie nicht nach. Er wackelte und schwankte
zwar, als habe er sich den gewünschten Whisky bereits genehmigt,
aber er fiel nicht hin.
    In einem Schrank entdeckte Templin frische Wäsche und
passende Kleidung. Jemand war offenbar in seine Wohnung eingedrungen
und hatte dort nach Kleidung für ihn gesucht. Templin zog sich
an, dann verließ er vorsichtig das Haus. Er öffnete das
Fenster seines Krankenzimmers und spähte hinaus, und in einem
Augenblick, in dem ihm niemand zusah, stieg er hinaus, auf das flache
Dach des Schuppens. Von dort auf den Hof zu gelangen, war ein
Kinderspiel. Auf dem Hof stand eine Wassertonne. Templin versuchte,
in dem Wasser sein Spiegelbild zu erkennen - wenn es stimmte, was er
sah, hatte er etliche Pfunde an Gewicht verloren und war noch hagerer
und schmächtiger geworden, als er ohnehin schon war. Templin
ging mit einem Achselzucken darüber hinweg. Eine Schönheit
war er nie gewesen.
    Es war Mittagszeit, und auf den Straßen von Lochny war nicht
viel los. Templin schlenderte über die Hauptstraße und
pfiff vergnügt. Die Straße war hart gefroren, und am
Morgen

Weitere Kostenlose Bücher