PR TB 206 Die Energiefalle
ansteuerten.
Dann war der feste Boden erreicht. Der Gleiter fuhr auf den Sand,
und Mac drosselte die Geschwindigkeit noch mehr. Dann hielt das
Fahrzeug an.
„Herunter mit euch“, stieß Ganclar hervor.
Er rollte sich über den Rand des Gleiters ab, landete auf dem
Sand und sprintete sofort los, auf den Rand des Urwalds zu, der knapp
zweihundert Meter vom Ufer entfernt wucherte.
Er wußte nicht, warum er so handelte; er kannte solche
Szenen nur aus Filmen, und seine stille Hoffnung war, daß sich
die Regisseure und Schauspieler wenigstens ein bißchen an die
Wirklichkeit gehalten hatten, als sie solche Szenen drehten.
Sobald er eine Deckung gefunden hatte, einen dicken Baum, der auf
den Boden gestürzt war, streckte sich Ganclar auf dem Boden aus.
Er spähte umher.
Nichts war an Verdächtigem zu sehen, von keiner Seite drohte
Gefahr. Vat und Vivian kamen angerannt, wobei Vat ums Haar über
ihre Waffe gestolpert wäre. Mac und Bennet folgten, sie
schleppten Sprengstoff und Reservemunition. Giorgio trug einige
zusätzliche Waffen.
„Weiter!“ rief Bennet, sobald er zu Ganclar
aufgeschlossen hatte. „Die Zeit drängt!“
Ganclar kam auf die Füße und hastete weiter. Nach
wenigen Schritten war er in den Dschungel eingedrungen, der weite
Bereiche der Insel Detsa bedeckte, eine unzugängliche Wildnis,
in der jeder Meter Raumgewinn mühsam erkämpft werden mußte.
Es war drückend heiß, im Dschungel kam dazu eine
unerträglich hohe Feuchtigkeit. Bereits nach wenigen Metern war
Ganclar in Schweiß gebadet.
Es ging über umgestürzte Baumriesen hinweg, die unter
den Tritten zerbröselten, es ging über Moräste hinweg,
die tückisch glänzten. Der Weg führte an schillernden
Pflanzen vorbei, die anzufassen einem Selbstmordversuch gleichkam.
Zum ersten Mal traten die Strahler in Aktion und schufen freie
Bahn für den kleinen Trupp, der von der Verzweiflung
vorangetrieben wurde. Ganclar und seine Freunde mußten sich den
Weg buchstäblich freischießen, selbst auf die Gefahr hin,
damit die Besatzung im Innern der Station zu warnen. Ganclar hielt
dieses Risiko für sehr gering - wahrscheinlich funktionierte die
Energiefalle, einmal zugeschnappt, automatisch und brauchte keine
weitere Wartung. Vermutlich hatten sich die heimtückischen
Attentäter längst per Transmitter abgesetzt.
„Wie mag es bei den anderen Stationen aussehen?“
fragte Ganclar, als er nach einer knappen halben Stunde eine Rast
einlegte, um wieder zu Atem zu kommen.
Bennet gab keuchend die Antwort.
„Wahrscheinlich laufen dort die Illusionsprojektoren“,
ächzte er. „Und wer sich ihnen zu nähern versucht,
wird von den Illusionen zurückgejagt. Hier ist nichts davon zu
merken.“
Ganclar wußte, warum. Der Station auf Detsa fehlten die
Bänder, die der Hagere hatte liefern sollen. Ganclar ersparte
sich die Frage, wie viele Zufälle nötig gewesen waren, um
zu dieser Situation zu führen. Vermutlich wäre bei dieser
Untersuchung herausgekommen, daß die Wirklichkeit einmal der
Wahrscheinlichkeit ein Schnippchen geschlagen hatte.
„Weiter!“ sagte Ganclar, sobald er wieder einigermaßen
atmen konnte. „Bald müssen wir es geschafft haben.“
Sie brauchten eine weitere leidvolle Viertelstunde, um das
Energiefeld zu erreichen, mit dem die Station auf Detsa geschützt
wurde.
Ganclar sah, daß Bennet erleichtert aufatmete.
„Grund zur Freude?“ fragte er.
„Ich hatte befürchtet, sie würden die Stationen
mit dem gleichen blauen Feld schützen“, murmelte Bennet.
„Das tun sie nicht. Das Schirmfeld ist ganz normal und nicht
einmal besonders stark - nun ja, die Projektoren sind einfacher zu
erkennen und zu identifizieren. Hier superstarke Schirmfelder
aufzubauen, hätte Verdacht erregt.“
„Aber wie kommen wir da durch?“ fragte Vat und deutete
mit der Waffe auf das gelbliche irisierende Leuchten in der Luft, das
die Anwesenheit des Schirmfelds verriet.
„Es wird nicht einfach sein“, sagte Bennet. „Aber
man kann durchkommen. Mac, bist du bereit? Ganclar?“
Beide nickten.
„Vivian, Vat und Giorgio eröffnen das Feuer auf das
Feld“, erklärte Bennet. „Ihr müßt
versuchen, drei gleichweit voneinander entfernte Punkte zu treffen.
Zwischen diesen Punkten wird durch den Beschuß die
Schirmfeldstruktur aufgebrochen. Dort können wir durchschlüpfen.
Wir nehmen genügend Sprengstoff und Reservemagazine mit.“
Das hörte sich ziemlich einfach an, aber Ganclar war sich
klar darüber, daß die Angelegenheit mit einer
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