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PR TB 206 Die Energiefalle

PR TB 206 Die Energiefalle

Titel: PR TB 206 Die Energiefalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vergrößerers,
eine stumpfsinnige. aber notwendige Arbeit.
    „Nun werden wir sehen“, erklärte er.
    Ganclar holte die Negative aus dem Trockenschrank und schob den
Anfang des Streifens in den Strahlengang des Vergrößerers.
Auf der weißen Grundfläche tauchte ein Bild auf.
    „Die Farben stimmen ja gar nicht“, sagte Vat
enttäuscht.
    „Richtig“, sagte Ganclar zufrieden. „Dies ist
ein Negativ, und das enthält nur die Komplementärfarben. Es
würde zu weit führen, die Technik im einzelnen zu erklären,
aber zu deiner Beruhigung, der Film ist vorzüglich geworden.“
    Er legte einen Bildhalter unter den Vergrößerer und
bestimmte den Ausschnitt, danach schaltete er das Licht aus.
    „Warum das?“ erklang Vats Stimme aus dem Dunkel.
    „Ganz einfach“, sagte Ganclar. „Ich lege unter
den ausgeschalteten Vergrößerer farbempfindliches Papier.
Und weil Farbpapiere für jede nur denkbare Farbe empfindlich
sein müssen, muß man sie in vollkommener Dunkelheit
einlegen.“
    Er legte das Papier in den Bildhalter, die leicht aufgerauhte
Schichtseite nach oben, dann drückte er den Knopf der
Belichtungsautomatik. Licht fiel durch das Negativ auf das Papier;
ein positronischer Sensor maß unterhalb des Papiers integral
die Belichtung und steuerte die Belichtungszeit. Nach ein paar
Augenblicken wurde es wieder dunkel im Labor.
    Ganclar löste das Papier vom Halter und legte es,
Schichtseite nach oben, in die erste Schale mit temperiertem Wasser -
noch immer im Dunkeln.
    „Das Papier besteht aus mehreren, sehr komplizierten
Schichten, in die jeweils bestimmte Chemikalien eingegossen sind. Im
Augenblick weicht das warme Wasser eine Gelatineschicht oberhalb des
eigentlichen Bildes auf und setzt dadurch den Farbentwickler frei,
der das Bild entstehen läßt. Der Trick mit der Gelatine
besteht darin, daß ihre Auflösungstemperatur durch
chemische Zusätze auf ein halbes Grad genau abgestimmt werden
kann. Ist das Bad zu heiß, löst sich das Bild in
Wohlgefallen auf, ist es zu kalt, geschieht gar nichts.“
    „Aha“, erklang Vats Stimme aus der Dunkelheit, sie
klang leicht belustigt. Ganclar, einmal in Fahrt, ließ sich
nicht bremsen.
    „Überentwickeln kann man das Bild nicht, die
Entwicklersubstanz in der ersten Schicht ist genau abgestimmt.“
    In einer kleinen Pause nach knapp zwei Minuten holte Ganclar das
Bild aus dem ersten Bad und legte es in eine zweite Schale.
    „Dieses Bad ist entschieden heißer und löst die
zweite Gelatineschicht auf, in der die Fixierchemikalie eingebettet
ist“, dozierte er. „So, und jetzt können wir auch
wieder das Laborlicht einschalten.“
    In der zweiten Schale, über der leichter Dampf die Temperatur
des Bades andeutete, war das Bild klar zu sehen. Als erstes hatte
Ganclar einen normalen Schnappschuß vergrößert.
    „Die Farben sind richtig“, stellte er fest. „Und
die Belichtungszeit stimmt auch. Die Maschine arbeitet einwandfrei.
Jetzt werfen wir das Bild in das dritte Bad, in dem alle
überflüssigen Chemikalien und die Gelatinereste weggespült
werden. Danach braucht das Bild nur getrocknet zu werden.
    „Das ist alles?“
    „Du machst Klick, und ich besorge den Rest“, sagte
Ganclar grinsend. „Freue dich nicht zu früh - jetzt müssen
wir alle Bilder des Filmes durcharbeiten, und das kann ganz schön
langweilig sein.“
    Sie brauchten zwei Stunden, um den ganzen Film abzuziehen. Danach
stand Ganclar vor einem Stapel großer Farbbilder und sortierte.
Die Schnappschüsse und Standardaufnahmen sortierte Ganclar aus.
Übrig behielt er nur die Bilder, die er von dem Mordopfer
gemacht hatte.
    „Sehr gut“, sagte er zufrieden. „Ich habe Glück
gehabt.“
    Die Serie, die er bei der Auktion geschossen hatte, war ein voller
Erfolg geworden. Zwar hatte er mit den beiden ersten Aufnahmen am
Kopf des Mannes vorbeigezielt, was bei der langen Brennweite und
seiner Fotografiertechnik nicht weiter verwunderlich war, auf den
restlichen Bildern aber war der Tote aus dem Brunnen sehr gut
getroffen worden. Die Bilder waren farblich vorzüglich und
gestochen scharf.
    Mit leisem Entsetzen betrachtete Vat die Aufnahmen, die Ganclar
von dem Toten gemacht hatte. Auf den Bildern sah der Mann fast noch
toter aus als in Wirklichkeit.
    „Diese Aufnahmen“, sagte Ganclar und legte zwei der
Bilder zur Seite, „müssen wir uns noch einmal vornehmen.“
    Er deutete auf eine Großaufnahme des Dolches in der Brust
des Toten, und auf einen der anscheinend verzogenen Schnappschüsse
von

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