Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
doch! “
    „Und woher stammen unsere Väter und die Vorväter
und deren Vorväter?“
    „Auch sie wurden hier geboren“, versuchte Nador zu
erklären.
    „Das stimmt nicht“, antwortete Ruhan. „Ich habe
ganz genau aufgepaßt. Mein Vater hat ein gutes Gedächtnis,
wie viele Alte in unserem Sippenverband. Die alten Erzählungen
und Sagen sind unglaublich genau. Die Jahreszahlen stimmen, die
Naturereignisse stimmen. Ich habe die Angaben verglichen, alle Daten
passen zueinander. Unsere Überlieferung ist außerordentlich
genau.“
    „Worauf willst du hinaus?“
    „Darauf, daß wir dank der Erzählungen der Alten
in der Lage sind, vergangene Ereignisse zu bewahren. Unser Gedächtnis
reicht sehr präzise fast zweihundert Jahre zurück - wenn du
es ganz genau wissen willst: Unser Sippenverband ist
einhundertsechsundachtzig Umläufe alt. So genau haben sich
unsere Ahnen jede wichtige Kleinigkeit gemerkt, jeden Sturm, jeden
Wolkenbruch, jede Dürre, jede Überschwemmung. Aber über
das, was vor einhundertsiebenundachtzig Jahren geschehen ist, darüber
können die Alten nicht mehr berichten. Seltsam, nicht wahr? Es
ist, als gehe ein Schnitt durch die Vergangenheit.“
    „Es ist durchaus normal, daß die Erinnerung immer
undeutlicher wird, je weiter das Vergangene zurückliegt!“
warf Jeller ein.
    „Aber nicht von einem Jahr aufs andere“, rief Ruhan.
„Das ist es, was mich stört. Bis zu diesem Jahr liegt die
Vergangenheit hell und klar vor uns. Dann aber ist alles finster,
düstere Nacht - und ohne jede Dämmerung! “
    „Seltsam, in der Tat“, gab Nador zu. „Und all
das willst du lösen?“
    „Ich will es zumindest versuchen“, erklärte
Ruhan. „Brechen wir auf?“
    Sie machten sich auf den Weg.
    Nador war noch nie bis in diesen Bereich der Wildnis vorgedrungen.
Es hieß, daß auf der anderen Seite des Naquar Dämonen
ihr Unwesen trieben, böse Geister, die Neugierigen das Gesicht
auf den Rücken drehten und was dergleichen Bosheiten mehr waren.
Bisher war Nador noch keinem dieser Dämonen begegnet.
    Jeller übernahm die Führung. Er ging voran, hielt nach
Spuren Ausschau und kontrollierte die Richtung. Nach vier Stunden
löste Nador ihn ab. Das Zusammenspiel klappte vorzüglich,
es gab keine Schwierigkeiten. Und von Rivalität war vorläufig
nichts zu sehen. Das lag allerdings hauptsächlich an Ruhan,
deren Betragen Nador fast vergessen machen konnte, daß sie eine
Frau war.
    Nach drei Stunden erreichte die Gruppe eines der vielen
Trockentäler, die das Savannengebiet durchzogen. Die Spuren des
letzten Gewitters waren deutlich zu erkennen. Stämme waren
gebrochen, Felsen zertrümmert worden.
    Plötzlich blieb Nador stehen. „Seht euch das an“,
sagte er. Ruhans Augen wurden groß.
    Das Gebilde hing einfach in der Luft, als würde es von
unsichtbaren Händen gehalten. Es war ein Brett, und an dem Brett
gab es Beulen und Auswüchse, die sehr seltsam anzusehen waren.
Und das Ganze schwebte frei in der Luft.
    Nador spürte, wie das Entsetzen nach ihm griff. Er wußte,
daß jeder Gegenstand, der nicht von jemandem festgehalten wurde
oder auf dem Boden lag, unweigerlich
    auf den Erdboden fallen mußte. Es war dies ein Gebot der
Natur, so hatten es die Alten gesagt. Dieses Ding aber schien das
Gesetz nicht zu kennen. Daß es etwas gab, das selbst die Gebote
der Natur nicht anerkannte oder gegen sie verstieß, erschreckte
ihn sehr.
    „Was ist das?“ fragte Jeller, und Nador stellte -
nicht ohne Erleichterung - fest, daß in der Stimme seines
Rivalen Angst zu hören war.
    „Ich weiß es nicht“, sagte Ruhan. Sie hatte sich
als erste wieder gefaßt und ging auf das Brett zu.
    „Vorsicht!“ rief Nador. „Es kann gefährlich
sein!“
    Ruhan winkte ab.
    Sie griff nach dem Ding, betastete, befühlte es. Sie stieß
mit der Hand dagegen. Das Ding setzte sich in Bewegung, schwebte
einige Meter weit und blieb dann stehen, noch immer hüfthoch
über dem Boden schwebend.
    „Ein Spuk!“ flüsterte Nador. „Dämonenwerk!“
    Ruhan schüttelte den Kopf, daß die Haare flogen.
    „Das ist kein Werk der Dämonen“, sagte sie. „Ich
weiß nicht, was das für ein Ding ist, aber es ist kein
Dämonenwerk.“
    „Seht! Dort drüben. Da liegt jemand! “
    Die Gruppe bewegte sich auf den Körper zu, den Jeller
entdeckt hatte. Es war ein Mann, der sich auf höchst seltsame
Weise kostümiert hatte. Seltsam war, daß er seine Haare
offenbar mit irgendeinem Kräutersud gefärbt hatte. Die
Haare waren gekräuselt, kurz und

Weitere Kostenlose Bücher