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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schneiden blitzten auf, als sie Halbkreise in der Luft
beschrieben und die Köpfe der Wagenlenker trafen, die in einen
unentwirrbaren Knäuel schreiender und um sich schlagender Tiere
und Trümmer der vier Wagen verkeilt waren. Peremwah und Amasis
rissen die gefüllten Köcher der Fremden aus den Bordwänden
und rannten zurück an ihre Plätze. Als sie atemlos ankamen,
rauschte gerade die Sandwolke des vierten oder fünften Angriffs
heran.
    Ich wußte es, sagte sich der Alte, während er
versuchte, gleichzeitig an mehreren Schauplätzen zu sein, daß
die Fremden ebenso mutig und diszipliniert sind wie wir. Das ist es,
was sie siegen läßt. Das und ihr Hunger nach Macht.
    Er rammte einen Angreifer, der am Griff eines Wurfankers hing und
sich gerade über die Rampe schwingen wollte, den Stachel seiner
Waffe ins Gesicht. Schreiend fiel der Fremde in den Sand zurück;
ein Gespann trampelte ihn nieder. Ein Pfeil bohrte sich seitlich der
Kupferschnalle in Peremwahs Gürtel und riß eine dreieckige
Wunde über der Leber. Eine breite Blutbahn lief über den
Schenkel. Der Mann brach den Pfeil heraus und kämpfte weiter.
    Neben ihm schleuderte ein Soldat einen Glutkorb in ein Gespann,
das hart unter der Mauerkrone wendete. Die Soldaten spürten Sand
in den Augen, in den Nüstern und zwischen den Zähnen.
Inzwischen hatten sich die niedrigen Dünen in einem Halbkreis um
das Fort herum in eine Zone des Todes verwandelt. Die
    Reste von Gespannen brannten und rauchten. Sterbende und tote
Männer und Pferde lagen im Sand oder versuchten kriechend, sich
zu entfernen. Überall steckten oder lagen zerbrochene Waffen.
Über den lockeren Blöcken der Brustwehr lagen mindestens
hundert tote Soldaten. Und schon näherten sich wieder frische
Krieger mit Wagen und ausgeruhten Pferden.
    Die Zeit verging. Mehr Männer starben, und der Kampf wurde
erbitterter.
    Die Gruppe der ägyptischen Soldaten war zusammengeschmolzen
und hatte sich um den inneren Bezirk des Forts zusammengeschlossen.
Auf dem Dach des ehemaligen Tempels standen die Bogenschützen
und schossen ruhig und sicher. Über der Kampfstätte lag
jetzt eine fast undurchdringliche Wolke aus Rauch, Staub und Sand,
aus dem Gestank der Tiere und dem Schweiß der Männer. Es
roch säuerlich nach dem Erbrochenen und süß nach dem
Blut, das im Sand trocknete. Herrenlose Pferde liefen mit
nachschleifenden Zügeln vor den Kämpfenden hin und her.
Ihre Hufe schlugen gegen die Schädel und Schilde von Toten und
Sterbenden.
    Es war Mittag.
    Die Sonne strahlte fast senkrecht herunter und versuchte, die
Männer auf dem Boden und den glühend heißen Steinen
festzunageln. Hin und wieder sprang ein Soldat ins Innere des
Tempels. Dort standen im Schutz einer massiven Mauer die mächtigen
Krüge voller Brunnenwasser. Leidlich erfrischt kamen die Männer
wieder hervor und stürzten sich in den Kampf.
    Noch kämpften hundertzwanzig Pharao-Soldaten.
    Die Heka Khasut hatten mit all ihren Gespannen einen Kreis um die
Festung geschlossen. Verletzte und erschöpfte Tiere waren ebenso
ausgewechselt worden wie die Männer. Zwischen den Gespannen und
am Rand des Forts humpelten Männer mit Keulen und erschlugen die
Sterbenden - ohne Unterschied, ob es eigene Männer waren oder
solche des Gegners. In der Luft über dem Delta begannen sich die
ersten Geier zu sammeln. Rabenschwärme tauchten auf; die Tiere
kamen aus weiter Entfernung und witterten das Fleisch der Leichen.
Die Schwärme wurden immer größer, aber noch traute
sich kein Vogel hinunter zur Stätte des Todes.
    Man sah, daß Frauen zwischen den Gespannen umherliefen und
den Männern Krüge und nasse Tücher reichten. Eine
dichte Wolke von zweihundert oder mehr Pfeilen fegte die letzten
Bogenschützen vom Dach des Tempels. Kaltes Grausen packte manche
der Ägypter, als ihnen die Körper der Freunde vor die Füße
fielen, mit Pfeilen gespickt wie die Zielscheiben, mit denen sie
einst trainiert hatten.
    Zwei Soldaten sprangen aus der Deckung zwischen den Säulenbündeln
heraus, bewaffnet mit Schilden, Kampfbeilen und Dolchen. Ihre Nerven
zerrissen, und sie stürzten sich, Schaum vor den Lippen, auf die
Fremden. Mit Schreien, die tief aus den Kehlen kamen, schlugen sie
zu. Ihre Bewegungen waren so schnell, daß man sie mit bloßem
Auge nicht mehr erfassen konnte. Die Schneiden der Kampfbeile
blitzten, schnitten und schlugen furchtbare Wunden, spalteten Schil
    de und Schädel, brachen schließlich ab. Die Männer
warfen die Schilde nach den Gegnern, die

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