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PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

Titel: PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden
Autoren: Perry Rhodan
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aber." Sie rieb den Kopf dankbar an seiner Schulter. „Da
ich für nichts anderes gut war, schob mich meine Familie in die
Priesterinnenschule ab", sprach Lela weiter. „Nicht daß
das eine Demütigung gewesen war, nein, ganz im Gegenteil. Es ist
eine Ehre, eine Karyatide zu sein. Man ist überaus geachtet und
angesehen, wenn man zu jenen Auserwählten gehört, die den
Gezeitentempel tragen. Aber niemand reißt sich um diese Ehre.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß man eine Tochter nur dann
Karyatide werden läßt, wenn sie zu nichts anderem taugt.
Und ich war so unfähig, daß ich es bis zur Nullipara
brachte."
    Sie schwieg. Und in die Stille hinein sagte Klackton: „Nullipara,
das heißt soviel wie die Frau, die noch nicht geboren hat."
    „Bei uns ist die Nullipara die Hohepriesterin, die
höchstangesehene Frau überhaupt", sagte Lela. „Aber
sie hat keinerlei Rechte, nur Pflichten. Die Nullipara ist in einem
goldenen Käfig gefangen, wenn du weißt, was ich meine. Das
ist kein Leben für mich, Walty. Ich litt sehr unter der
Verantwortung, die auf mir lastete. Als sich mir dann die Chance zur
Flucht bot, ergriff ich sie... Aber ich hätte wissen müssen,
daß man die Nullipara nicht so ohne weiteres ziehen läßt.
Ich erfreue mich meiner Freiheit noch nicht lange. Seit meiner Flucht
sind erst zwei Monate vergangen, und erst vor einer Woche habe ich
meinen Fuß auf Rustoner gesetzt. Ich durfte mich nur sieben
Tage des freien Lebens auf dieser Welt erfreuen, bis mich meine
Verwandten fanden, die mich zuvor schon durch die halbe Galaxis
jagten. Sie wollen mich zu den Asteroiden zurückbringen und mich
wieder in den goldenen Käfig der Nullipara stecken. Aber ich
würde eher sterben, als dorthin zurückzukehren. Laß
es nicht zu, Walty. Bitte, hilf mir."
    Sie weinte. Zuerst völlig lautlos, dann wimmernd wie ein
kleines Kind.
    „Ich werde dich beschützen, kleine Lela",
flüsterte er ihr zu. „Ich werde verhindern, daß dir
irgend jemand etwas Böses antut."
    Sie schlief in seinen Armen ein, und er brachte sie ins
Gästezimmer und legte sie aufs Bett. Einen Moment zögerte
er, doch dann entkleidete er sie und deckte sie zu.
    Er mußte lächeln, als er sich daran erinnerte, wie er
einmal mit Annemy hierhergekommen war. Damals war er nahe
darangewesen, sich zu überwinden und seine Ängste vor der
natürlichsten Sache von der Welt zu besiegen. Aber eben nur
beinahe; ein Nervenausschlag hatte ihn davor bewahrt. Heute war er
dem Schicksal dafür dankbar. Annemy war keine Frau für ihn,
sie verdiente sich einen ganzen Mann.
    Er warf Lela einen letzten zärtlichen Blick zu, dann kehrte
er ins Wohnzimmer zurück und unterhielt das Feuer im Kamin bis
tief ins Morgengrauen hinein.
    Sie blieben drei Tage und drei Nächte in der Hütte, dann
brachen sie auf.
    Klackton hatte lange über Lela nachgedacht und fand, daß
sie nirgends auf Rustoner vor ihren Verfolgern sicher war. Ihm war
längst klar geworden, daß es sich bei den drei Anrufern,
die ihm unmißverständlich gedroht hatten, um keine anderen
als um Lelas Häscher handeln konnte. Vielleicht hatten sie der
Farm bereits einen Besuch abgestattet. Vielleicht aber hatten sie
auch von der Jagdhütte erfahren und waren bereits unterwegs
hierher.
    Er verschwieg Lela seine Befürchtungen, um sie nicht unnötig
zu beunruhigen. Aber sie veranlaßten ihn zum sofortigen
Aufbruch. Lela vertröstete er damit, daß sie jederzeit
hierher zurückkommen könnten, wann immer ihr danach war.
    Während des Rückflugs überlegte sich Klackton, ob
es nicht klüger wäre, Lela erst einmal in die Hauptstadt zu
bringen. Noel Aladin, der Gastronom, den Klackton zur vegetarischen
Kost bekehrt hatte, würde sie bestimmt für ein paar Tage
bei sich aufnehmen.
    Doch als Klackton routinemäßig Funkkontakt mit seiner
Farm aufnehmen wollte und sich niemand meldete, da ließ ihn die
Sorge um seine Tiere alle Vorsichtsmaßnahmen vergessen. Es
mußte etwas Unvorhergesehenes vorgefallen sein, wenn sich weder
Otto noch Billy meldeten.
    Im Geist sah Klackton seinen furchtbaren Alptraum Wirklichkeit
werden. Nur daß es sich bei dem Orkan nicht um ein
Naturereignis handelte, sondern um die Kampftruppen der Sternenklaus
von den Felix-Asteroiden, die die Farm dem Erdboden gleichmachten und
seine armen, hilflosen Tiere abschlachteten.
    „Was hast du auf einmal, Walty?" wunderte sich Lela,
die seine Verwandlung zu einem zuckenden und zitternden Nervenbündel
nicht verstehen konnte.
    „Es ist nichts weiter",
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