PR TB 204 Söhne Der Liga
vor den Kopf.
»Natürlich! Das ist es!« rief er aus.
»Was ist was?«
»Garabadh-Nii! Erinnerst du dich? Der Suchschlüssel für
Meribid-Ürs Aufzeichnungen?«
»Ja. Was ist damit?«
»Garabadh-Nii ist der Blues-Name für Wega!« »Gott
schütze dein Gedächtnis!« rief Langlon Brak.
»Da haben wir unsere erste brauchbare Spur! Ferrol liegt im
Wega-System.«
»Was für eine Spur!« spottete Louisa. »Ich
habe schon deutlichere Ameisenfährten gesehen. Aber eins steht
fest: Meribid-Ür mit dem freundlichen, harmlosen Gesicht ist
trotz alledem ein Schurke und steckt bis über den Hals mit in
dieser Sache drin.«
Der Mann, der an diesem Tag die Adresse 4438 Itsubishi Row
aufsuchte, kannte sich dort offenbar aus. Er unternahm keinen
Versuch, einen der Antigravschächte zur Ausübung seiner
Funktion zu veranlassen, sondern schritt ohne Zögern die Treppe
hinauf, als wisse er ganz genau, daß keiner der beiden Schächte
funktionierte.
Im staubigen Vorzimmer traf er wie jener andere, der ein paar Tage
zuvor hier gewesen war, auf das alte, verhutzelte Männlein, das
die Kleider seitdem nicht gewechselt zu haben schien. Nur für
den Bruchteil einer Sekunde huschte ein Ausdruck der Verwunderung
über Cromwell Shliffers Gesicht, als er seinen Besucher
erkannte. Dann blickte er wieder so grämlich drein wie zuvor.
»Ist das nicht ein wenig gewagt?« fragte er.
Der Besucher, im Gegensatz zu Shliffer ein Mann von
durchschnittlicher Größe und durchschnittlichem Aussehen,
schüttelte den Kopf.
»Keineswegs. AufFerrol sucht eine ganze Armee von Spürhunden
nach mir.«
Cromwell Shliffer wies auf die Tür, die zu seinem Arbeitsraum
führte.
»Treten Sie ein, Langlon. Wir haben einiges zu besprechen.
Ich habe ein paar Informationen für Sie.«
»Darauf hatte ich gehofft«, sagte Langlon Brak.
»Es scheint mir, Sie haben da in ein Wespennest gestochen.
Leider ist uns noch nicht klar, wie groß das Nest ist und wie
gefährlich die Wespen sind.«
»Haben Sie feststellen können, warum der Rechenspeicher
der PANTERA einen Frachterfahrplan zwischen Ferrol und Olymp
enthielt?«
»Den Grund nicht, aber ein paar oberflächliche
Zusammenhänge haben wir entdeckt. Der Fahrplan enthielt übrigens
nicht Frachter schlechthin, sondern nur solche Fahrzeuge, die im
Cerrolith-Transport eingesetzt sind.«
»Aha!« machte Langlon Brak. »Cerrolith,
Cerropal.«
»Ganz richtig. Das ist einer der Zusammenhänge, von
denen ich sprach. Wir haben bei der interstellaren Behörde
Erkundigungen eingezogen und erfahren, daß alle
Cerrolith-Transporte der vergangenen achtzehn Monate völlig
reibungslos und ohne Zwischenfall abgelaufen sind. Es gibt lediglich
eine Ausnahme. Vor knapp drei Wochen landete die TSCHUGNOR auf Olymp
und meldete einen Todesfall an Bord. Ein Wachtposten war ums Leben
gekommen. Er hatte sich das Genick gebrochen.«
»Das hört sich nicht besonders aufregend an.«
»Ein Teil der Ladung der TSCHUGNOR wurde an die Firma
Cerropal verkauft.«
»Schon besser. Wir werden Cerropal unter die Lupe nehmen.
Was treibt man dort übrigens?«
»Cerropal ist ein diversifiziertes Unternehmen. Man
produziert dort Fertig- und Halbfertigwaren,
von Spielzeugen und Hausgeräten bis zu Bestandteilen für
NSR-Kraftwerke.«
Langlon Brak grinste.
»Jetzt werden Sie mir gleich erklären, daß
Synergistics zu den Kunden von Cerropal gehört.«
»Das ist der Fall.«
Langlon schwieg und versuchte, die Informationsbruchstücke,
die er erhalten hatte, so zusammenzusetzen, daß sie ein Bild
ergaben. Er hatte keinen Erfolg.
»Erzählen Sie mir was über sich selbst«,
forderte Cromwell Shliffer ihn auf. »Von Turaloo aus haben Sie
Tuglan angeflogen?«
»Ja, allerdings nicht mit der Absicht, dort zu landen. Wir
wissen, daß Turol Fant uns bereits auf Valichay beobachtet hat,
und mußten davon ausgehen, daß er wußte, woher wir
kamen. Aus sicherer Entfernung setzten wir uns mit Armabond in
Verbindung. Er berichtete, daß Meribid-Ür sein Geschäft
verkauft und Tuglan verlassen habe. Die Käufer beschrieb
Armabond als wenig vertrauenswürdiges Gelichter, das seine Nase
überall hineinsteckte. Wahrscheinlich handelt es sich um den
gegnerischen Voraustrupp, der uns abfassen sollte, sobald wir auf
Tuglan landeten.«
»Wenn die Burschen zuviel schnüffeln, erfahren sie
womöglich auch über die Verbindung mit Armabond.«
»Ich habe Armabond empfohlen, sich planmäßig
abzusetzen.«
Cromwell Shliffer lächelte.
»Da wird er sich wohl bald in
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