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PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Der
Forscher kannte die enge Beziehung, die seine Gefährtin zu
Lebewesen aller Art zu entwickeln vermochte. Bereits in ihrer
frühesten Kindheit war solches beobachtet worden. Es sah aus,
als sei sie in der Lage, ein geistiges Band, eine mentale Brücke
aufzubauen, die dem stummen Verständnis und der gegenseitigen
Achtung diente.
    Auch an sich selbst hatte Gene bei mancher Gelegenheit beobachten
können, daß er sich, wenn auch unbewußt und ohne
bestimmte Absicht, in die Gedankenwelt eines Tieres zu versetzen
suchte. Jedesmal, wenn gewisse Anzeichen darauf hindeuteten, daß
es ihm gelingen könnte, wenn er eine psychische Übereinstimmung
zu spüren glaubte, hatte er sich in sich selbst
    zurückgezogen. Die Konsequenzen, die sich aus solchen
Versuchen ergeben mochten, schreckten ihn zutiefst.
Gefühlsanwandlungen dieser Art hatte er bislang für eine
Folge übertriebener Sentimentalität gehalten oder einfach
als Einbildung abgetan.
    Das änderte sich an diesem Tag, während dieses
Gesprächs. Nie zuvor war dem Forscher so deutlich geworden, daß
zwischen Susan und dem Hund tatsächlich eine konkrete Beziehung
bestand. Nicht etwa jene Zuneigung eines Tieres, die sich
zwangsläufig aus der Abhängigkeit vom Menschen ergibt,
sondern eine spür-, wenn auch nicht faßbare geistige
Übereinstimmung. Und erst heute wurde ihm bewußt, wie
ausgeprägt die Tierliebe fast aller Siedler auf Rubin war.
    Gene ahnte, daß sehr viel mehr dahinter steckte, als er
bisher zu glauben bereit gewesen war - und er wäre verblüfft
und schockiert gewesen, wenn er gewußt hätte, welche
Theorie Susans Vater zu dem Thema formuliert hatte.
    Es blieb allerdings keine Zeit, dem Phänomen tiefer auf den
Grund zu gehen. Vorrangig galt es, die Instandsetzungsarbeiten am
Raumschiff voranzutreiben, wobei Gene und Susan, die über ein
recht ausgeprägtes Fachwissen auf dem Gebiet der
Triebwerkstechnik verfügten, eine führende Rolle einnahmen.
    Als man endlich verkünden konnte, die Reparatur sei beendet
und der Kreuzer startbereit, waren fast zwei Jahre seit der
Zerstörung der BluesStation verstrichen. Oft genug waren die
Techniker in ihren Bemühungen zurückgeworfen worden, hatten
Fehlschaltungen das gesamte System durcheinandergebracht. Mehrmals
war es zu kleineren Explosionen gekommen, weil längst nicht alle
Mitarbeiter den Ausbildungsstand besaßen, der für die
Tätigkeit an Kalup-Konvertern vorausgesetzt werden mußte.
Es entsprach der Mentalität der Menschen auf Rubin, daß
sie sich in ihrer schon traumatischen Vorstellung vom Paradies kaum
für die technischen Grundlagen eines Linearflugs interessierten.
Insgesamt waren durch derartige vermeidbare Unfälle zehn
Menschen ums Leben gekommen.
    »Ich frage mich, ob es das wert war«, sagte Susan, als
sie an Genes Seite die Steuerzentrale des Schweren Kreuzers betrat.
Innerlich fühlte sie sich für die Toten verantwortlich. Sie
hatte mit ihren Initiativen entscheidend dazu beigetragen, daß
die Arbeiten genehmigt wurden.
    »Du solltest nicht zuviel darüber nachdenken«,
riet Gene. »Es hilft keinem mehr.«
    Susan nickte zuversichtlich. Bedächtig näherte sie sich
dem Kommandostand. Die Geschäftigkeit und Turbulenz, die hier
herrschten, halfen ihr über die Vorwürfe hinweg, die sie
sich selbst machte. Sie hörte die knappen Kommandos, die ihr
Vater gab, beobachtete Frauen und Männer, die eilig
umherhuschten und letzte Handgriffe vornahmen. Die Faszination der
Startvorbereitungen, die Euphorie vor dem baldigen Ereignis nahmen
sie gefangen. Für einen Moment schien die Welt um sie zu
versinken, plötzlich fühlte sie sich frei wie ein Vogel,
der sich leicht uns graziös in die Lüfte erhob und einem
unbestimmten Ziel zustrebte.
    Erst die Stimme ihres Vaters, der seinen Kommandosessel gedreht
hatte und zu ihr aufblickte, brachte sie in die Realität zurück.
    »Du solltest deinen Platz einnehmen«, forderte Heyko
eindringlich. »Ich möchte nicht, daß dir etwas
zustößt.«
    Nach Marinas plötzlichem Tod war er im Umgang mit anderen
Menschen etwas zurückhaltend geworden. Susan hatte ihm über
vieles hinweggeholfen. Daß er sich bereiterklärt hatte,
das Kommando über das Schiff zu übernehmen, war zu einem
Großteil nur der Argumentation seiner Tochter zu verdanken, daß
er einer der wenigen sei, die zur Steuerung eines solchen Giganten
noch in der Lage waren.
    Susan ließ sich auf einem der Beobachtungsplätze
nieder. Sie durfte sich nicht darüber hinwegtäuschen
lassen, daß dies

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