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PR TB 206 Die Energiefalle

PR TB 206 Die Energiefalle

Titel: PR TB 206 Die Energiefalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dieser Überlegung über seine
Angst hinwegzubringen, aber der Versuch scheiterte kläglich.
    Carlos Hotel wurde noch nicht von der Polizei überwacht.
Ganclar hatte keinerlei Schwierigkeiten, sein Gepäck aus dem
Hotel zu befördern. Die Probleme ergaben sich erst, als er mit
Carlo zu feilschen versuchte.
    „Nichts da“, erklärte der Wirt. „Kein Geld
zurück. Genau darum lasse ich mich vorher bezahlen.“
    „Lieber Freund“, sagte Ganclar mit eisiger Stimme; er
versuchte es wieder mit der „juristischen Tour“ wie er
dieses Verfahren insgeheim nannte. „Lieber Freund.“
    „Ich nicht Freund, ich Wirt“, konterte Carlo trocken.
    „Erstens“, fuhr Ganclar fort, „werde ich dich
verklagen nach Paragraph 823, wegen ungerechtfertigter Bereicherung,
ferner nach Paragraph 456, wegen Fortfall der Geschäftsgrundlage,
des weiteren werde ich Paragraph 829 ins Feld führen, unerlaubte
Handlung, und wenn dir das noch nicht genügt“ - Ganclar
ließ seine Stimme anschwellen - „dann werde ich dir mit
Paragraph 1900 kommen, und dann, mein Freund, wird dir Hören und
Sehen vergehen.“
    Indes ließ sich Carlo davon nicht beeindrucken, nicht einmal
von dem Paragraphen 1900, mit dem Ganclar bei solchen Verhandlungen
stets einen ungeheuren Erfolg erzielt hatte.
    „Warum hast du es so eilig“, fragte Carlo
scheinheilig. „Polizei hinter dir her?“ „Unsinn“,
wehrte Ganclar ab, aber er merkte selbst, daß seine Stimme bei
der Erwähnung der Polizei an Sicherheit verlor.
    „Ach?“ sagte Carlo. „Keine Polizei hinter dir
her? Warum wirst du dann so blaß? He? Keine Polizei? Soll ich
Polizei rufen? Du wirst ja immer mehr blaß.“
    „Wir sprechen uns wieder“, sagte Ganclar lahm. Er sah
ein, daß er geschlagen war. „Dies wird ein Nachspiel
haben, mein Freund.“
    Carlos Reaktion bestand in einem Wort: „Raus!“
    Ganclar war froh, als er wieder auf der Straße stand, wo ihn
die anderen erwarteten.
    „Nun, wie ist es gelaufen?“ fragte Mac.
    „Schlecht. Mein Gepäck habe ich, mein restliches
Bargeld auch, aber bei der Miete habe ich nichts erreichen können.
Carlo drohte mir zum Schluß sogar mit der Polizei.“
    „Ich habe es geahnt“, jammerte Giorgio. „Sie
suchen nach mir. Sie sind überall, überall suchen sie nach
mir.“
    „Halt's Maul“, sagte Mac einfach. „Gan, wieviel
hast du anzubieten?“
    Ganclars Barschaft belief sich auf zweihundertsieb-zehn Solar. Das
sah auf den ersten Blick recht gut aus, mußte aber ausreichen,
vier Personen durchzubringen.
    „Ein paar Tage kommen wir damit hin“, stellte Mac
fest. „Später werden wir uns nach Arbeit umsehen. Und
jetzt werden wir erst einmal einen Ort aufsuchen, wo wir aus Giorgio
wieder einen zivilisierten Menschen machen. Du wirst gebadet, mein
Junge, und die Haare werden wir dir ebenfalls stutzen.“
    Unter normalen Umständen hätte sich Giorgio solche
Eingriffe in seine Menschenwürde verbeten, aber angesichts des
Stricks, der ständig vor seinem geistigen Auge zu baumeln
schien, war er zu erschüttert, sich zur Wehr zu setzen.
    Schon aus Gründen der Tarnung erwies sich diese Maßnahme
als unumgänglich. Giorgios verfilzter Lockenkopf, seine nicht
sehr reinliche Kleidung und der daran haftende Geruch nach billigem
Tabak und anderem Rauchgut mußte ihn leicht erkennbar für
jeden machen.
    „Versuchen wir unser Glück am Raumhafen“, schlug
Ganclar vor. „Im Kontrollturm wird es Waschräume geben.“
    Sie machten sich auf den Weg, und sie hatten Glück.
    Im Keller des Kontrollturms gab es tatsächlich öffentliche
Hygieneeinrichtungen, die sogar recht preiswert waren. Während
Vat und Giorgio ihren äußeren Menschen wiederherstellten,
schlich sich Ganclar in den Raum mit den Schließfächern.
    Er hatte sich den ungefähren Standort des hageren Fremden
gemerkt, auch das Schließfach, in dem der Fremde sein
geheimnisvolles Gepäck verstaut hatte. Ganz sicher war sich
Ganclar natürlich nicht, aber alle in Frage kommenden Fächer
waren noch verschlossen. Vielleicht war der Hagere noch nicht dazu
gekommen, sein Gepäck abzuholen - vielleicht war er gar des
Gepäcks wegen ermordet worden. Ganclar holte Mac zu Hilfe.
    „Kriegst du so ein Ding auf?“ wollte er wissen. Mac
machte ein beleidigtes Gesicht. „So einer bin ich nicht“,
empörte er sich. „Ich bin zwar nicht gerade ein
Musterbürger, aber so etwas tue ich nicht. Frag Bennet, der kann
solche Sachen.“ „Aber grundsätzlich ist es möglich,
nicht wahr?“
    Mac sah sich das

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