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PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC

PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC

Titel: PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnte sein Gesicht jetzt
deutlich erkennen. Die Haare hingen ihm wirr in der Stirn, der
Angstschweiß lief ihm über das von den Fäusten des
Springers zerschlagene Gesicht. Es handelte sich um den Leiter der
ersten Schicht, Kasoms speziellen Freund.
    Das Gemurmel der Umstehenden wurde plötzlich leiser. Sie
machten einen der beiden Kästen aus, der sich schwarz und
drohend seinen Weg bahnte. Melbar hatte seinen Blaster wieder
eingesteckt und den Mann wieder losgelassen. Der Saboteur zitterte.
    Aus den Lautsprechern des Kastens dröhnte es dumpf auf. Der
Fremde benutzte einen Translator, so daß seine Originalstimme
nicht zu erkennen war.
    „Was tatest du?“ dröhnte es aus dem Behälter,
in dessen Innern sich ein unheimliches, absolut nichtmenschliches
Wesen befand.
    Der Schichtführer wich einen Schritt zurück. Sein eben
noch hochroter Kopf wurde blutleer. Aus geweiteten Augen sah er
seinen Richter und Henker an.
    „Ich ... ich wollte das Gerät nicht zerstören,
Herr ... gewiß nicht!“
    „Saboteur!“ dröhnte ihm die Anklage entgegen.
„Nicht, was du wolltest, zählt, sondern was du tatest.
Warum tatest du? Sollte das Teil nicht ersetzt werden können und
das Hyperinmestron deshalb nicht funktionsfähig werden können,
wird das Solsystem weiterhin existieren. Durch deine Schuld.
Rechtfertige dich, wenn du kannst!“
    Der Schichtführer senkte den Kopf. „Ich ... ich wollte
mich an Kuram rächen. Seine Arroganz ... ich ...“ Er
schrie auf. Dann rannte er los, bis er vor eine Metallwand des
Hyperinmestrons prallte. Er war blind vor Angst. Es ist auch nicht
jedermanns Sache, von einem schwarzen Überdruckbehälter
bedroht zu werden, der der personifizierte Tod ist. An dem Gerät
warf er sich herum, riß seinen Blaster hoch und schaffte es
sogar noch, die Waffe zu entsichern. Eine Nanosekunde später war
er tot.
    Der ultrahelle Blitz, der aus dem Abstrahlpol des Druckbehälters
gezuckt war, blendete mich noch Sekunden später, obwohl ich
nicht hineingesehen hatte. Der Wasserstoffatmer im Innern hatte nur
einmal geschossen.
    „Weiterarbeiten!“ kam der Befehl aus dem Lautsprecher.
Ich fröstelte. Diese eiskalte Translatorstimme nach dem brutalen
Mord ließ mich erschauern. Der Fremde zog sich zurück.
Betroffene Stille folgte. Erst nach einigen Minuten setzte
verhaltenes Murmeln ein, das zu erregtem Palaver anschwoll. Melbar
hob den Arm.
    „Ich bitte um Ruhe“, sagte er mit erhobener Stimme. Es
dröhnte durch das ganze Labor. „Hortanl und Ku-ynz -
schaffen Sie den Toten beiseite. Die anderen begeben sich wieder an
ihre Arbeit. Wir müssen das zer
    störte Gerät nachkonstruieren, sonst kommen wir nicht
weiter.“
    Die Menge zerstreute sich, und die beiden Aufgerufenen trugen die
Überreste des Toten weg. Der Energiestrahl war höchstens
fingerstark gewesen, und dennoch hatte er den gesamten Oberkörper
des Mannes verdampft. Ich bekam einen noch größeren
Respekt vor den Waffen der Fremden.
    Zehn Minuten später war die Arbeit wieder im Gang. Kasom war
in sein Büro gegangen und hatte Kantros angerufen, um ihm vom
Tod des Saboteurs zu berichten. Jetzt mußte der Stationsleiter
sich wieder einmal nach einem neuen Schichtführer umsehen.
    Ob Kasoms Vorgänger auf die gleiche Weise umgekommen war? Die
Regeln und Gesetze der CONDOS VASAC waren hart und unmenschlich. Wer
versagte, mußte sterben. Der Schichtführer hatte versagt,
weil er seinen Rachegefühlen nachgegangen war. Ich begann, über
seine Motive nachzudenken. Konnte es sein, daß er sich
gegenüber Kasom zurückgesetzt fühlte? Vielleicht sah
er in meinem Freund und Partner einen Konkurrenten, der dank seines
überragenden Wissens ihm quasi die Arbeitsbasis nahm. Der
Schichtmeister vermochte keinen eigenen Erfolg mehr zu erreichen.
Dazu kam, daß Kasom ihn vor dem sicheren Tod gerettet hatte -
diesmal kein Grund, dankbar zu sein, sondern eine weitere Demütigung.
Der Schichtmeister war Akone gewesen, Angehöriger eines der
stolzesten Völker der Galaxis. Kasom war Ertruser, also ein
Ter-ra-Abkömmling, einer der „jugendlichen
Emporkömmlinge“, wie sich ein Akone einmal ausgedrückt
hatte. Und von so einem jugendlichen Emporkömmling, einem
galaktischen Grünschnabel, war der alte Akone gerettet worden!
    So mußte es sein. Ich konnte mir keinen anderen Grund
vorstellen. Die Zahl der Akonen, die in Terra
    nern keine das alte Reich bedrohenden Emporkömmlinge und
Invasoren sahen, sondern Partner in der Galaxis, war noch zu gering.
Der

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