PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC
feststellte. Auch den Druckbehältern der
Wasserstoffatmer war eine gute funktechnische Ausrüstung
zuzutrauen, und wenn sie dann eine Kreuzpeilung vornahmen, war Lemy
erledigt.
Nebenbei trieb der Ertruser die Techniker noch stärker an als
zuvor. Das Gerät mußte nachgebaut werden, sonst konnte der
Versuch nicht starten. Kasom war aber nicht gewillt, länger als
eben nötig zu warten. Es hätte weitere vierundzwanzig
Stunden Wartezeit be
deutet. Der Ertruser hatte dabei eine bestimmte Idee entwickelt.
Der Versuch würde vollkommen gelingen, doch anschließend
würde er das Hyperinmestron nicht abschalten, sondern als Waffe
gegen sich selbst verwenden. Dazu benötigte er den Anreger.
Hätte er seine Spezialausrüstung noch besessen, wäre
es alles viel einfacher gewesen. Die aber war vom SDW auf Lepso
vernichtet worden. Wahrscheinlich ahnten die uniformierten Gauner
nicht einmal, was sie da alles verbrannt hatten.
Langsam entstand ein Geräteblock. Immer öfter sah Kasom
auf seinen Zeitgeber. Oben auf der Galerie wurde das verschmorte
Gerät demontiert. Nur wenige Teile waren noch brauchbar und
wurden verwendet. Die Männer und Frauen arbeiteten wie die
Wahnsinnigen. Das erste Murren wurde laut. Kasom ging darüber
hinweg und packte selbst mit zu. Da sahen die CV-Exper-ten, daß
er das, was er ihnen abverlangte, selbst auch zu leisten imstande
war.
Wenn sie gewußt hätten, daß sie ein Gerät
herstellten, das den einzigen Zweck hatte, sich Stunden später
selbst zu vernichten ... !
Und immer wieder tauchte einer der Fremden auf. Kasom grübelte.
Was hatte die Menschheit den Außergalaktischen getan, daß
sie einen solchen Aufwand betrieben und weder Kosten noch Mühen
scheuten, um sie zu vernichten? Jedes, aber auch wirklich jedes
Mittel war den Fremden recht. Dabei waren sie in ihrem Metabolismus
so grundverschieden von den Menschen, wie es nur eben möglich
war. Die einen atmeten Sauerstoff, die anderen Wasserstoff. Es gab
keine Expansionsprobleme. In ein und demselben Sonnensystem
vermochten beide Völker nebeneinander zu leben, ohne sich zu
stören, weil des einen Lebenssphäre des anderen Tod war.
Schließlich war es auch gelungen, mit den ebenfalls Wasserstoff
atmenden Maahks in Andromeda
zu einer friedlichen Koexistenz zu kommen! Dieser kalte Krieg war
so sinnlos ...
Kasom ahnte aber, daß die geheimnisvollen Herren der CONDOS
VASAC sich auf die Dauer nicht in der Milchstraße halten
konnten. Woher mochten sie kommen? Aus den Magellanischen Wolken oder
aus noch weiter entfernten Milchstraßensystemen? Auf jeden Fall
hatten die Menschen, die sich in ihrer eigenen Galaxis befanden, das
größere Kräftepotential zur Verfügung. Die
Fremden konnten nicht so agieren, wie sie wollten. Sie mußten
heimlich für Nachschub sorgen. Und falls sie einen offenen
Angriff riskierten, hatten sie die Solare Flotte im Nacken, während
die Fremden erst eine lange Anflugstrecke zurücklegen mußten.
Irgendwie erinnerte das Kasom an Perry Rhodans Taktieren während
des Andromeda-Vorstoßes im Kampf gegen die Meister der Insel,
nur hatten die Terraner da niemals verbrecherische Methoden
ergriffen.
Es war so sinnlos, wie etwas nur sein konnte. Die Fremden konnten
nur Teilerfolge erringen. Dabei erlitten sie andererseits eine
Niederlage nach der anderen. Zur Zeit waren sie dabei, eine weitere
zu empfangen. Unter diesen Voraussetzungen konnte ihr Vorgehen nur
das eines Wahnsinnigen sein.
Jemand hinter Kasom räusperte sich. Kasom hob den Kopf. „Was
ist?“ fragte er.
„Herr, auf die Gefahr hin, daß Sie sich vor Freude
umbringen: Das Gerät ist soeben fertiggestellt worden und wird
im Augenblick installiert. Wollen Sie es testen?“
„Nicht nötig“, winkte der Ertruser ab. Das war ja
schneller gegangen, als er gehofft hatte. „Wenn es genau nach
meinen Plänen konstruiert wurde, funktioniert es auch so, wie es
soll. Begriffen? Fertigt das Duplikat an, damit es im Zweitgerät
installiert werden
kann, dann brauchen wir uns später nicht mehr damit
aufzuhalten. Die Anschlüsse haben Zeit.“
Der Techniker grinste ihn erfreut an und verschwand. Kasom verließ
sein Büro ebenfalls. Es war an der Zeit, den Kernauflader
probelaufen zu lassen. Lemy Danger mußte ungestört
versuchen können, mit einem Raumschiff Kontakt zu bekommen.
Sollte sich ein Schiff in der Nähe befinden, mußte dessen
Transmitter auf Empfang geschaltet werden, damit die beiden
Spezialisten rasch entkommen konnten. Sie brauchten dann nur
Weitere Kostenlose Bücher