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PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

Titel: PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden
Autoren: Perry Rhodan
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wenn er sie insgeheim beobachtete, hatte er das Gefühl,
sich in einem Spiegel zu sehen. Aber natürlich bewegte sie sich
nicht so ungelenk wie er. Ihr Schritt war geschmeidiger, sie stakste
nicht, sondern tänzelte, und sie ruderte nicht mit den
    Armen wie ein Schwimmer auf dem Trockenen, sondern gestikulierte
mit Anmut. Selbst wenn sie gegen ein Hindernis rannte oder über
ihre eigenen Beine stolperte, so tat sie es mit weiblicher Grazie.
    „Warum fragst du mich nicht, weshalb ich davongelaufen bin,
Walty?" sagte sie, während sie zur Vorderseite der Hütte
gingen.
    „Wenn dir danach ist, wirst du es mir schon erzählen",
erwiderte er und fingerte mit dem Impulsschlüssel am Schloß
herum.
    Lela bot ihm lachend an, die Tür für ihn auf
zuschließen. Tatsächlich ging es bei ihr schneller, was
nicht hieß, daß sie die Tür aufbekam. Ganz und gar
nicht, aber sie schaffte etwas, was selbst Klackton in all den Jahren
noch nicht gelungen war. Sie brach nämlich den Schlüssel
ab, und Klackton besaß kein Duplikat. So kam es, daß sie
sich durch ein Fenster Zugang zur Hütte verschaffen mußten.
    „Wie romantisch", kommentierte Lela ihren plumpen
Einschleichversuch. Und als sie dann beide jenseits des Fensters auf
dem Boden lagen, raubte Lela ihm lachend einen Kuß. Klackton
war froh, daß es finster genug war, so daß sie seine
Schamesröte nicht sehen konnte. Er rappelte sich schnell auf.
    Es gab noch eine Menge zu tun, bevor er daran denken konnte, sich
am Feuer des offenen Kamins auszuruhen. Er fand den Schalter und
machte Licht. Dann wanderte er durchs Haus und sperrte die
Eingangstür von innen auf.
    „Vielleicht kannst du dich inzwischen etwas nützlich
machen, während ich das Gepäck ins Haus schaffe",
sagte er und eilte zum Schweber hinaus, um für ein paar Minuten
ihrer Gegenwart zu fliehen. Sie machte ihn nervös und verleitete
ihn dazu, alle seine Grundsätze in punkto Frauen preiszugeben.
Er war bereits soweit, seine vorgefaßte Meinung über sie
völlig zu revidieren.
    Er stand vor einem Problem. Sollte er in der Dunkelheit zur Farm
zurückfliegen oder die Nacht mit Lela unter einem Dach
verbringen? Beide Möglichkeiten gefielen ihm nicht. Aber für
eine davon würde er sich entscheiden müssen.
    Zuerst einmal mußte er aber das Gepäck ins Haus
schaffen. Eine halbe Stunde später war der Schweber entladen.
Durch das Haus zog sich der verlockende Duft von warmen Speisen.
    „Ich habe uns rasch etwas zurechtgemacht", erklärte
Lela, während sie einen dampfenden Topf servierte, dem dieser
betörende Duft entstieg.
    Klackton wollte wissen, was für ein Gericht das sei, doch
Lela meinte, daß sie das nicht so genau sagen könne, weil
sie wahllos einige Dosen aufgemacht und den Inhalt verrührt
habe.
    „Eintopf!" entschied Klackton grinsend, nachdem er
gekostet hatte. Es schmeckte vorzüglich.
    Nachdem sie gegessen hatten, machte Klackton Feuer im Kamin. Lela
setzte sich neben ihn, und als er nervös von ihr abrücken
wollte, hielt sie ihn sanft, aber bestimmt zurück. Klackton
wurde heiß und kalt zugleich. Auf der Vorderseite grillte ihn
die Hitze des Feuers, von hinten kroch ihm die Eiseskälte den
Rücken hinauf und seitlich elektrisierte ihn die Berührung
mit Lelas Körper.
    „Man sagt, Gegensätze ziehen sich an", murmelte
sie. „Aber wir verstehen uns, obwohl wir einander so ähnlich
sind. Macht dich das auch bange, Walty?"
    „Ein bißchen schon", krächzte er und war
nicht sicher, ob Lela es überhaupt verstand. Ohne auf seine
Äußerung einzugehen, fuhr sie fort:
    „Meine Ungeschicklichkeit hat mir immer schwer zu schaffen
gemacht. Ich bin eine Sternenklau, Walty, das ist die herrschende
Sippe bei den Felix-Asteroiden. Die Sternenklaus sind geschickt und
stark, listig und skrupellos. Alle diese Eigenschaften fehlen mir.
Ich mußte mir schon als kleines Mädchen immer wieder sagen
lassen,
    daß ich für das rauhe Leben in den Asteroiden nicht
geeignet sei. Ich paßte nicht in das Schema, ich machte meinem
Clan nur Schande. Was ich anrührte, ging schief."
    „Dasselbe bei mir", meinte Klackton mitfühlend.
    „Meine Familie bemühte sich sehr um mich, aber ich
konnte nie die an mich gestellten Anforderungen und die in mich
gesetzten Erwartungen erfüllen", fuhr Lela fort. „Keiner
der jungen Männer wollte mich zur Frau haben, weil alle
fürchteten, daß meine Kinder so werden könnten wie
ich. Und ich bin ja auch wirklich häßlich..."
    „Oho!" machte Klackton. „Jetzt übertreibst
du
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