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PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vanessa versuchte, zu schreien und zugleich nach Luft zu
schnappen. Dann traf sie etwas am Kopf, und im gleichen Augenblick
verlor sie das Bewußtsein.
    Als sie wieder zu sich kam, fand sie nichts bemerkenswerter als
diese Tatsache. Sie lebte noch, so unglaublich ihr das auch erschien.
Im nächsten Augenblick stöhnte sie unterdrückt auf. In
dem Maß, in dem sie ihren Körper wieder wahrnahm, fühlte
sie Schmerzen. Jeder einzelne Muskel tat ihr weh, es gab keinen Fleck
an ihrem Körper, der nicht schmerzte.
    Das Wasser. Wo waren die Fluten geblieben, die sie erfaßt
hatten?
    Vanessa sah nach oben, erkannte den klaren Himmel. Die Sonne stand
tief, es mußte Morgen sein. Es war angenehm warm.
    „Endlich“, hörte Vanessa jemanden sagen. „Ich
dachte schon, Sie würden nie wieder aufwachen.“
    Stückweise kehrte die Erinnerung zurück. Sie war auf
Wanderer, fiel ihr ein. Die Space-Jet war abgestürzt, und sie
war...
    Vanessa richtete sich ungeachtet der Schmerzen auf.
    Sie lag auf dem Boden, ein paar Schritte entfernt saß Hardan
Seccar. Von den anderen war nichts zu sehen.
    „Wo ist Mister Adams, wo sind die anderen?“ fragte
Vanessa hastig.
    Seccar zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht“,
sagte er. „Ich nehme an, daß sie es nicht mehr geschafft
haben, rechtzeitig das Ufer zu erreichen.“
    Er sprach ruhig und gleichmütig, als ginge ihn das alles
nichts an.
    Vanessa preßte die Lippen aufeinander. „Wo sind wir?“
fragte sie schließlich. Seccar zuckte mit den Schultern.
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung“, sagte er. „Auf
Wanderer, mehr weiß ich auch nicht. Wir sind beide abgetrieben
worden, als das Wasser kam, und es war stockfinster, als ich endlich
mit Ihnen an Land gehen konnte.“
    „Sie haben...“
    „Ich war so frei“, antwortete Seccar bissig. „Ich
kann mir vorstellen, daß Ihnen das nicht paßt; Sie hätten
sich sicherlich lieber von einem strahlenden Prinzen auf weißem
Pferd das Leben retten lassen, nicht wahr? Nun gut, ich verspreche
Ihnen, es wird nicht wieder vorkommen.“
    Vanessa sah ihn ruhig an.
    „Warum sind Sie so boshaft, Mister Seccar?“ fragte
sie.
    Der dickliche Mann machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Sehen wir den Tatsachen ins Auge“, sagte er. „Wir
haben das Leben gerettet, aber das ist auch alles. Wir haben keine
Ausrüstung, keine Werkzeuge. Wir können nicht jagen, weil
wir keine Waffen haben, vom Wild ganz zu schweigen. Unsere Lage ist,
sehr schonend und zurückhaltend ausgedrückt, hoffnungslos.
Ich bin kein Überlebensspezialist, und was Ihre
Lebenstüchtigkeit angeht...“
    „Ich werde tun, was in meinen Kräften steht“,
versprach Vanessa.
    „Das wird kaum ausreichen“, ereiferte sich Seccar.
„Keiner von uns beiden wird sich verwandeln können. Wenn
ich mich gewaschen, rasiert und gekämmt habe, dann bin ich immer
noch kein Agent der Galaktischen Abwehr, der sich nur des Auftrags
wegen verstellt hat. Ich werde bleiben, was ich bin, eine Ratte von
einem Ganoven. Und auch Sie, Teuerste, werden sich nicht entpuppen
können. Sie werden sich weder als Meisterschützin erweisen
noch als erprobte Nahkämpferin. Und so stehen wir hier in einer
mörderischen Wildnis, ein schäbiger Ganove und eine
lebensuntüchtige altjüngferliche Ziege.“
    „Sie sind widerlich, Hardan“, sagte Vanessa.
    „Ich bin ehrlich, was in diesem speziellen Fall auf das
gleiche hinausläuft. So also sehen die Tatsachen aus, mit denen
wir uns auseinanderzusetzen haben. Und jetzt frage ich Sie, was
sollen wir tun?“
    Vanessa Carmichael schwieg.
    Sie wußte, daß Seccar weitgehend recht hatte mit
seiner boshaften Analyse der Lage. In Augenblicken wie diesen war sie
nicht mehr fähig, sich selbst zu belügen. Sie wußte,
daß Seccars Beschreibung zum größten Teil zutraf,
und sie wußte auch, daß die Vanessa Carmichael, die sie
bisher gekannt hatte, in der Wildnis keinerlei Überlebenschancen
hatte. Das gleiche galt für Seccar, der auf andere Weise als
sie, aber im Ergebnis ebenso deutlich, ein ausgemachter Versager war.
    Vanessa stand auf, obwohl ihr jede Bewegung Schmerzen bereitete.
Sie konnte die Berge sehen.
    „Irgendwo dort“, sagte Vanessa Carmichael, „muß
die Station liegen, von der aus wir beschossen worden sind. Nur dort
kann es für uns eine Rettung geben. Folglich werden wir dorthin
marschieren.“
    „Sie haben sich allerhand vorgenommen, Lady“, sagte
Seccar spöttisch.
    „Sie können ja zurückbleiben“, wies ihn
Vanessa zurecht. „Ich

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